Das Tier nimmt eine immer zentraler werdende Rolle in der Philosophie ein. Doch die Tendenz, neben den Menschen auch die Tiere in philosophische Kontexte zu stellen, zeichnet sich bereits bei David Hume, Immanuel Kant und Arthur Schopenhauer ab, welche sich explizit zu Tieren, hinsichtlich ihres Verstandes und ihrer Vernunft, in ihren Arbeiten äußerten.
Aber auch die Literatur sieht das Tier aus verschiedenen Blickwinkeln. In Texten, wie beispielsweise Kafkas Forschungen eines Hundes oder Ein Bericht für eine Akademie, besteht die Möglichkeit, das Tier nicht nur aus seinen biologischen Anlagen heraus zu betrachten, sondern es zu einer literarischen Figur werden zu lassen, welche teilweise menschliche Charakterzüge annehmen kann.
In dieser Arbeit verknüpfe ich die philosophischen Ansätze mit einer Erkenntnisperspektive aus der Literatur, um der Frage auf den Grund zu gehen, ob Tiere in der Lage sind zu improvisieren. Die philosophischen Ausarbeitungen werde ich durch ausgewählte Aspekte der Verhaltensbiologie ergänzen, da diese entscheidende Grundlagen für neuere Erkenntnisse im Bereich der Philosophie darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Exposition der Problemstellung und methodologische Erörterung
- Können Tiere improvisieren?
- Verstand und Vernunft als Grundlage für Improvisation
- Besitzen Tiere Verstand?
- Begriff der Vernunft in der Tierwelt bei Hume, Schopenhauer und Kant
- Sind Tiere nach heutigen Erkenntnissen vernunftbegabte Wesen?
- Betrachtungen zu Franz Kafkas Forschungen eines Hundes
- Erläuterungen zum Verstand des Tieres
- Besitzt das Tier im Text Vernunft?
- Inwiefern improvisiert das Tier im Text?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Tiere in der Lage sind zu improvisieren. Dazu werden philosophische Ansätze von David Hume, Immanuel Kant und Arthur Schopenhauer mit Erkenntnissen aus der Verhaltensbiologie und der Literatur, insbesondere Franz Kafkas „Forschungen eines Hundes“, verknüpft. Dabei stehen die Fähigkeit zum logischen Denken (Verstand) und zur vorausschauenden Handlung (Vernunft) im Mittelpunkt, da diese als Voraussetzung für Improvisation gelten. Die Arbeit beleuchtet die Rolle des Tieres in der Philosophie und Literatur und hinterfragt, ob Tiere tatsächlich über eigene Gedanken und ein Sprachsystem verfügen.
- Verstand und Vernunft als Grundlage für Improvisation
- Verhalten und Kognition bei Tieren
- Die Rolle des Tieres in der Philosophie
- Literatur und die Darstellung von Tieren
- Improvisation als menschliches und tierisches Phänomen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problematik, ob Tiere improvisieren können, und stellt den methodischen Ansatz der Arbeit vor. Es wird auf die Unterscheidung von „Reparaturimprovisation“ und „Produktimprovisation“ eingegangen, welche für die Bearbeitung des Themas relevant sind.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Frage, ob Tiere über Verstand und Vernunft verfügen. Hier werden die philosophischen Positionen von Hume, Schopenhauer und Kant vorgestellt und mit aktuellen Erkenntnissen aus der Verhaltensbiologie abgeglichen.
Kapitel 3 analysiert Franz Kafkas „Forschungen eines Hundes“ im Hinblick auf die Frage, ob das literarische Tier im Text improvisieren kann. Hier wird untersucht, ob der Hund über Verstand und Vernunft verfügt und inwiefern er menschliche Eigenschaften zeigt.
Schlüsselwörter
Tiere, Improvisation, Verstand, Vernunft, Philosophie, Literatur, Verhaltensbiologie, Franz Kafka, „Forschungen eines Hundes“, Kognition, Sprache, Kommunikation.
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- Marjana Schäftlein (Autor), 2008, Können Tiere improvisieren?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124069