Werden durch humoristische Rezeptionen Sprachbarrieren abgebaut oder reproduziert?

Eine Aufarbeitung am Beispiel von Pastior als "Vorreiter"und Tedros "Teddy" Teclebrhan


Seminararbeit, 2017

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung - Seminar: Anderssprachigkeit

2. Vorreiter: Oskar Pastior- Werdegang, Ideen, Inspirationen
2.1. Auffassung der Sprache & Verarbeitung
2.2 Rekapitulation der Erkenntnisse des Seminars zu Oskar Pastior

3. Tedros „Teddy“ Teclebrhan - Verarbeitung „seiner“ Anderssprachigkeit in Rollen
3.1 Verarbeitung in „Antoine“, und „Percy“

4. Vergleich der Anderssprachigkeit und stilistischen Mitteln in der Sprache

5. Zusammenfassung: Erweiterung unseres Sprachhorizonts und was wir davon lernen konnen

6. Literaturverzeichnis

I.Einleitung

Das Regelwerk einer Sprache zu beachten, scheint ein gemeinsamer Kon der Gesellschaft, um das gegenseitige Verstandnis zu gewahrleisten. passiert aber, wenn Personen keinen Oder weniger Zugang zu diesem Regelwerk haben, und sich auf eine kunstlerische Art und mithilfe einer kreativen Verarbeitung eine Berechtigung verschaffen?

Anderssprachigkeit, welche erstmals Anfang der 2000er Jahre thematisiert wurde versucht diese Art der „Migrationsliteratur“ von einem Muttersprachlichen Umgang mit der Sprache zu verarbeiten.

In der folgenden Arbeit soil die Perspektive auf den Umgang mit Anderssprachigkeit gelenkt werden. Dabei soil auch deutlich werden, welche Rolle eine „Muttersprache“ generell in der Verarbeitung spielt, und ab wann eine Sprache als „Muttersprache“ gilt. Exemplarisch wird hierbei die Auffassung von Sprache und das „Exophonieren“ des Schriftstellers Oskar Pastior verarbeitet. Hierbei soil besonders die Arbeit Pastiors in der Gruppe „OULIPO“ herangezogen werden. Pastior geht entschieden uber die Grenzen und Regelungen der deutschen Sprache hinaus. Er erschafft eine Kunstsprache, welche besonders durch Leichtigkeit und Witz gepragt ist. Diese humoristische Verarbeitung und Ignoranz der Regeln wendet ebenfalls der Kunstler Tedors Teclebrahn an. Um eine weitere Sicht auf diese Art von Kunstsprache und Verarbeitung von Sprachhurden hinzu ziehen zu konnen, wird der Kunstler Tedors Teclebrahn aka. Teddy im nachsten Schritt eine Rolle spielen. Dieser lernte bereits im fruhen Kindesalter, dass es auch auBerhalb der sprachlichen Regeln eine Art der Kommunikation geben muss, und daher die fest definierten Regeln der deutschen Sprache nicht immer von Wichtigkeit sind. Er stellte andere Aden der Verstandigung fest und entschied sich besonders fur die humoristische Verarbeitung dieser Sprachbarrieren. Pastior als auch Teclebrahn zeigen dadurch auch die Sinnlosigkeiten der Systematiken auf und spielen immer wieder mit Verfremdungen des eigentlich vertrauten Systems.

Die „deutsche Sprache" soil zunachst als Ausgangslage fur „Muttersprache“ dienen. Dabei ist klar zu erwahnen, dass weder Pastior noch Teclebrahn „deutsch“ als erste Sprache erlernt haben. Somit war die „deutsche“ Sprache und deren Regelwerk fur die beiden Kunstler in jungen Jahren ein fremdes System. Fur die Verarbeitung der Ideen, war diese Ausgangssituation vermutlich nochmals eine spannende und inspirative. Besonders weil die Kunstler dadurch

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einen anderen Blick auf diese Sprache hatten und besonders ihre Starken und Schwachen herausarbeiten konnten, und auf humoristische Art und Weise weiterverarbeiten konnten.

Wie aber wirkt diese Herangehensweise und der Umgang mit Sprache nach auBen?

Schaffen es die beiden Kunstler dadurch eher einen Zugang und einen offenen Umgang mit Anderssprachigkeit zu generieren Oder werden Sprachbarrieren gefordert? Unter diesen Aspekten soil am Ende ein Fazit gezogen werden.

2. Vorreiter: Oskar Pastior - Werdegang, Ideen, Inspirationen

Um die Kunst und Auffassung Pastiors zu Sprache und Arbeit mit der Anderssprachigkeit zu verstehen, muss zunachst sein sprachlicher Werdegang und die damit einhergehende Sozialisation betrachtet werden.

Oskar Pastior war Rumaniendeutscher. Er wurde in den 1920-ziger Jahren in Hermannstadt geboren. Dort gait er als ein Angehoriger der deutschen Minderheiten. Die Kunst fand ebenfalls schon fruhzeitig Einzug in sein junges Leben und begleitete ihn zeitlebens. Sein Vater pragte ihn maBgeblich. Dieser war jahrelang Kunstlehrer. Pastior genoss zunachst eine bildungsreiche und entwicklungsstarkende Kindheit. Bis im Zuge des 2. Weltkrieges im Januar 1945 Pastior, welcher damals 17 Jahre als war, in ein Arbeitslager versetzt wurde. Erst zehn Jahre spater gab es fur ihn die Moglichkeit Germanistik zu studieren. Schnell gait er als einer der uberragensten Vertreter der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts.

Er setzte fruhzeitig das Spiel mit der Sprache ein. Untermauerte seine Gedichte und die Lyrik mit Zeichnungen Oder zeichenahnlichen Darstellungen. Oft waren die Grenzen zur Nonsense- Gedichtung verschwommen.

Auffallig ist die Lautpoesie in seinen Werken. Er bedient sich also an den bildlichen, abstrakten Malereien von Sprache und Wortern. Die Semantik verschwimmt oftmals und eher der Klang der Worter tritt kunstlerisch in den Vordergrund.

Zum anderen greift er auf extreme Kunstfertigkeiten zuruck. So schloss er sich dem Kunstlerlnnen Kollektiv OULIPO an. 1933 startete Pastior in seiner kunstlerischen Freiheit in einer kollektiven Arbeit und gemeinsamen Auseinandersetzung durch.

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Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Werden durch humoristische Rezeptionen Sprachbarrieren abgebaut oder reproduziert?
Untertitel
Eine Aufarbeitung am Beispiel von Pastior als "Vorreiter"und Tedros "Teddy" Teclebrhan
Hochschule
Technische Universität Dresden
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
12
Katalognummer
V1244623
ISBN (eBook)
9783346671103
ISBN (Buch)
9783346671110
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pastior Tedros „Teddy“ Teclebrhan ANDERSSPRACHIGKEIT HUMOR
Arbeit zitieren
Frieda Giesche (Autor:in), 2017, Werden durch humoristische Rezeptionen Sprachbarrieren abgebaut oder reproduziert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1244623

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