Die folgende Arbeit behandelt die Figur Antonio Montecatino in dem Schauspiel Torquato Tasso von Johann Wolfgang Goethe. Die Figur Antonios ist in dem Schauspiel die Gegenfigur zu Torquato Tasso, einem „geisteskranken“ Dichter, dessen Existenz als Dichter und als Mensch am Hofe von Ferrara durch die Ankunft Antonios gefährdet wird. Im Verlaufe der Arbeit wird chronologisch der Konflikt zwischen Antonio und Tasso dargestellt.
Die wichtigen Passagen der Gespräche zwischen Antonio und Tasso, Antonio und der Prinzessin sowie Tasso und der Prinzessin werde ich analysieren und interpretieren. Die Analyse wird deutlich machen, dass es sich bei dem Konflikt zwischen Tasso und Antonio um den Gegensatz zwischen Künstler und Gesellschaft handelt, wobei letztere als eine höfisch-feudale zu begreifen ist, die Tasso insbesondere in der Gestalt der Prinzessin strengste Verhaltensregeln und Entsagung auferlegt. Es wird deutlich werden, dass der in der Welt Ferraras beheimatete Antonio von vornherein der Überlegene ist und Tasso in einem ungleichen Kampf unterliegen muss. Antonios abweisendes und eifersüchtiges Verhalten und dessen Gründe werden ausführlich dargestellt, aber gleichzeitig soll verdeutlicht werden, dass dieser kein hinterhältiger Mensch ist. Er ist, wie dargelegt werden soll, ein ebensolches Mängelwesen wie sein Kontrahent. Beide bedürfen der Ergänzung durch den anderen. Das Fazit wird diese Erkenntnisse zusammenfassen, auf den schmerzlichen Wandlungsprozess Antonios hinweisen und den Gegensatz Künstler-Gesellschaft in Goethes Biographie und Lebenswerk andeuten. Zum Schluss dieser Arbeit werde ich meine wesentlichen Erkenntnisse mit einigen Aussagen der Sekundärliteratur abzugleichen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Antonio Ankunft in Ferrara
- C. Erste Herabsetzung Tassos durch Antonio
- D. Gespräch der Prinzessin mit Tasso
- E. Die Eskalation des Konflikts
- F. Gespräch zwischen Antonio und der Gräfin
- G. Das Gespräch der Prinzessin und Tasso
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Figur Antonio Montecatino in Goethes „Torquato Tasso“, seinen Konflikt mit Tasso und die Darstellung des Gegensatzes zwischen Künstler und Gesellschaft. Die Analyse konzentriert sich auf die Schlüsselgespräche zwischen den Figuren und untersucht Antonios Charakter und Motivationen.
- Der Konflikt zwischen Antonio und Tasso als Gegensatz von Künstler und höfisch-feudaler Gesellschaft.
- Antonios Charakter und seine Motivationen: Ambition, Neid, und das Manko künstlerischer Begabung.
- Tassos Charakter und seine künstlerische Sensibilität im Konflikt mit den gesellschaftlichen Erwartungen.
- Die Rolle der Prinzessin und der Gräfin im Konflikt und ihre Versuche, die Situation zu entschärfen.
- Goethes Auseinandersetzung mit dem Thema Künstler und Gesellschaft in seinem Gesamtwerk.
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Arbeit stellt die Thematik und die methodische Vorgehensweise vor. Der Fokus liegt auf dem Konflikt zwischen Tasso und Antonio als Repräsentanten von Künstler und Gesellschaft.
B. Antonio Ankunft in Ferrara: Beschrieben wird Antonios Ankunft nach einer erfolgreichen diplomatischen Mission in Rom. Sein Erfolg wird im Kontrast zu Tassos Position dargestellt.
C. Erste Herabsetzung Tassos durch Antonio: Antonios Lobpreisung Ariosts wird als subtile Herabsetzung Tassos interpretiert. Antonios Kunstauffassung wird als kontrastierend zu der Tassos dargestellt.
D. Gespräch der Prinzessin mit Tasso: Die innige Freundschaft zwischen Tasso und der Prinzessin wird beleuchtet; die Prinzessin erhofft sich durch Antonios Freundschaft eine positive Entwicklung für Tasso.
E. Die Eskalation des Konflikts: Das erste Treffen zwischen Antonio und Tasso endet in einer offenen Konfrontation. Antonios ablehnende Haltung und Tassos Reaktion werden detailliert analysiert.
F. Gespräch zwischen Antonio und der Gräfin: Antonio offenbart seine Gründe für seinen Groll gegen Tasso; Neid und das Gefühl der Unterbewertung seiner Leistungen stehen im Vordergrund.
G. Das Gespräch der Prinzessin und Tasso: Tassos Missverständnis der Prinzessin und sein zweiter Tabubruch werden geschildert. Es wird angedeutet, dass dies zu weiteren Komplikationen führen wird.
Schlüsselwörter
Goethe, Torquato Tasso, Antonio Montecatino, Künstler, Gesellschaft, Konflikt, Neid, Kunsttheorie, höfische Gesellschaft, Moralität, Platonische Liebe, Tragödie, Genies, Dichtertum.
- Arbeit zitieren
- Ingo-André Mess (Autor:in), 2007, Die Figur Antonio Montecatinos in Johann Wolfgang Goethes Schauspiel „Torquato Tasso“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123786