Diese Arbeit soll zunächst die Elementenlehre und die Vier-Säfte-Lehre als Grundlage der Humoralpathologie in ihrem Ursprung darstellen. Dabei wird die Entwicklung der Humoralpathologie von der Antike bis ins Mittelalter beleuchtet. Eng verknüpft mit der Humoralpathologie und der Vier-Säfte-Lehre ist die Diätetik, die im Anschluss daran definiert werden soll. Da die Medizin im Mittelalter nicht sehr fortschrittlich war, war die Diätetik die beste Art der Prävention und Therapie von Krankheiten. Die Ernährung ist dabei der Schlüssel zur Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit. Auch wenn die Medizin heutzutage viel mehr Möglichkeiten bietet, gewinnt die antike und mittelalterliche Idee der Diätetik an Aktualität. Neben der Ernährung geht es in der Gesundheitslehre dieser Diätetik vor allem, um eine gesunde Lebensführung.
Ortolf von Baierland war ein Würzburger Wundarzt des 13. Jahrhunderts. Sein Arzneibuch, welches sich an den ausgebildeten Wundarzt richtet, stellt er um 1280 fertig. Als einem Meister von Wissensorganisation und Wissensvermittlung gelingt ihm so etwas wie ein fachwissenschaftliches Kunstwerk, das ärztliches Handlungswissen in geballter Bündigkeit zur Imago hominis verdichtet. Die Autoren solcher medizinischen Werke richteten sich nicht nur an Wundärzte, sondern an die ganze Bevölkerung. Sie haben das Ziel die Menschen zur Gesundheit zu erziehen und ihr Gesundheitsbewusstsein zu wecken. Im Folgenden werden die Artikel aus Ortolfs Arzneibuch näher betrachtet, die sich mit der Humoralpathologie und Diätetik befassen und damit den mittelalterlichen Wissensstand beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Humoralpathologie und die Vier-Säfte-Lehre
- Diätetik des Mittelalters: Die Lehre der gesunden Lebensführung
- Ortolf von Baierland: Das Arzneibuch - Ausgewählte Textstellen
- Humoralpathologie in Ortolfs Arzneibuch: Die vier Elemente und die Vier-Säfte-Lehre
- Empfohlene Verhaltensweisen und Ernährung nach Ortolfs mittelalterlicher Diätetik
- Esskultur im Mittelalter
- Die Stellung der Diätetik in der Neuzeit: Von der antiken Diätetik zur heutigen Ernährungstherapie
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Humoralpathologie und der Diätetik im Mittelalter und betrachtet diese als Grundlage für Prävention und Therapie von Krankheiten. Dabei wird der Fokus auf die Entwicklung dieser Lehren von der Antike bis ins Mittelalter gelegt. Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Ortolfs Arzneibuch als Quelle für das mittelalterliche Gesundheitsverständnis und die Rolle der Esskultur im Kontext der Humoralpathologie und Diätetik.
- Entwicklung der Humoralpathologie und der Vier-Säfte-Lehre
- Definition und Anwendung der Diätetik im Mittelalter
- Analyse des Arzneibuchs von Ortolf von Baierland und dessen Bedeutung für die mittelalterliche Medizin
- Einfluss der Humoralpathologie und der Diätetik auf die Esskultur im Mittelalter
- Vergleich der mittelalterlichen Diätetik mit der heutigen Ernährungstherapie
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Humoralpathologie und der Diätetik ein und beleuchtet die Bedeutung dieser Lehren für die mittelalterliche Medizin. Sie stellt Ortolf von Baierland und sein Arzneibuch vor und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2 erklärt die Grundzüge der Humoralpathologie und der Vier-Säfte-Lehre, indem es ihren Ursprung in der griechischen Antike und ihre Entwicklung bis ins Mittelalter verfolgt.
- Kapitel 3 erläutert die Prinzipien der mittelalterlichen Diätetik und die Rolle der gesunden Lebensführung als Präventions- und Therapiemethode.
- Kapitel 4 analysiert ausgewählte Textstellen aus Ortolfs Arzneibuch, die sich mit der Humoralpathologie und der Diätetik befassen, und verdeutlicht damit den mittelalterlichen Wissensstand in diesen Bereichen.
- Kapitel 5 untersucht die mittelalterliche Esskultur und den Einfluss der Humoralpathologie und der Diätetik auf die Ernährungspraktiken.
- Kapitel 6 befasst sich mit der Stellung der Diätetik in der Neuzeit und analysiert, inwieweit die antiken und mittelalterlichen Lehren in der heutigen Ernährungstherapie wiederzufinden sind und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen.
Schlüsselwörter
Humoralpathologie, Vier-Säfte-Lehre, Diätetik, Mittelalter, Ortolf von Baierland, Arzneibuch, Esskultur, Ernährungstherapie, Prävention, Therapie.
- Arbeit zitieren
- Kim Dovern (Autor:in), 2021, Humoralpathologie und Diätetik des Mittelalters. Grundlage für Prävention und Therapie von Krankheitsbildern vor dem Hintergrund des Arzneibuchs von Ortolf von Baierland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1240189