Der italienische Medienzar Silvio Berlusconi besitzt nicht nur drei italienische Privatfernsehsender und den Fußball-Traditionsverein AC Mailand, sondern bekleidet auch seit dem 8. Mai 2008 zum dritten Mal die Position des italienischen Ministerpräsidenten. Ihm gelingt es auf beispiellose Art, Medien und Politik unter (s)einen Hut und somit das italienische öffentlich-rechtliche Staatsfernsehen RAI unter Kontrolle zu bringen.
Das Hauptanliegen dieser Arbeit richtet den Fokus auf den lombardischen Medienmogul und seine politische Einflussnahme auf dem TV-Markt der Apenninenhalbinsel und ergo auf die italienischen Staatsbürger. Generell kann man dem Versuch, eine These ― mehr noch ― eine Forschungsfrage aufzustellen, Positives abgewinnen. Wird der demokratische Grundsatz der Pressefreiheit durch die politisch-medialen Machtspiele Berlusconis eingeengt?
Eine Antwort kann nur dann Gewinn bringen, wenn man den Charakter Berlusconis ansatzweise untersucht und seine Person mit der de facto nicht bestehenden Pressefreiheit vergleicht.
Um der vor¬liegenden Seminararbeit einen „medialen Charakter“ zu geben, werden eingangs die Wörter „Presse“ und „Pressefreiheit“ explizit erklärt. Beim nächsten Kapitel wird auf die symbolische Politik Berlusconis eingegangen. Darüber hinaus wird in einem weiteren Kapitel auf die fatalen Auswirkungen der politisch-medialen Autorität Berlusconis eingegangen. Ein weiteres Kapitel wird sich mit Silvio Berlusconi und der RAI, aber auch mit dem Umgang mit Kritikern befassen. So werden beispielsweise auch das „Maccanico-Gesetz“ und das „Gasparri-Gesetz“ grob skizziert.
Abschließend sei noch erwähnt, dass unmittelbar vor dem als Schlusskapitel bezeichnete Resümee und einer möglichen Antwort auf die Fragestellung auf die Einschränkung der Presseeinheit eingegangen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITENDE WORTE
- 2 ZUR BEGRIFFSTERMINOLOGIE
- 2.1 Presse
- 2.2 Massenmedien und ihre Funktionen in Bezug auf die Gesellschaft
- 2.2.1 Informationsfunktion
- 2.2.2 Meinungsfunktion
- 2.2.3 Kontroll- und Kritikfunktion
- 2.3 Die italienische Pressefreiheit
- 3 ZWISCHEN POLITISCHEM HANDELN UND POLITISCHEM SCHEINEN: DIE SYMBOLISCHE POLITIK BERLUSCONIS
- 3.1 Medien und Politik
- 3.2 Medien als Bausteine für eine politische Wirklichkeit
- 4 MEDIENMOGUL UND MINISTERPRÄSIDENT IN PERSONALUNION: DER FALL BERLUSCONI
- 4.1 Anlass für Kritik: Berlusconi und die RAI
- 4.2 Der Vorfall im April 2002: Kein guter Umgang mit Kritikern
- 4.3 Gesicherte Medienmacht durch politische Einflussnahme
- 4.3.1 Das Maccanico-Gesetz
- 4.3.2 Das Gasparri-Gesetz
- 5 ITALIENS MEDIENOHNMACHT DURCH BERLUSCONIS STEUERUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss von Silvio Berlusconi auf die italienische Pressefreiheit. Die Arbeit analysiert, inwieweit Berlusconis mediale und politische Macht die demokratischen Prinzipien der Pressefreiheit einschränkt.
- Berlusconis Medienimperium und seine politische Karriere
- Die Rolle der Massenmedien in einer demokratischen Gesellschaft
- Der Einfluss von Medienkonzentration auf die Meinungsbildung
- Analyse spezifischer Gesetze (Maccanico-Gesetz, Gasparri-Gesetz) und deren Auswirkungen
- Berlusconis Umgang mit Kritik und seine Strategien der Einflussnahme
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und stellt die Forschungsfrage nach der Beeinträchtigung der Pressefreiheit durch Berlusconi. Kapitel zwei definiert die Begriffe „Presse“ und „Pressefreiheit“ und erläutert die Funktionen von Massenmedien in der Gesellschaft. Kapitel drei beleuchtet die symbolische Politik Berlusconis und deren Einfluss auf die politische Wirklichkeit. Kapitel vier untersucht Berlusconis Kontrolle über das italienische Fernsehen (RAI) und die Auswirkungen von Gesetzen wie dem Maccanico- und dem Gasparri-Gesetz. Kapitel fünf befasst sich mit den Folgen von Berlusconis medialer und politischer Macht für die italienische Pressefreiheit.
Schlüsselwörter
Silvio Berlusconi, Medienkonzentration, Pressefreiheit, Italien, Massenmedien, politische Einflussnahme, Medienpolitik, Meinungsbildung, Maccanico-Gesetz, Gasparri-Gesetz, RAI.
- Citar trabajo
- Orkun Aktuna (Autor), 2009, Medienkonzentration bringt Macht , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123888