Beiträge zu Feminismus, Antisemitismus und
Nationalsozialismus im 19./20. Jahrhundert: Band 1
Der Vortrag wurde im Rahmen des Doktorandenkollegs "Erkenntnisprojekt Feminismus" an der Universität Bremen gehalten. Er basiert im Wesentlichen auf den Forschungsergebnissen zum Thema "Grundlagen jüdisch-feministischer Sozialethik im Deutschen Kaiserreich am Beispiel von Bertha Pappenheim". Im Vortrag werden Ansätze, Grundlagen, Ziele, aber auch Widersprüche und Spannungen im jüdisch-feministischen Denken der Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim ausgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Wer war Bertha Pappenheim? Heutige Stimmen
- 2. Die Verbindung von Judentum und Feminismus
- 3. Jüdisch-feministisches Denken bei Bertha Pappenheim, dargestellt anhand ihrer Schriften
- a) Grundlagen ihres jüdisch-feministischen Denkens
- b) Zielsetzungen
- 4. Reaktionen auf ihr jüdisch-feministisches Denken und Wirken
- a) Bei den Orthodoxen
- b) Bei den jüdischen Gemeinden Frankfurts
- c) Bei ihren Mitarbeiterinnen
- d) Bei christlichen Angehörigen der Frauenbewegung
- 5. Perspektivenwechsel
- a) Das Geschlechterverhältnis als ein Machtverhältnis
- b) Das bürgerliche Frauenideal
- c) Antisemitismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Vortrag analysiert das jüdisch-feministische Denken von Bertha Pappenheim, indem er ihr Leben, ihre Schriften und die Reaktionen auf ihr Wirken untersucht. Der Fokus liegt auf den Spannungen zwischen ihren feministischen Zielen und dem religiösen und gesellschaftlichen Kontext des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
- Spannungsfeld zwischen orthodoxem Judentum und feministischen Idealen
- Bertha Pappenheims Kampf gegen den Mädchenhandel und die soziale Ungerechtigkeit
- Die Rolle von Antisemitismus und gesellschaftlichen Normen
- Der Einfluss des bürgerlichen Frauenideals auf die Wahrnehmung Pappenheims
- Pappenheims Bemühungen um die Verbesserung der Stellung jüdischer Frauen innerhalb der jüdischen Gemeinschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert den Perspektivwechsel des Vortrags. Kapitel 1 beleuchtet Bertha Pappenheims Leben und die unterschiedlichen, oft gegensätzlichen, Beschreibungen ihrer Persönlichkeit. Kapitel 2 untersucht die Verbindung von Judentum und Feminismus in ihrer Zeit und die sozialen und politischen Umstände, welche Pappenheims Engagement prägten. Kapitel 3 analysiert die Grundlagen ihres jüdisch-feministischen Denkens, einschließlich ihrer ethischen Prinzipien, ihrer Zielsetzungen, wie der Emanzipation der Frau und der Bekämpfung von sexueller Ausbeutung, und der Rolle von Mütterlichkeit in ihrem Denken. Kapitel 4 beschreibt die Reaktionen auf ihr Wirken, sowohl aus orthodoxen, liberalen und zionistischen jüdischen Kreisen, als auch aus der christlichen Frauenbewegung.
Schlüsselwörter
Bertha Pappenheim, jüdisch-feministisches Denken, Frauenbewegung, Antisemitismus, Mädchenhandel, Prostitution, soziale Gerechtigkeit, Emanzipation, Orthodoxie, Assimilation, Geschlechterverhältnis, Mütterlichkeit, Menschenrechte, Judentum.
- Arbeit zitieren
- Dr. Heidemarie Wawrzyn (Autor:in), 1996, Spannungen im jüdisch-feministischen Denken von Bertha Pappenheim?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123803