[...] Im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit wollen wir versuchen, die allgemeinen geschichtlichen Hintergründe, die zur politisch notwendig gewordenen Gleichschaltung des Sports, hier insbesondere der DT, im totalitären Deutschland führten, die Grundsätze des NS-Sports und deren Auswirkungen auf die bis dahin bestehenden Sport- und Turnvereine aufzuzeigen, wobei nach Strömungen aus der Weimarer Republik gesucht werden soll, die die „Machtergreifung“ und „Gleichschaltung“ des Sports durch die Nationalsozialisten in Deutschland erleichterten. Der Schwerpunkt dieser Abhandlung liegt auf der „Politischen Leibeserziehung“, der körperlichen Erziehung als oberstes Erziehungsziel im 3. Reich, fußend auf den Erziehungsgrundsätzen Hitlers, den weltanschaulichen Grundlagen des Nationalsozialismus sowie den Erfahrungen aus der „Kampfzeit“ (Röthig u.a., 2003), welche im vierten Kapitel noch genauer betrachtet werden. Aufgrund der Schwerpunktsetzung wird deutlich, dass wir uns im vierten Kapitel in erster Linie auf den Schulsport (Turnunterricht) der damaligen Zeit beziehen und nur am Rande den außerschulischen Sport erwähnen, der in den Formationen des NS-Regimes betrieben wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Spiel und Sport – eine Begriffsbestimmung
- Sport im totalitären Staat
- (Selbst-)Gleichschaltung des deutschen Sports
- Um- und Neuorganisation des deutschen Sports und die damit verbundenen Sportverbote
- Schulsport im Dritten Reich
- Prinzipien und Grundsätze des NS-Sports
- Ideologie der „politischen Leibeserziehung“
- Umsetzung der Ideologie im Turnunterricht
- Spannungen zwischen dem Schulsport und dem außerschulischen Sport
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Umgestaltung des deutschen Sportwesens im Dritten Reich und die damit verbundene Formulierung der „Politischen Leibeserziehung“, insbesondere deren Auswirkungen auf den Schulsport. Sie analysiert die geschichtlichen Hintergründe der Gleichschaltung des Sports und die Grundsätze des NS-Sports.
- Gleichschaltung des deutschen Sports unter dem NS-Regime
- Die Ideologie der „Politischen Leibeserziehung“
- Umsetzung der NS-Ideologie im Schulsport (Turnunterricht)
- Der Einfluss des NS-Regimes auf bestehende Sportvereine
- Spannungsfeld zwischen Schul- und außerschulischem Sport
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert den historischen Kontext und die Bedeutung der Thematik. Kapitel zwei widmet sich der begrifflichen Abgrenzung von Spiel und Sport. Kapitel drei beleuchtet die (Selbst-)Gleichschaltung des deutschen Sports und die damit verbundenen Verbote. Kapitel vier konzentriert sich auf den Schulsport im Dritten Reich, seine Prinzipien, die Ideologie der „Politischen Leibeserziehung“ und deren Umsetzung im Turnunterricht, sowie die Spannungen zwischen Schul- und außerschulischem Sport.
Schlüsselwörter
Politische Leibeserziehung, NS-Sport, Schulsport, Gleichschaltung, Drittes Reich, Turnunterricht, Sportverbote, Ideologie, Weimarer Republik.
- Arbeit zitieren
- André Lach (Autor:in), Esra Elise Beneke (Autor:in), 2005, Die Umgestaltung des deutschen Sportwesens im Dritten Reich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124350