Im Rahmen der zunehmenden Globalisierung wird häufig auf die Gefahr hingewiesen, dass die Entwicklungsländer von den positiven Effekten dieses Prozesses abgekoppelt werden. Denn die Entwicklungshilfe ist zu einem Milliardengeschäft geworden. Nicht mehr die humanitären Gründe, also die Linderung von Hunger und Armut im allgemeinen stehen im Vordergrund der Entwicklungshilfepolitik. Die Höhe und die Verteilung vorhandener Mittel, werden nicht nur allein nach tatsächlicher Bedürftigkeit in den einzelnen Entwicklungsländern bemessen, sondern andere Motive sind in den Vordergrund getreten. Welche dies genau sind und wo die wirklichen Interessen der Entwicklungshilfegeber liegen sollen in dieser Arbeit übersichtsartig dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen und Klassifizierungen
- 2.1. Entwicklungsland
- 2.2. Entwicklungshilfe
- 3. Vergabekriterien für Entwicklungshilfe
- 4. Interessen und Motive der Geberländer
- 4.1. Ehemalige Koloniestaaten
- 4.2. Ökonomische Interessen
- 4.2.1. Ressourcenschutz
- 4.2.2. Erschließung und Sicherung von Absatzmärkten
- 4.3. Politische Interessen
- 4.3.1. Vermeidung von Unruhen
- 4.3.2. Vermeidung von Flüchtlingsströmen
- 4.4. Globales ökologisches Interesse
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Motive hinter der Entwicklungshilfe und hinterfragt das Interesse der Geberländer. Sie beleuchtet, inwieweit humanitäre Anliegen im Vordergrund stehen oder ob andere Interessen eine größere Rolle spielen.
- Definition von Entwicklungsland und Entwicklungshilfe
- Vergabekriterien für Entwicklungshilfe
- Ökonomische Interessen der Geberländer
- Politische Interessen der Geberländer
- Das globale ökologische Interesse an Entwicklungshilfe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Frage nach den wahren Interessen hinter der Entwicklungshilfe in den Kontext der Globalisierung. Sie argumentiert, dass die Entwicklungshilfe zu einem Milliardengeschäft geworden ist, in dem humanitäre Gründe nicht mehr im Vordergrund stehen. Die Arbeit kündigt an, die Motive und Interessen der Geberländer zu untersuchen.
2. Definitionen und Klassifizierungen: Dieses Kapitel definiert die Begriffe "Entwicklungsland" und "Entwicklungshilfe". Es betont die fehlende einheitliche Definition von "Entwicklungsland" aufgrund der vielschichtigen Faktoren, die zur Unterentwicklung beitragen. Ökonomische Merkmale wie niedriges BIP pro Kopf, ungleiche Einkommensverteilung und unzureichende Infrastruktur werden genannt. Die Heterogenität der Entwicklungsländer und die unterschiedlichen Definitionen von internationalen Organisationen wie der UNO und der OECD werden ebenfalls diskutiert. Der Abschnitt zu Entwicklungshilfe unterscheidet zwischen staatlicher (ODA) und privater Hilfe, wobei der Fokus auf staatlicher Entwicklungshilfe liegt.
3. Vergabekriterien für Entwicklungshilfe: Dieses Kapitel befasst sich mit den Kriterien für die Verteilung von Entwicklungshilfegeldern. Es unterstreicht die Schwierigkeit, international verbindliche Kriterien zu etablieren und verweist auf nationale Richtlinien, die dann im internationalen Vergleich angepasst werden. Als Beispiel werden fünf Vergabekriterien des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aus dem Jahr 1991 genannt, die Aspekte wie Menschenrechte, politische Beteiligung der Bevölkerung und marktfreundliche Wirtschaftsordnung berücksichtigen.
4. Interessen und Motive der Geberländer: Dieses Kapitel analysiert die Interessen der Geberländer im Kontext der Entwicklungshilfe, unterteilt in ehemalige Koloniestaaten, ökonomische Interessen (Ressourcenschutz und Erschließung von Absatzmärkten), politische Interessen (Vermeidung von Unruhen und Flüchtlingsströmen) und globales ökologisches Interesse. Jeder dieser Aspekte wird detailliert beleuchtet, um ein umfassendes Bild der komplexen Motive hinter der Entwicklungshilfe zu vermitteln. Die Kapitel 4.1 bis 4.4 bieten eine differenzierte Betrachtungsweise.
Schlüsselwörter
Entwicklungshilfe, Entwicklungsländer, Geberländer, Interessen, Motive, Globalisierung, ODA, Vergabekriterien, Ökonomische Interessen, Politische Interessen, Ressourcenschutz, Absatzmärkte, Flüchtlingsströme, Humanitäre Hilfe.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Entwicklungshilfe - Motive und Interessen der Geberländer
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über ein akademisches Werk zur Entwicklungshilfe. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Zielsetzung und der behandelten Themen, Kapitelzusammenfassungen und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf der Analyse der Interessen und Motive der Geberländer bei der Bereitstellung von Entwicklungshilfe.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende zentrale Themen: Definitionen von Entwicklungsland und Entwicklungshilfe, Vergabekriterien für Entwicklungshilfe, ökonomische Interessen der Geberländer (Ressourcenschutz, Absatzmärkte), politische Interessen (Vermeidung von Unruhen und Flüchtlingsströmen) und das globale ökologische Interesse an Entwicklungshilfe. Es hinterfragt kritisch, inwieweit humanitäre Anliegen im Vordergrund der Entwicklungshilfe stehen.
Wie sind die Kapitel aufgebaut?
Das Dokument gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine Einleitung, die die Thematik einführt und die Forschungsfrage formuliert. Ein Kapitel zu Definitionen und Klassifizierungen von Entwicklungsländern und Entwicklungshilfe. Ein Kapitel zu den Vergabekriterien für Entwicklungshilfe. Der Hauptteil analysiert die Interessen der Geberländer, unterteilt in ökonomische, politische und globale ökologische Aspekte. Abschließend gibt es ein Fazit (im Dokument nicht explizit als Kapitel benannt, aber impliziert).
Welche Interessen der Geberländer werden untersucht?
Das Dokument untersucht verschiedene Interessen der Geberländer: Ehemalige Kolonialbeziehungen, ökonomische Interessen wie Ressourcenschutz und die Erschließung neuer Absatzmärkte, politische Interessen wie die Vermeidung von Unruhen und Flüchtlingsströmen, sowie das globale ökologische Interesse an nachhaltiger Entwicklung in den Empfängerländern. Die Analyse beleuchtet die Komplexität der Motive hinter der Entwicklungshilfe.
Welche Definitionen von "Entwicklungsland" und "Entwicklungshilfe" werden verwendet?
Das Dokument hebt die fehlende einheitliche Definition von "Entwicklungsland" hervor und diskutiert die verschiedenen ökonomischen Merkmale (z.B. niedriges BIP pro Kopf, ungleiche Einkommensverteilung). Es unterscheidet zwischen staatlicher (ODA) und privater Entwicklungshilfe, wobei der Fokus auf staatlicher Hilfe liegt. Die Heterogenität der Entwicklungsländer und die unterschiedlichen Definitionen internationaler Organisationen werden ebenfalls angesprochen.
Welche Vergabekriterien für Entwicklungshilfe werden erwähnt?
Das Dokument erwähnt die Schwierigkeit, international verbindliche Kriterien zu etablieren und verweist auf nationale Richtlinien. Als Beispiel werden fünf Vergabekriterien des deutschen BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) aus dem Jahr 1991 genannt, die Aspekte wie Menschenrechte, politische Beteiligung der Bevölkerung und eine marktfreundliche Wirtschaftsordnung berücksichtigen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Entwicklungshilfe, Entwicklungsländer, Geberländer, Interessen, Motive, Globalisierung, ODA, Vergabekriterien, Ökonomische Interessen, Politische Interessen, Ressourcenschutz, Absatzmärkte, Flüchtlingsströme, Humanitäre Hilfe.
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- B.A. Ina List (Author), 2002, Gibt es ein Interesse an Entwicklungshilfe?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124509