Ursprung und Veränderungsprozess des Märchens "Schneewittchen"


Hausarbeit, 2021

14 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Inhaltsbeschreibung

Ursprünge des Märchens

Wandel der Auflagen

Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

„Spieglein, Spieglein an der Wand: wer ist die schönste Frau im ganzen Land?“ (Grimm 1812, S. 238), mit diesen Worten wurde das Märchen Schneewittchen weltweit bekannt und wird seit jeher über Generationen hinweg Kindern verschiedenster Herkunft und Kultur vorgelesen.

Es steht an der 53. Stelle der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, welche einer der berühmtesten Persönlichkeiten der deutschen Literaturgeschichte darstellen. Selbst heute, mehr als 200 Jahre nach der Veröffentlichung der 1. Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen, sind die Märchen der Brüder Grimm noch immer in aller Munde und aus keinem Kinderzimmer mehr wegzudenken. So auch das Märchen „Schneewittchen“ der Gebrüder Grimm. Es demonstriert uns bis heute die Schattenseite des Schönheitswahns und wozu ein Mensch aus Neid und Eifersucht fähig ist.

Allerdings existierte das Schneewittchenmärchen, welches wir heute kennen, nicht immer in dieser Form. „Alles ist mit wenigen bemerkten Ausnahmen fast nur in Hessen und den Main- und Kinziggegenden in der Grafschaft Hanau, wo wir her sind, nach mündlicher Ueberlieferung gesammelt; darum knüpft sich uns an jedes Einzelne noch eine angenehme Erinnerung.“, so die Brüder Grimm in ihrer Vorrede zu der 1. Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen von 1812. Demnach liegen die Quellen der Märchen nicht bei den Brüdern selbst. So auch die Geschichte der jungen Schneewittchen, die aufgrund ihrer Schönheit und der daraus resultierenden Eifersucht ihrer Stiefmutter um den Tod bangen muss. In diesem Zusammenhang wäre es interessant, wo die Ursprünge des Märchen „Schneewittchen“ liegen und wie groß der Einfluss der Gebrüder Grimm in der Bearbeitung des Märchens war, ebenfalls auf den Veränderungsprozess des Märchens nach der Erstveröffentlichung der grimmschen Märchensammlung.

Im Laufe dieser Hausarbeit soll diesem Sachverhalt nachgegangen werden. Die Hausarbeit lässt sich in vier Kapitel gliedern. Bei dem ersten Kapitel handelt es sich um eine Inhaltsbeschreibung der 1812 in der 1. Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen erschienenen Fassung des grimmschen Schneewittchenmärchen. Anschließend thematisiert das zweite Kapitel die Ursprünge dieses Märchens und beleuchtet die verschiedenen Quellen der Brüder Grimm auf mündlicher, literarischer als auch historischer Ebene. Darauf anknüpfend, handelt das dritte Kapitel von dem Wandel des grimmschen Schneewittchenmärchen selbst und inwiefern sich dort ein Veränderungsprozess inhaltlicher, als auch sprachlicher, Art feststellen lässt. Zuletzt folgt ein zusammenfassendes und abschließendes Fazit.

Inhaltsbeschreibung

Das KHM 53 der 1. Ausgabe der Kinder- und Hausmärchen aus dem Jahre 1812 handelt zunächst von einer schönen Königin, die den Wunsch nach einer Tochter hegt. Diese Tochter soll so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie Ebenholz sein. Diese Tochter bekommt die Königin und nennt sie ihrem Aussehen entsprechend „Schneewittchen“, womit die Märchenhandlung beginnt. Mit der Zeit stellt die Königin, die bislang als die Schönste im Land galt, fest, dass ihre Tochter bereits tausendmal schöner als sie sei. Die Königin beschließt aus ihrem Neid und Zorn heraus, ihre Tochter von dem Jäger umbringen zu lassen, damit sie wieder die Schönste im Land sei. Allerdings bringt der Jäger es nicht übers Herz das junge und schöne Schneewittchen zu töten und lässt sie in den Wald entkommen. Schneewittchen stößt im Wald auf das Haus der sieben Zwerge. Als diese das Mädchen bemerken und sie ihnen ihre Geschichte erzählt, gewähren die sieben Zwerge ihr Unterschlupf im Gegenzug dafür, dass sie die Hausarbeit verrichtet. Die Königin denkt bisweilen, dass das Schneewittchen tot wäre und der Jäger ihr ihre Leber und Lunge zum Verspeisen gebracht hätte. Als die Königin ihren Zauberspiegel fragt, wer die Schönste in Land sei und er ihr sagt, dass Schneewittchen über den sieben Bergen tausendmal schöner als sie sei, bemerkte sie, dass sie getäuscht wurde und Schneewittchen noch am Leben ist. Verkleidet versucht sie nun das Schneewittchen selbst zu töten. Zweimal wird das Schneewittchen von den sieben Zwergen, welche sie rechtzeitig entdecken, vom Tod bewahrt. Beim dritten Mal schafft es die Königin scheinbar, als Bäuerin verkleidet, Schneewittchen mit einem vergifteten Apfel zu töten. Die leblose Schneewittchen wird von den sieben Zwergen entdeckt und die trauernden Zwerge beschließen sie in einen Glassarg zu legen, damit man ihre Schönheit noch weiter bewundern kann. Ein Prinz, der im Wald auf das Zwergenhaus stößt und dort übernachten will, bemerkt den Sarg und die schöne Schneewittchen. Der Prinz bittet die Zwerge sehnlichst darum ihm ihren Sarg zu überlassen, da er nicht weiterleben könne, ohne sie und ihre Schönheit zu betrachten. Nachdem die Zwergen ihm dies gewährten, sind in seinem Schloss seine Diener dazu gezwungen den Glassarg stets dahin zu tragen, wo der Prinz sich hinbewegt damit dieser sie weiterhin betrachten kann. Als einer der Diener eines Tages Schneewittchen aus dem Sarg hebt und ihr aus seinem Zorn heraus einen Schlag auf den Rücken versetzt, fällt ihr das vergiftete Apfelgrütz aus dem Hals und Schneewittchen erwacht erneut zum Leben. Die zum Leben erwachte Schneewittchen und der Prinz heiraten wenig später. Auch die Königin, die durch ihren Zauberspiegel erfährt, dass eine junge Königin tausendmal schöner als sie wäre, erhält eine Einladung. Bei der Hochzeit bemerkt die Königin, dass es sich bei der jungen Königin um Schneewittchen handelt und muss sich anschließend in eisernen und mit Feuer erglühten Pantoffel zu Tode tanzen, womit die Märchenhandlung endet.

Ursprünge des Märchens

Die Märchen der grimmschen Märchensammlung stammen größtenteils aus mündlicher Überlieferung, denn die Brüder haben „sich so gut wie alle Märchen in ihrer Kasseler Wohnung erzählen lassen“ (Rölleke 2019, S.1) und teilweise aus schriftlichen Überlieferungen. Der gängige Mythos, dass die Märchen ausschließlich aus dem einfachem Volke gesammelt wurden, stimmt allerdings nicht, da es sich bei den Quellen der Märchen oftmals um Hochgebildete oder großbürgerliche Personen handelte (vgl. ebd. S.2). So auch in dem Beispiel des Märchen „Schneewittchen“, welches unteranderem auf den Erzähler Ferdinand Streber zurückgeht, einem geprüften Theologen, der sich dem Studium des Altdeutschen widmete (vgl. Bausinger 1980, S.50) und der Erzählerin Jeanette Hassenpflug, die aus einer „großbürgerlichen, hugenottischen Emigrantenfamilie“ (Rölleke 2019, S.2) stammt. Allerdings ist hierbei festzustellen, dass die Quellen und die Fassung der grimmschen Märchensammlung einige Unterschiede aufweisen. Exemplarisch hierzu, ein Auszug aus der Urfassung des Märchens der Jeanette Hassenpflug:

„Wie nun der Herr König einmal in den Krieg verreist war, so ließ sie ihren Wagen anspannen und befahl, in einen weiten dunklen Wald zu fahren, und nahm das Schneeweißchen mit. In demselben Wald aber standen viel gar schöne rothe Rosen. (..) „ach Schneeweißchen, steig doch aus und brich mir von den schönen Rosen ab!“. Und sobald es, diesem Befel zu gehorchen, aus den Wagen gegangen war, fuhren die Räde in größter Schelligkeit vor (..), weil sie hoffte, daß es die wilden Tiere bald verzehren sollten.“ (Lüthi 1976, S.58)

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Ursprung und Veränderungsprozess des Märchens "Schneewittchen"
Note
2,0
Jahr
2021
Seiten
14
Katalognummer
V1244461
ISBN (eBook)
9783346670618
ISBN (Buch)
9783346670625
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Märchen, Schneewittchen, Brüder Grimm
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Ursprung und Veränderungsprozess des Märchens "Schneewittchen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1244461

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