Diese Arbeit soll sich primär mit den rechtlichen Abläufen des Kohleausstiegs im Rahmen des Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes auseinandersetzen. Insbesondere der Ausschreibungsmechanismus zur frühzeitigeren Beendigung der Stromerzeugung aus Kohlekraft soll hierbei beleuchtet werden. Während die Intention des Bundesumweltministeriums durchaus berechtigt und gut durchdacht ist, wird diese Arbeit die Fehler des Verfahrens analysieren, um schlussendlich zu beweisen, dass der vorzeitige und besonders umweltfreundliche Kohleausstieg der Bundesrepublik Deutschland tatsächlich ein ineffektives Werkzeug für den Klimaschutz ist, aber auch erste Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung aufzeigen.
Dies wird im Rahmen eines Fazits am Ende des Werkes zusammenfassend beleuchtet. Vor der Ausbreitung von SARS-CoV-2 war das präsenteste Thema das Aufhalten des Klimawandels. Für die Zeit nach Covid-19 lohnt sich der Blick in das deutsche Treibhausgasinventar. So lässt sich direkt der größte Posten mit geringem Aufwand feststellen: Die Energiewirtschaft. Im Jahr 2018 hat die Energiewirtschaft, hierbei insbesondere die Stromerzeugung, einen Ausstoß von Treibhausgasen im Gewicht von knapp 300 Millionen Tonnen kg (nur CO2) zur Folge gehabt. Schaut man sich nun an, dass Braunkohle hier für nahezu 150 Millionen Tonnen dieser und Steinkohle zusätzlich für beinahe 70 Millionen Tonnen Emissionen verantwortlich ist, muss durchaus die Frage gestellt werden:
Ist es für eine Industrienation wie Deutschland vertretbar, fast dreiviertel seiner energiebedingten CO2-Emissionen aus einem fossilen Brennstoff wie Kohle zu ziehen? Für das Erreichen der Klimaziele aus dem Kyoto-Protokoll, welches vor allem für die Einzelstaaten relevant ist, und dem zentralen Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu beschränken, ist der weltweite Ausstieg aus der Kohlekraft aktuell alternativlos. Betrachtet man den neusten Bericht des Weltklimarats ist sogar ein sofortiger Kohleausstieg als erforderlich anzunehmen (im Vergleich zu Rockström).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Kohleausstieg
- Allgemeiner Verfahrensablauf
- Vorstellung der unterschiedlichen Methoden
- Steinkohle
- Braunkohle
- Bewertung der Effizienz
- Gefährdung deutscher & europäischer Klimaziele
- Deutsche Klimaziele
- Europäische Klimaziele
- Option zum früheren Kohleausstieg ab 2035?
- Gefährdung deutscher & europäischer Klimaziele
- Alternativen zum aktuellen System
- Ausschreibungssystem der Steinkohleverstromung
- Umbau des ETS
- Linearer Reduktionsfaktor
- Umbau der MSR
- Löschung von freigewordenen Zertifikaten
- Mindestpreis eines CO2-Zertifikats
- EEG-Förderoffensive
- Konkurrenz zum Umbau des ETS?
- Problemstellungen EEG-Förderung
- Strikter Ausstieg ähnlich dem Atomausstieg
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht den Kohleausstieg in Deutschland und analysiert dessen Effizienz als Werkzeug zum Klimaschutz.
- Der aktuelle Kohleausstiegsplan und dessen Auswirkungen auf die deutschen und europäischen Klimaziele
- Bewertung der Effizienz verschiedener Methoden des Kohleausstiegs
- Analyse von Alternativen zum aktuellen System, z.B. Umbau des Emissionshandelssystems (ETS) oder EEG-Förderung
- Diskussion der potenziellen Risiken und Chancen eines früheren Kohleausstiegs
- Beurteilung der Effizienz des Kohleausstiegs im Vergleich zu anderen Klimaschutzmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Kohleausstieg im Kontext des Klimawandels und der deutschen Energiepolitik dar. Sie definiert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 beschreibt den aktuellen Kohleausstiegsplan in Deutschland und analysiert den allgemeinen Verfahrensablauf. Es werden die unterschiedlichen Methoden des Ausstiegs für Steinkohle und Braunkohle vorgestellt.
Kapitel 3 bewertet die Effizienz des Kohleausstiegs anhand der deutschen und europäischen Klimaziele. Es wird untersucht, ob der Ausstiegsplan ausreichend ist, um die Klimaziele zu erreichen und ob ein früherer Ausstieg ab 2035 notwendig wäre.
Kapitel 4 untersucht alternative Systeme zum aktuellen Kohleausstieg, wie das Ausschreibungssystem der Steinkohleverstromung, den Umbau des ETS, die EEG-Förderoffensive sowie einen strikten Ausstieg ähnlich dem Atomausstieg.
Schlüsselwörter
Kohleausstieg, Klimaschutz, Effizienz, Deutschland, Europäische Union, Emissionshandel, EEG-Förderung, Steinkohle, Braunkohle, Klimaziele, Energiewende.
- Quote paper
- Sascha Kolb (Author), 2022, Kohleausstieg in Deutschland für den Klimaschutz. Ausschreibungssystem der Steinkohleverstromung, Umbau des ETS und EEG-Förderoffensive als Alternativen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1239635