„Ein Verfahren wird nicht dadurch „exakter“, dass es Zahlen anwendet, wo sie nicht hingehören. Die Anwendung eines exakten Verfahrens kann denkbar unexakt sein.- Wir haben es mit einer „terrible simplification“ zu tun.“
Dieser Beitrag Wagenscheins aus dem Jahre 1954 soll deutlich machen, dass die Diskussion gegen die
Anwendung von Noten als Maßstab schulischer Leistungsbeurteilung seit vielen Jahren engagiert
geführt wird und dass diesem Instrument kaum positive, eher negative Auswirkungen auf den Schüler2
und seine individuell unterschiedliche Lernbereitschaft und Lernentwicklung, sein Leistungsvermögen
und sein Verhalten zugeschrieben werden.
Im Rahmen meiner Modularbeit werde ich versuchen offen zu legen, was Noten in unserem heutigen
Schulsystem für eine Rolle spielen. Ich werde dabei auf die ursprünglichen Funktionen der Benotung
eingehen und anschließend zur Problematik der Zensierung kommen. Dazu werde ich mich auf Autoren
der Reformpädagogik und der empirischen Erziehungswissenschaft stützen und die allgemeinen
Nachteile, die Fragwürdigkeit von Noten, aber auch die Vorteile von Zensierung ausarbeiten. Ziel
meiner Modularbeit soll sein, festzustellen, inwiefern sich Wagenscheins Äußerung zur Note als
„terrible simplification“, also als „schreckliche Vereinfachung“ in unserem Schulsystem bewahrheitet,
bzw. ob Zensuren den Umfang über die erbrachten Leistungen von Schülern vermitteln.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Problemstellung
- Funktionen der Zensur
- Orientierungs- und Berichtsfunktion
- Die Berechtigungsfunktion
- Die pädagogische Funktion
- Zur Problematik der Zensierung
- Der Mangel an Alternativen als „Bestandsgarantie“ für Zensuren
- Was hält Mandana von Noten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Gültigkeit und die möglichen Alternativen zum Notensystem in der Schule. Die Arbeit analysiert die Funktionen von Noten, beleuchtet deren Problematik und diskutiert den Mangel an praktikablen Alternativen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, inwieweit Noten eine adäquate Bewertung von Schülerleistungen darstellen.
- Funktionen von Noten (Orientierungs-, Berechtigungs- und pädagogische Funktion)
- Kritik am Notensystem aus reformpädagogischer und empirisch-erziehungswissenschaftlicher Perspektive
- Mangelnde Objektivität, Reliabilität und Validität von Noten
- Alternativen zum Notensystem und deren Herausforderungen
- Fallbeispiel Mandana: Illustriert die Problematik der Notenvergabe in der Praxis.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Angemessenheit des Notensystems dar. Kapitel 1 beschreibt die verschiedenen Funktionen von Noten, Kapitel 2 analysiert die Kritikpunkte am Notensystem aus verschiedenen pädagogischen Perspektiven. Kapitel 3 beleuchtet den Grund für die Beibehaltung des Systems trotz bestehender Kritik. Kapitel 4 präsentiert ein Fallbeispiel, das die Ungerechtigkeit der Notengebung in der Praxis verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Notensystem, Schülerbeurteilung, Leistungsbewertung, Reformpädagogik, Empirische Erziehungswissenschaft, Objektivität, Reliabilität, Validität, Alternativen, Lernentwicklung, soziale Bezugsnorm, individuelle Bezugsnorm.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2007, Noten: terrible simplification?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123785