Die vorliegende Masterarbeit geht der Frage nach, wie Lehrkräfte in der Altenpflegeausbildung ihre Lernangebote hinsichtlich der Heterogenität der Auszubildenden gestalten. Dies impliziert die Fragen nach den Einstellungen der Lehrkräfte gegenüber der Heterogenität der Lernenden und der Wahrnehmung verschiedener Heterogenitätsdimensionen. Darüber hinaus werden Aspekte zu diagnostischen Vorgehensweisen thematisiert und Effekte eines förderlichen beziehungsweise mangelnden Umgangs mit Heterogenität beleuchtet. Die Forschungsarbeit verfolgt das Ziel, Vielfalt als Chance für die Berufsbildung zu verstehen.
Forschungsstand: Forschungsergebnisse machen auf die heterogene Struktur der Lernenden in der beruflichen Bildung aufmerksam. Davon ist der Bildungsgang Altenpflege in besonderem Maße betroffen. Lernende unterscheiden sich hier unter anderem hinsichtlich ihres Alters, ihrer Vorbildung und ihrer Kultur in besonderem Maße voneinander. Dass dies eine Herausforderung für die Gestaltung von Lehr-Lernangeboten für die Lehrkräfte darstellt, ist hinreichend belegt. Weiterhin ist nachgewiesen, dass der Umgang mit Heterogenität entscheidend von den Einstellungen, der Wahrnehmungen und den diagnostischen sowie methodisch-didaktischen Kompetenzen der Lehrkräfte geprägt ist.
Methode: Zur Beantwortung der Fragestellung wurden insgesamt fünf leitfadengestützte Interviews mit Lehrkräften einer Berufsbildenden Schule und einer privaten Altenpflegeschule geführt. Die Interviews wurden transkribiert und nach den Prinzipien der qualitativen Inhaltsanalyse Mayrings analysiert.
Ergebnisse/ Diskussion: Die interviewten Lehrkräfte stehen der Heterogenität der Auszubildenden prinzipiell positiv und offen gegenüber. Sie erkennen zum größten Teil die sich daraus ergebenen Vorteile und Chancen, sehen sich jedoch gleichzeitig mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Neben vielfältigen förderlichen Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität, berichten die Lehrenden von Strategien und negativen strukturellen Bedingungen, die einem erfolgreichen Umgang mit Diversität entgegenstehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Rahmen
- 2.1 Heterogenität – Begriff und Merkmale
- 2.2 Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke
- 2.3 Aus dem Angebot-Nutzungs-Modell abgeleitete Heterogenitätsdimensionen
- 2.4 Reaktionsmöglichkeiten auf Lerndifferenzen
- 2.5 Formen der Differenzierung
- 3. Forschungsstand
- 3.1 Einstellungen von Lehrkräften bezüglich der Heterogenität
- 3.2 Diagnostik im Bereich Heterogenität
- 3.3 Differenzierter Unterricht und dessen Effektivität
- 3.4 Heterogenität in der beruflichen Bildung
- 4. Methoden
- 4.1 Entwicklung der Forschungsfrage
- 4.2 Begründung des methodischen Vorgehens
- 4.3 Literaturrecherche
- 4.4 Methoden der Datenerhebung
- 4.4.1 Samplezusammenstellung
- 4.4.2 Interviewleitfaden
- 4.4.3 Transkriptionstechnik
- 4.5 Methode der Datenauswertung
- 5. Ethische Aspekte und Datenschutz
- 6. Ergebnisse
- K 1 Wahrgenommene Heterogenitätsdimensionen
- K 2 Heterogenitätsdiagnostik
- K 3 Förderlicher Umgang mit Heterogenität
- K 4 Effekte eines förderlichen Umgangs mit Heterogenität
- K 5 Differenzierung der Lernangebote
- K 6 Ausbaufähiger Umgang mit Heterogenität
- K 7 Effekte eines mangelnden Umgangs mit Heterogenität
- K 8 Herausforderungen beim Umgang mit Heterogenität
- K 9 Auswirkungen der Heterogenität auf die Lehrkraft
- K 10 Wünsche für einen Umgang mit Heterogenität
- 7. Diskussion
- 7.1 Diskussion der Ergebnisse
- 7.2 Kritik an der vorliegenden Arbeit
- 8. Fazit und Ausblick
- 9. Exkurs: Handreichung zum Umgang mit heterogenen (Alten-)Pflegeauszubildenden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht, wie Lehrkräfte in der Altenpflegeausbildung ihre Lernangebote hinsichtlich der Heterogenität der Auszubildenden gestalten. Im Fokus stehen die Einstellungen der Lehrkräfte gegenüber dieser Heterogenität, die Wahrnehmung verschiedener Heterogenitätsdimensionen, diagnostische Vorgehensweisen und die Auswirkungen eines förderlichen bzw. mangelnden Umgangs mit Heterogenität. Das Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung von Vielfalt für die Berufsbildung zu beleuchten und aufzuzeigen, wie diese als Chance genutzt werden kann.
- Einstellungen von Lehrkräften gegenüber der Heterogenität der Auszubildenden
- Wahrnehmung verschiedener Heterogenitätsdimensionen im Altenpflegeunterricht
- Diagnostische Vorgehensweisen im Umgang mit Heterogenität
- Effekte eines förderlichen Umgangs mit Heterogenität
- Herausforderungen beim Umgang mit Heterogenität in der Altenpflegeausbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Fragestellung und den Forschungsstand der Arbeit einführt. Im zweiten Kapitel werden grundlegende theoretische Konzepte wie Heterogenität, das Angebots-Nutzungs-Modell und Heterogenitätsdimensionen erläutert. Kapitel drei befasst sich mit dem Forschungsstand zu Einstellungen von Lehrkräften, Diagnostik, Differenziertem Unterricht und Heterogenität in der beruflichen Bildung. Die Methoden der Arbeit, einschließlich der Datenerhebung und -auswertung, werden in Kapitel vier dargestellt. Kapitel sechs präsentiert die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der Interviews mit Lehrkräften. Die Ergebnisse werden in Kapitel sieben diskutiert, wobei sowohl die Stärken als auch die Schwächen der Arbeit beleuchtet werden. Das Fazit und der Ausblick runden die Arbeit ab.
Schlüsselwörter
Heterogenität, Altenpflegeausbildung, Lehrkräfte, Lernangebote, Diagnostik, Differenzierung, Diversität, Berufsbildung, qualitative Inhaltsanalyse, Interviews, Einstellungen, Wahrnehmung, Chancen, Herausforderungen.
- Arbeit zitieren
- Sarah Sander (Autor:in), 2018, Die Chance der Vielfalt. Umgang mit Heterogenität im Altenpflegeunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1243835