Die herausragende Aufgabe der Schulen ist es, die Schüler*innen zu demokratiefähigen Individuen zu erziehen. Angesichts der aktuellen Gefahren des ansteigenden Rechtsextremismus und Rassismus stellt die Schule als bedeutende Sozialisationsinstanz einen bedeutenden Einschnitt im Leben der Schüler*innen dar und es stellt sich die Frage, inwiefern Schüler*innen zu demokratiefähigen Individuen erzogen werden können und wie sich die Schule als demokratischer Ort des Zusammenlebens gestaltet.
Die Schule muss einen Ort darstellen, an dem demokratische und menschenrechtliche Werte und Normen gelebt, vorgelebt und gelernt werden – so steht es in dem Beschluss der Kultusministerkonferenz von 2018. In diesem Schreiben bezeugen die regierenden Bildungsminister ihren Willen, die Schulen in ihrer demokratischen Schul- und Unterrichtsentwicklung in den Fokus zu nehmen und zu fördern. Die Erziehung zur Demokratie stellt eine herausragende Bedeutung in der schulischen Arbeit dar und sie gilt es zu schützen. Das bedeutet im Detail, dass das Lernen in der und für die Demokratie eine zentrale Aufgabe der Schule ist und zeitgleich eine der größten Herausforderungen darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Demokratiepädagogik: Eine Begriffsbestimmung
- Diskriminierung im deutschen Bildungssystem
- Soziale Herkunft als Diskriminierungsdeterminante
- Diskriminierungserfahrungen von Schüler*innen im Kontext Schule
- Othering als Ausgrenzungspraktik
- Demokratiebildung als pädagogische Herausforderung
- Selbstwirksamkeit als demokratische Teilhabe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle der Schule als demokratischer Lernort und beleuchtet die Herausforderungen der Demokratiepädagogik in einem Kontext, der durch Diskriminierung und soziale Ungleichheit geprägt ist. Der Fokus liegt dabei auf der Gestaltung eines inklusiven Bildungssystems, das allen Schüler*innen gleiche Chancen zur Teilhabe und Selbstentfaltung ermöglicht.
- Demokratiepädagogik als Konzept und ihre Bedeutung für die Schule
- Diskriminierungserfahrungen von Schüler*innen im deutschen Bildungssystem
- Die Rolle der sozialen Herkunft als Diskriminierungsfaktor
- Die Herausforderungen der Demokratiebildung in einer pluralen Gesellschaft
- Selbstwirksamkeit als Grundlage für demokratische Teilhabe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte um die Schule als demokratischen Lernort und die Notwendigkeit, Demokratiebildung als zentrales Element der schulischen Arbeit zu etablieren. Dabei wird auf die Bedeutung von Inklusion und die Bekämpfung von Diskriminierung im Bildungssystem hingewiesen.
Das Kapitel „Demokratiepädagogik: Eine Begriffsbestimmung“ definiert das Konzept der Demokratiepädagogik und unterscheidet es von der traditionellen Demokratieerziehung. Es werden die Kernwerte der Demokratiepädagogik wie Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Emanzipation hervorgehoben und die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Bildungsprozesses zur Förderung der Mündigkeit der Schüler*innen betont.
Das Kapitel „Diskriminierung im deutschen Bildungssystem“ analysiert verschiedene Formen der Diskriminierung im deutschen Bildungssystem, insbesondere die Auswirkungen der sozialen Herkunft auf Bildungserfolg und die Erfahrungen von Schüler*innen nicht-deutscher Herkunft. Es werden konkrete Beispiele und Forschungsbefunde herangezogen, um die Problematik der Diskriminierung im Bildungskontext aufzuzeigen.
Das Kapitel „Demokratiebildung als pädagogische Herausforderung“ beleuchtet die Herausforderungen der Demokratiebildung in der heutigen Zeit. Es wird die Bedeutung von Interkulturellem Lernen, kritischem Denken und der Förderung von Toleranz und Diversität hervorgehoben. Die Notwendigkeit, Schüler*innen zu mündigen Bürger*innen zu erziehen, die aktiv am demokratischen Leben teilhaben, wird betont.
Das Kapitel „Selbstwirksamkeit als demokratische Teilhabe“ untersucht die Bedeutung von Selbstwirksamkeitserfahrungen für die Entwicklung von demokratischen Kompetenzen. Es wird argumentiert, dass die Förderung von Selbstwirksamkeit ein wichtiger Schlüssel zur Stärkung der demokratischen Teilhabe aller Schüler*innen ist.
Schlüsselwörter
Demokratiepädagogik, Demokratiebildung, Inklusion, Diskriminierung, soziale Herkunft, Bildungsgerechtigkeit, interkulturelles Lernen, Selbstwirksamkeit, Teilhabe, Bildungssystem, Schule, Lernort, demokratische Werte, gesellschaftliche Herausforderungen.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2022, Schule ein demokratischer Lernort? Demokratiepädagogische Perspektiven, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1244346