In der folgenden Arbeit soll die Perspektive auf den Umgang mit Anderssprachigkeit gelenkt werden. Dabei soll auch deutlich werden, welche Rolle eine "Muttersprache" generell in der Verarbeitung spielt, und ab wann eine Sprache als "Muttersprache" gilt. Exemplarisch wird hierbei die Auffassung von Sprache und das "Exophonieren" des Schriftstellers Oskar Pastior verarbeitet.
Hierbei soll besonders die Arbeit Pastiors in der Gruppe "OULIPO" herangezogen werden. Pastior geht entschieden über die Grenzen und Regelungen der deutschen Sprache hinaus. Er erschafft eine Kunstsprache, welche besonders durch Leichtigkeit und Witz geprägt ist. Diese humoristische Verarbeitung und Ignoranz der Regeln wendet ebenfalls der Künstler Tedors Teclebrahn an. Um eine weitere Sicht auf diese Art von Kunstsprache und Verarbeitung von Sprachhürden hinzuziehen zu können, wird der Künstler Tedors Teclebrahn aka. Teddy im nächsten Schritt eine Rolle spielen. Dieser lernte bereits im frühen Kindesalter, dass es auch außerhalb der sprachlichen Regeln eine Art der Kommunikation geben muss, und daher die fest definierten Regeln der deutschen Sprache nicht immer von Wichtigkeit sind. Er stellte andere Arten der Verständigung fest und entschied sich besonders für die humoristische Verarbeitung dieser Sprachbarrieren. Pastior als auch Teclebrahn zeigen dadurch auch die Sinnlosigkeiten der Systematiken auf und
spielen immer wieder mit Verfremdungen des eigentlich vertrauten Systems.
Die "deutsche Sprache" soll zunächst als Ausgangslage für "Muttersprache" dienen. Dabei ist klar zu erwähnen, dass weder Pastior noch Teclebrahn "Deutsch" als erste Sprache erlernt haben. Somit war die "deutsche" Sprache und deren Regelwerk für die beiden Künstler in jungen Jahren ein fremdes System. Für die Verarbeitung der Ideen, war diese Ausgangssituation vermutlich nochmals eine spannende und inspirative. Besonders weil die Künstler dadurch einen anderen Blick auf diese Sprache hatten und besonders ihre Stärken und Schwächen herausarbeiten konnten, und auf humoristische Art und Weise weiterverarbeiten konnten. Wie aber wirkt diese Herangehensweise und der Umgang mit Sprache nach außen? Schaffen es die beiden Künstler dadurch eher einen Zugang und einen offenen Umgang mit Anderssprachigkeit zu generieren oder werden Sprachbarrieren gefördert? Unter diesen Aspekten soll am Ende ein Fazit gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - Seminar: Anderssprachigkeit
- 2. Vorreiter: Oskar Pastior - Werdegang, Ideen, Inspirationen
- 2.1. Auffassung der Sprache & Verarbeitung
- 3. Tedros „,Teddy\" Teclebrhan - Verarbeitung „seiner\" Anderssprachigkeit in Rollen
- 3.1 Verarbeitung in „Antoine“, und „Percy“.
- 4. Vergleich der Anderssprachigkeit und stilistischen Mitteln in der Sprache
- 5. Zusammenfassung: Erweiterung unseres Sprachhorizonts und was wir davon lernen können
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, wie humoristische Rezeptionen von Anderssprachigkeit Sprachbarrieren abbauen oder reproduzieren. Am Beispiel von Oskar Pastior und Tedros „Teddy“ Teclebrhan analysiert sie, wie beide Künstler ihre Anderssprachigkeit in ihrer künstlerischen Arbeit verarbeiten und ob diese Verarbeitung einen positiven Einfluss auf die Rezeption ihrer Werke hat.
- Der Einfluss der „Muttersprache“ auf die Verarbeitung von Anderssprachigkeit
- Die Rolle von Humor als Mittel zur Überwindung von Sprachbarrieren
- Die Auswirkungen von Anderssprachigkeit auf die Gestaltung von künstlerischen Werken
- Der Vergleich von Pastiors und Teclebrahns Ansätzen zur Verarbeitung von Anderssprachigkeit
- Die Rezeption von Anderssprachigkeit in literarischen Werken
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Anderssprachigkeit und die Fragestellung der Arbeit vor. Sie führt in die Konzepte von Anderssprachigkeit, „Migrationsliteratur“ und „Muttersprache“ ein und erläutert den Fokus der Arbeit auf Oskar Pastior und Tedros „Teddy“ Teclebrhan.
- Kapitel 2: Vorreiter: Oskar Pastior - Werdegang, Ideen, Inspirationen: Dieses Kapitel beleuchtet Pastiors Werdegang und die Einflüsse, die seine sprachliche und künstlerische Entwicklung prägten. Es geht auf seine Erfahrungen mit der deutschen Sprache als „Fremdsprache“ und seine Auseinandersetzung mit der Anderssprachigkeit ein. Der Fokus liegt auf Pastiors Arbeit in der Gruppe „OULIPO“ und seiner experimentellen Herangehensweise an Sprache.
- Kapitel 3: Tedros „,Teddy\" Teclebrhan - Verarbeitung „seiner\" Anderssprachigkeit in Rollen: Dieses Kapitel stellt Teclebrahns künstlerische Arbeit vor und untersucht, wie er seine Anderssprachigkeit in seinen Rollen „Antoine“ und „Percy“ verarbeitet. Der Fokus liegt auf seinen humoristischen Ansätzen zur Überwindung von Sprachbarrieren.
Schlüsselwörter
Anderssprachigkeit, Sprachbarrieren, humoristische Rezeption, Migrationsliteratur, „Muttersprache“, Sprachverarbeitung, künstlerische Arbeit, Oskar Pastior, Tedros „Teddy“ Teclebrhan, OULIPO, Antoine, Percy.
- Quote paper
- Frieda Giesche (Author), 2017, Werden durch humoristische Rezeptionen Sprachbarrieren abgebaut oder reproduziert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1244623