Wie zahlreiche aktuelle soziologische Untersuchungen nahelegen, hat sich die Gesellschaft seit den 1970er Jahren stark verändert, weshalb in dieser Zeit ein Übergang von der Organisierten Moderne zur Spätmoderne verortet wird . Die Gegenwartsgesellschaft ist geprägt durch Individualisierung, Diversifizierung, Beschleunigung sowie durch die weiter voranschreitende Globalisierung und Digitalisierung . Die genannten Prozesse durchdringen beinahe alle Bereiche des Lebens. Wie wirkt sich der beschriebene Wandel auf die erst Ende des 19. Jahrhunderts als solche definierte Jugendphase aus ? Dieser Frage soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden.
Dazu wird zunächst der Wandel der Jugendphase von der Organisierten Moderne zur Spätmoderne nachgezeichnet. Im Anschluss werden drei zentrale Lebensbereiche für Jugendliche – Schule, Familie und Peer-Group – thematisiert. Neben einer Skizzierung der Veränderungen der Rollen, die ihnen für die Jugendphase zukommen, soll auch ihr Verhältnis zueinander betrachtet werden. Darauf aufbauend werden Vor- und Nachteile der beschriebenen Entwicklungen diskutiert. Welche Zwänge ergeben sich aus den veränderten Bedingungen der Spätmoderne für Jugendliche? Welche Freiheiten tun sich auf? Die Arbeit schließt mit einer kurzen Zusammenfassung. Zudem wird die Frage aufgegriffen, inwiefern Jugend noch als eigenständige Phase begriffen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der historische Wandel der Jugendphase hin zur Spätmoderne
- Schule
- Familie
- Peer-Group
- Neue Zwänge und neue Freiheiten
- Die spätmoderne Jugend?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich der Wandel von der Organisierten Moderne zur Spätmoderne auf die Jugendphase auswirkt. Sie zeichnet den historischen Wandel der Jugendphase nach und beleuchtet drei zentrale Lebensbereiche für Jugendliche: Schule, Familie und Peer-Group. Dabei werden Veränderungen in den jeweiligen Bereichen, ihr Verhältnis zueinander und die daraus resultierenden Vor- und Nachteile betrachtet. Abschließend wird diskutiert, welche Zwänge und Freiheiten sich für Jugendliche aus den veränderten Bedingungen der Spätmoderne ergeben und ob Jugend noch als eigenständige Phase begriffen werden kann.
- Der historische Wandel der Jugendphase von der Organisierten Moderne zur Spätmoderne
- Veränderungen in den Lebensbereichen Schule, Familie und Peer-Group
- Vor- und Nachteile der beschriebenen Entwicklungen
- Zwänge und Freiheiten für Jugendliche in der Spätmoderne
- Die Frage nach der Eigenständigkeit der Jugendphase
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Problemstellung und den Forschungsgegenstand vor. Sie beleuchtet die Veränderungen in der Gesellschaft seit den 1970er Jahren und den Übergang von der Organisierten Moderne zur Spätmoderne. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen dieses Wandels auf die Jugendphase.
2. Der historische Wandel der Jugendphase hin zur Spätmoderne
Dieses Kapitel zeichnet den Wandel der Jugendphase von der Organisierten Moderne zur Spätmoderne nach. Es werden die Merkmale der Jugendphase in der Organisierten Moderne beschrieben, z. B. die Betonung von Selbstverantwortung, die Ablösung von den Eltern und die Orientierung an Gleichaltrigen in Peergroups. Das Kapitel beleuchtet auch die Entwicklungen in der Spätmoderne, wie z. B. Individualisierung, Destandardisierung, Pluralisierung von Lebensformen und die zunehmende Bedeutung von „Yoyo-Übergängen“.
3. Schule
Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Schule in der Jugendphase. Es werden die Veränderungen im Verhältnis von Schule und Familie in der Spätmoderne beschrieben, z. B. die wachsende Bedeutung von Selbstständigkeit und die ökonomische Optimierung von Humankapital. Das Kapitel untersucht auch die Auswirkungen des gestiegenen Stellenwerts von Bildung und den damit verbundenen Druck auf Jugendliche.
4. Familie
Dieses Kapitel befasst sich mit der Familie als Lebensbereich für Jugendliche. Es beleuchtet die Veränderungen in der Familienkonstellation in der Spätmoderne und deren Auswirkungen auf die Jugendphase. Das Kapitel analysiert auch das Verhältnis von Familie und Schule und die Bedeutung der Familie als Unterstützungssystem für Jugendliche.
5. Peer-Group
Dieses Kapitel behandelt die Peer-Group als wichtige Bezugsgruppe für Jugendliche. Es werden die Funktionen der Peer-Group in der Jugendphase und ihre Veränderungen in der Spätmoderne beleuchtet. Das Kapitel untersucht auch die Bedeutung der Peer-Group für die Identitätsbildung und die Sozialisation von Jugendlichen.
6. Neue Zwänge und neue Freiheiten
Dieses Kapitel analysiert die Zwänge und Freiheiten, die sich für Jugendliche aus den veränderten Bedingungen der Spätmoderne ergeben. Es werden die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus der Individualisierung, der Diversifizierung und der Beschleunigung der Gesellschaft ergeben, untersucht. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle des „unternehmerischen Selbsts“ in der Spätmoderne und seine Auswirkungen auf die Jugendphase.
7. Die spätmoderne Jugend?
Dieses Kapitel diskutiert die Frage, ob Jugend in der Spätmoderne noch als eigenständige Phase begriffen werden kann. Es werden die Argumente für und gegen eine eigenständige Jugendphase in der Spätmoderne betrachtet und die Frage nach der Zukunft der Jugendphase gestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Jugendphase, Spätmoderne, Individualisierung, Destandardisierung, Pluralisierung von Lebensformen, Schule, Familie, Peer-Group, „Yoyo-Übergänge“, „unternehmerisches Selbst“, Bildungszwang, Ganztagsunterricht, soziale Anerkennung, Identitätsbildung, Sozialisation, Zwänge, Freiheiten.
- Arbeit zitieren
- Dilara Diegelmann (Autor:in), 2021, Jugend in der Spätmoderne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1244540