Smart City Barcelona. Welche Rolle spielen Smart Cities im Kampf gegen den Klimawandel?


Seminar Paper, 2021

24 Pages, Grade: 1,7

Anonymous


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Gliederung:

1. Einleitung

2. Smart Cities und ihre Rolle im Kampf gegen den Klimawandel
2.1 Smart Cities - Ein Uberblick
2.2 Smart Cities - Analysekriterien und Einschrankungen

3. Ein Policy-Mix Ansatz fur die Smart City Barcelona
3.1 Das Policy-Mix Framework - Ein Uberblick
3.2 Elemente
3.3 Policy Prozesse
3.4 Charakteristika

4. Eine Policy-Mix Analyse der Smart City Barcelona
4.1 Elemente
4.2 Policy Prozesse
4.3 Charateristika
4.4 Die Smart City Barcelona im Kampf gegen den Klimawandel

5. Fazit

6. Abbildungsverzeichnis

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Alarmstufe Rot fur die Menschheit. So nennt UN Generalsekretar Antonio Guterres den aktuellsten Bericht des Weltklimarats (UNFCC, 2021). Um das 1,5°C Ziel zu erreichen ware es notwendig, zusatzlich zur Klimaneutralitat bis 2050, bis 2030 die weltweiten Emissionen um 45% im Vergleich zu 2010 zu senken (McSweeney& Ritchie, 2021). Mit den aktuellen Mabnahmen werden vielleicht 0,5% erreicht (McSweeney& Ritchie, 2021). Betrachtet man die politische Ebene, scheinen besonders Stadte hier eine ausschlaggebende Rolle spielen zu konnen. Stadte beheimaten grobe Teile der Weltbevolkerung, vermutlich 70% der Menschheit werden im Jahr 2050 in Stadten leben (OECD, 2014). Sammeln sich diese Menschenmassen in Stadten, sammeln sich so gesehen auch deren Emissionen unter einer gemeinsamen Verwaltung. Deshalb haben Stadte einen einzigartigen Spielraum in der Bekampfung der Klimakrise, da diese weitgehend die Entscheidungen uber ihre Infrastruktur treffen, welche ihre Emissionen und damit ihren Beitrag zum Klimawandel beeinflussen. Im Kampf gegen den Klimawandel wird jedoch nicht nur politisches Handeln gefordert, auch technische Innovationen spielen eine grobe Rolle. Ein Zusammenspiel dieser beiden Faktoren findet sich im Konzept der Smart City. Hierbei stellt sich die Frage inwiefern Smart Cities eine effektive Rolle im Kampf gegen den Klimawandel einnehmen konnen. Diese Frage soil im Folgenden am Beispiel von Barcelona ausgearbeitet werden. Barcelona eignet sich besonders zur Analyse aufgrund der Pionier- Rolle, die es als Smart City in Europa einnimmt (Bakici et al., 2012). Vor allem das sogenannte 22@ Viertel spielt hierbei eine zentrale Rolle, sowohl als Denkfabrik als auch als Testgelande fur neue Initiativen (Bakici et al., 2012). Zu Beginn soil ein kurzer Uberblick uber das Konzept der Smart City und mogliche Analysekriterien gegeben werden, sowie welche Kriterien in Anbetracht der Forschungsfrage genutzt werden sollen, also welche Einschrankungen hier getroffen werden, um diese Arbeit nicht allzu umfangreich zu gestalten. Anschliebend sollen mit dem Policy-Mix Framework zusatzliche Analysekriterien erortert werden, welche kurz in Elemente, Policy Prozesse und Charakteristika unterteilt werden konnen. Die erklarten Kriterien sollen dann im Weiteren auf das Beispiel der Stadt Barcelona angewandt werden. Diese Analyse soil sich auf Barcelonas Smart City Initiativen der letzten 10 Jahre beziehen, die Jahre, die ausschlaggebend fur die Entwicklung zur Smart City Barcelona waren (Ferrer, 2017). Abschliebend sollen die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst und Implikationen fur andere Smart City Projekte aufgezeigt werden.

2. Smart Cities und ihre Rolle im Kampf gegen den Klimawandel

2.1 Smart Cities - Ein Uberblick

Nicht nur der Diskurs zum Klimawandel lenkt immer wieder den Blick auf das Konzept der Smart City. Auch soziale und wirtschaftliche Faktoren spielen hier eine Rolle. Jede Stadt, die wirtschaftlich erfolgreich und gleichzeitig in sozialer Hinsicht moglichst integrativ sein will, musse ihre Policies so ausrichten, dass sie moglichst Innovation und Kreativitat fordern, und um als „smart“ zu gelten, zudem Treibhausgasemissionen zu reduzieren (March & Ribera-Fumaz, 2016). Das Konzept der Smart City hat bis heute keine einheitliche Definition. Fur diese Arbeit soil sich an der Definition von Caragliu et al. orientiert werden:

,, We believe a city to be smart when investments in human and social capital and traditional (transport) and modem (ICT) communication infrastructure fuel sustainable economic growth and a high quality of life, with a wise management of natural resources, through participatory governance.^ (Caragliue et al., 2009)

Der Fokus liegt also auf einer nachhaltigen, hoch-technologischen Entwicklung der Stadt, die gleichzeitig ihren Burger*innen einen hohen Lebensstandard und wirtschaftliches Wachstum bietet. Diese soil durch eine Mischung an Investitionen in Infrastruktur, Human- und Sozialkapital unter Mitbestimmung der Burger*innen realisiert werden. Die Investitionen in digitale Infrastruktur und Humankapital fuhren theoretisch zu mehr Innovationen, welche effizientere und kostengunstigere Losungsalternativen zu vielen stadttypischen Problemen bieten konnen, sein es Transport, CO2 Emissionen, Energieverbrauch oder Sicherheit (March & Ribera-Fumaz, 2016). Dies klingt, gerade angesichts der Klimakrise, wie eine vielversprechende Losung. Die lokale politischen Ebene, bringt oft die Vorteile mit sich, weniger anonym und, unter anderem auch durch weniger Akteure, schneller als die regionale oder nationale Ebene zu sein. Das scheint geradezu ideal um schnell wichtige Entscheidungen, die gerade in der Klimapolitik essentiell sind, zu treffen. Warum also leben grobe Teile der weltweiten Stadtbevolkerung noch nicht in Smart Cities? Zum einen ist das Konzept der Smart City noch vergleichsweise neu, und auch die „schnellere“, lokale Ebene braucht Zeit um grundlegende Reformen umzusetzen (March & Ribera-Fumaz, 2016). Die Technik, die fur manche Initiativen benotigt wird, kann auberdem sehr lernintensiv sein, was wiederum die Implementation deutlich verlangsamt, oder aber die Kosten scheinen die positiven Effekte zu uberwiegen. Eine weitere Moglichkeit ist selbstverstandlich, dass einige Technologien auch noch gar nicht alltagstauglich sind. Betrachtet man beispielsweise den Transportsektor, so konnten selbstfahrende Fahrzeuge theoretisch durch sparsames und voraussehendes Fahren Emissionen, Spritverbrauch und Unfalle in einem Mab reduzieren, welches ein Mensch nicht erreichen konnte. Doch bis die ersten intelligenten Fahrzeuge die Straben befahren, geschweige denn die Mehrheit an Fahrzeugen darstellen, kann es durchaus noch mehrere Jahre dauern (ADAC, 2021). Auch Big Data und das Internet of Things sind noch nicht ausreichend erforscht um injeder Smart City ihre Anwendung zu finden (Hashem et al., 2016).

Zudem bleiben viele Smart City Initiativen und Pilot-Projekte auch genau das und werden nicht, wie intendiert, in eine grobe Reformwelle integriert (March & Ribera-Fumaz, 2016). Auch zeigt sich, dass einige Smart City Ideen nicht einmal realisiert werden, sondern auf der Entwurfs- beziehungsweise Diskursebene liegen bleiben (March & Ribera-Fumaz, 2016). Trotz all dieser Probleme bietet das Konzept der Smart City eine grundsatzlich vielversprechende Losung. Die Realisierung, oder eher fehlende Realisierung, dieses Konzepts ist letztendlich die Wurzel der genannten Probleme. Fur die Frage welche Rolle Smart Cities im Kampf gegen den Klimawandel spielen, bieten sich also einerseits eine Perspektive auf das was sein konnte und eine Perspektive auf die tatsachlichen Smart City Projekte. Zur wissenschaftlichen Analyse eignen sich allerdings nur die tatsachlichen Smart City Projekte, worauf auch hier der Fokus liegen soil.

2.2 Smart Cities-Analysekriterien und Einschrankungen

Trotz unterschiedlicher Ansichten zum Konzept der Smart City lassen sich gewisse Gemeinsamkeiten in den Definitionen zu Smart Cities finden. So teilen viele Definitionen das Ziel der Nachhaltigkeit oder die Einbindung digitaler Technologien (Chourabi et al., 2012). Im Weiteren lassen sich acht Faktoren zur Analyse einer Smart City identifizieren: (1) Organisation und Management, (2) Technologien, (3) Verwaltung, (4) Policies, (5) Burger*innen und Bevolkerungsgruppen, (6) Wirtschaft, (7) Infrastruktur und (8) Naturliche Umgebung (Chourabi et al., 2012).

(1) Organisation und Management spielen vor allem bei IT-Initiativen eine wichtige Rolle, da Kommunikation und technologische Expertise in diesem Bereich oft uber den Erfolg einer solchen Initiative entscheiden. (2) Technologien sind fur Smart Cities essentiell, da viele Initiativen abhangig von modernster Technologie sind, wobei der direkte Nutzen nicht immer eindeutig ist. Auch hier ist Expertise, aber auch Beachtung kultureller und sozialer Faktoren wichtig. So konnen neue Technologien sozusagen zu einer digitalen Spaltung der Bevolkerung fuhren und soziale Ungleichheiten verstarken.

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Details

Title
Smart City Barcelona. Welche Rolle spielen Smart Cities im Kampf gegen den Klimawandel?
College
Technical University of Munich
Course
Governance auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene
Grade
1,7
Year
2021
Pages
24
Catalog Number
V1243319
ISBN (eBook)
9783346667083
ISBN (Book)
9783346667090
Language
German
Keywords
Smart City, Barcelona, Klimawandel, Innovation, Klimaschutz, Klimapolitik
Quote paper
Anonymous, 2021, Smart City Barcelona. Welche Rolle spielen Smart Cities im Kampf gegen den Klimawandel?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243319

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