Bevölkerungswachstum - Das Modell des Demographischen Übergangs


Trabajo Escrito, 2001

23 Páginas, Calificación: 2,0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Natürliche Bevölkerungsbewegung
1.1. Demographische Vorgänge
1.2. Geburtenrate (Fertilität)
1.3. Sterblichkeit (Mortalität)
1.3.1. Säuglingssterblichkeit
1.3.2. Lebenserwartung und Sterbetafeln
1.4. Einflussfaktoren auf die Fertilität und Mortalität

2. Bevölkerungswachstum

3. Modell des demographischen Überganges
3.1. Das variable Modell des demographischen Überganges
3.2. Anwendung des Modells
3.3. Kritik an dem Modell
3.4. Zusammenfassung

4. Literaturverzeichnis

1. Natürliche Bevölkerungsbewegung

Im Prozess der natürlichen Bevölkerungsbewegung, die zu der Veränderung der Bevölkerungszahl und damit in der Regel zur Veränderung der Bevölkerungszusammensetzung und der Bevölkerungsverteilung unserer Erde führt, sind die Zahlen der Geburten und die Todesfälle, aber auch die Zu- und Abwanderung über die Gebietsgrenzen, die größten Komponenten. Diese liefern die Daten der Gesamtzahl aller auf der Erde lebenden Menschen, nach Alter und Geschlecht bestimmt.

„...In jedem von Menschen bewohnten Teilraum unserer Erde vollzieht sich eine stetige Veränderung des Bevölkerungsstandes: Kinder werden geboren; alte, aber auch jüngere Menschen sterben, und Familien oder Einzelpersonen ziehen zu oder wandern ab.“ (1

1.1. Demographische Vorgänge

Veränderungen in er Bevölkerungszahl und Bevölkerungszusammensetzung ergeben sich durch Zusammenwirken der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und der grenzüberschreitenden Zu- und Abwanderung. Man nennt diese Entwicklungen demographische Vorgänge. Zur Erfassung und Beschreibung dieser Vorgänge verwendet die Bevölkerungsstatistik bestimmte Indikatoren:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ein Mensch tritt mit seiner Geburt in die Bevölkerung ein und scheidet mit seinem Tod wieder aus. Geburt, Alter, Tod ...sind also nicht nur biologische Vorgänge, sondern werden auch zu gesellschaftsbedingten Faktoren. Sie sind in die sozioökonomische Entwicklung einer Epoche eingebettet.

1.2. Geburtenrate (Fertilität)

„Um nähere Einblicke in die Bevölkerungsvorgänge zu gewinnen, und diese in ihren Ursachen und Auswirkungen beurteilen und vergleichen zu können, werden verschiedene Maßzahlen und Indizes benutzt...“(2

Die einfachste und am meisten gebrauchte Messziffer für die menschliche Fruchtbarkeit (Fortpflanzungsintensität) ist die allgemeine Geburtenrate:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Mann kann aber davon ausgehen, dass die allgemeine Geburtenrate zur Bestimmung der Fruchtbarkeit nicht ausreicht, da die Alters- und Geschlechtsstrukturen unberücksichtigt bleiben, ein großer Teil der Bevölkerung noch nicht oder nicht mehr

(2 Kuls, W.; Bevölkerungsgeographie; 2. Auflage, 1993; S. 106

im reproduktionsfähigen Alter stehen und am Fortpflanzungsprozess aber nur die gebär- und zeugungsfähigen Altersgruppen beteiligt sind (Zahl der Frauen, die überhaupt Kinder bekommen können im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gering). (vgl. Leib, J.; Mertins, G.; S. 53)

Die Zahl der Geburten überall in der Welt fällt in die Altersphase der gebärfähigen Frauen zwischen 15 und 45 oder 49 Jahren. Setzt man die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter zur Zahl der Geburten in Beziehung zueinander, so ergibt die resultierende Verhältniszahl die allgemeine Fruchtbarkeitsrate:

Lebendgeborene

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Zahl der Frauen im Alter zwischen 15 und 45 (49) Jahren

Die Geburten einer Frau verteilen sich nicht gleichmäßig auf den gesamten Zeitraum ihrer Gebärfähigkeit, sondern auf eine relativ kurze Zeitspanne. So erreicht sie ihren Höhepunkt, kultur- und länderspezifisch, im Alter zwischen 20-24 bzw. 25-29 Jahren, um dann wieder stark abzunehmen. Dies ist der Grund, warum die Berechnung der altersspezifischen Fruchtbarkeitsraten von großem Wert sind. Sie weisen bei räumlichen und zeitlichen Vergleichen und oft auch bei der Untersuchung der Fruchtbarkeit einzelner sozialer Schichten große Unterschiede auf. Wichtige Bestimmungsfaktoren sind unter anderem auch das Heiratsalter, die Stellung der Frau in der Gesellschaft, die Beteiligung am Erwerbsleben, die Ehedauer, eheliche und außereheliche Fruchtbarkeit. (vgl. Kuls, W.; S. 107/108) Eine genauere Aussage über die Bevölkerungsdynamik erlauben die Angaben darüber, „..wie viel Mädchen geboren werden, die ihre Mutter in der nächsten Generation ersetzen können...“(Bruttoreproduktionsrate).(3

Aussagekräftiger dagegen ist die Nettoreproduktionsrate, die deshalb von großem Interesse ist, da sie die Sterblichkeitsverhältnisse der Frauen im gebärfähigen Alter berücksichtigt. Ist ein Wert kleiner 1 kann man davon ausgehen, dass es in der nächsten Generation zu einem Bevölkerungsrückgang kommt, während ein Wert von genau 1 eine Stagnation und einen Wert über 1 einen Anstieg bedeutet.(vgl. Kuls, W.; S. 108)

(3 Kuls, W.; Bevölkerungsgeographie; 2. Auflage, 1993 S. 108

1.3. Sterberate (Mortalität)

Die analoge Messzahl zur allgemeinen Geburtenrate ist die allgemeine Sterberate (rohe Sterbeziffer). Sie gibt Aufschluss über den Stand der Sterblichkeit im Vergleich mehrerer Länder, Staaten, Provinzen, Städte usw.. Sie ist von der Alterszusammensetzung der jeweiligen Bevölkerung beeinflusst und auch von der Sexualproportion., da es unterschiedliche geschlechtsspezifische Sterberaten gibt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

mittlere Bevölkerung

Hierbei wird die Anzahl der innerhalb eines Zeitabschnittes gestorbenen männlichen oder weiblichen Personen eines Altersabschnittes auf entsprechende 1000 Personen derselben Altersgruppe angegeben. Alters- und geschlechtsspezifische Sterbeziffern sind jedoch aufschlussreicher , da sie die Vergleiche von Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher Zusammensetzung erleichtern. Die Berechnung von Sterbeziffern einzelner Jahrgänge oder Jahrgangsgruppen zeigt, dass die Sterblichkeit im Alter nicht gleichmäßig zunimmt, sondern dass es einerseits eine erhöhte Säuglingssterblichkeit gibt, andererseits ein Anstieg der Sterblichkeit bei älteren Menschen erst mit etwa sechzig zu verzeichnen ist. Betrachtet man sich den Verlauf der alters- und geschlechtspezifischen Sterbeziffern so erkennt man eine idealisierte U-Form. -> hohe Raten bei Säuglingen -rapider Abfall-stetiger Anstieg nach dem 25-29 Lebensjahr bis in das hohe Alter. (vgl. Leib, J.; Mertins, G.; S. 55)

1.3.1. Säuglingssterblichkeit

Die Säuglingssterblichkeit wird besonders beachtet. Als sehr effektiv hat sich die nachfolgende genannte Berechnungsmethode erwiesen:

Gestorbene Säuglinge in einer Zeiteinheit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Lebendgeborene Säuglinge in derselben Zeiteinheit

Hier sind als „Säuglinge“ alle Kinder bis zur Vollendung des 1. Lebensjahr gemeint.

„Da die Säuglingssterblichkeit vor allem ein sozialhygienisches Problem darstellt, gilt sie als Indikator der medizinisch-hygienischen Versorgung und darüber hinaus des allgemeinen Entwicklungsstandes; ...“ (4

Durch die Verbesserungen in der medizinisch-hygienischen Versorgung wurde ein Rückgang der Säuglingssterblichkeit erreicht, was wiederum in den meisten Ländern, einen Rückgang der Sterblichkeit insgesamt bewirkte.

Die 10 Länder mit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

*) Jährliche Anzahl der Todesfälle von Säuglingen im ersten Lebensjahr pro 1000 Lebendgeburten.

Quelle: "World Population Data Sheet 2000", Population Reference Bureau 2000 (auf deutsch: DSW-Datenposter "Weltbevölkerung 2000").

1.3.2. Lebenserwartung und Sterbetafeln

Die durchschnittliche Lebenserwartung ergibt sich aus den bestehenden Sterbeverhältnissen. Sie dokumentiert sich in einer Zahl, die aussagt, wie viele Jahre Menschen eines bestimmten Alters (z.B. Neugeborene) von der Bevölkerung eines bestimmten Raumes im Durchschnitt bis zu ihrem Ableben vor sich haben. Die sog. Sterbetafeln bilden hierfür eine anschauliche Grundlage. Sie sind die historisch ältesten Modelle der demographischen Analyse. Bereits im 17.Jh. wurden erste Versuche in diese Richtung unternommen.

(4 Mertins, G.; Leib, J.; Bevölkerungsgeographie; 1. Auflage; S. 55

Im Laufe der Zeit wurden ihre Berechnungsmethoden immer weiter verfeinert, sie sind im einzelnen jedoch recht kompliziert. Man unterscheidet zwischen Generationen- und Periodensterbetafeln. Die Generationen- oder Längsschnittsterbetafeln zeigen die Verhältnisse der Sterblichkeit einer einzigen Generation während ihres gesamten Lebensablaufes. Sie sind erst dann vervollständigt, wenn alle Mitglieder einer Generation gestorben sind. Die Perioden- oder Querschnittsterbetafeln beziehen sich auf die Sterblichkeitsverhältnisse zu einem bestimmten Berichtszeitpunkt.

(vgl. Bähr, J.; S. 177-179)

[...]

Final del extracto de 23 páginas

Detalles

Título
Bevölkerungswachstum - Das Modell des Demographischen Übergangs
Universidad
University of Erfurt  (Institut für Geographie)
Calificación
2,0
Autor
Año
2001
Páginas
23
No. de catálogo
V12444
ISBN (Ebook)
9783638183291
Tamaño de fichero
566 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Bevölkerungswachstum, Modell, Demographischen
Citar trabajo
Andreas Reineck (Autor), 2001, Bevölkerungswachstum - Das Modell des Demographischen Übergangs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12444

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