Es ist keine neue Annahme, dass Boulevardzeitungen wie die BILD auf eine andere Art und Weise kommunizieren, als es andere Tages- oder Wochenzeitungen tun. Wenn scheinbar klar ist, dass und wieso Boulevardmedien wie die BILD anders kommunizieren die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dann sollte sich dies theoretisch auch sprachwissenschaftlich nachweisen lassen.
Die Arbeit wird versuchen, mithilfe der Berlin Affective Word List (BAWL), einer Datenbank von deutschen Wörtern mit wissenschaftlich fundierten Einstufungen bezüglich emotionaler Werte, einen solchen Nachweis zu liefern.
Hierbei werden Online-Artikel, bei denen davon auszugehen ist, dass sie generell der Linie ihrer Muttermedien folgen, verglichen, die zum stark polarisierenden Thema der Silvesternacht 2015/2016 in Köln berichteten. Es werden auftretende Probleme bei der Verwendung des Werkzeugs festgehalten und versucht, die allgemeine Leitfrage zu beantworten: Inwiefern eignet sich die Berlin Affective Word List Reloaded (mit dieser Fassung wird gearbeitet) für einen Nachweis der Unterschiede zwischen BILD-Zeitung und anderen deutschen Zeitungen? Außerdem sollen währenddessen zwei zuvor aufgestellte Thesen überprüft werden: Aufgrund der extremen und kreativen Wortwahl auf Seiten der Boulevardmedien ist es möglich, dass eine akkurate Repräsentation der Emotionalisierung durch fehlende Übereinstimmungen mit dem Werkzeug erschwert wird. Da sog. Qualitätsmedien eine weniger emotionalisierende und konventionell gemäßigtere Wortwahl zeigen, die jedoch dem Thema entsprechend auch zu einem gewissen Grad emotionalisiert, könnten sie letztlich als emotionalisierender identifiziert werden als die Boulevardmedien.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- EMOTION ANALYSIS.
- DIE BERLIN AFFECTIVE WORD LIST
- ZIELSETZUNG.
- VORGEHENSWEISE.
- UNTERSUCHUNG.
- ABSCHNITT 1
- ABSCHNITT 2
- ABSCHNITT 3
- ALLE ABSCHNITTE.
- DISKUSSION.
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Eignung der Berlin Affective Word List Reloaded (BAWL-R) für die Analyse der emotionalisierenden Sprache in Zeitungen. Dabei wird der Fokus auf den Vergleich von Boulevardzeitungen wie der BILD und anderen deutschen Zeitungen gelegt, am Beispiel der Berichterstattung zur Silvesternacht 2015/2016 in Köln.
- Analyse der emotionalen Aufladung von Texten mithilfe der BAWL-R
- Vergleich der Sprachgebrauchs in Boulevardmedien und Qualitätsmedien
- Untersuchung der Eignung der BAWL-R zur Erfassung von emotionalisierender Sprache
- Bewertung der Auswirkungen von emotionalisierender Sprache auf den Leser
- Betrachtung der Rolle der Medien im gesellschaftlichen Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Ausgangspunkt des Projekts vor und beleuchtet die Relevanz des Themas, die Bedeutung der Medienlandschaft im Diskurs und die Rolle der Emotionalisierung in der Kommunikation.
- Emotion Analysis: Das Kapitel gibt einen Einblick in die wissenschaftliche Methode der Emotion Analysis, die Verwendung von Emotionsdiktionären und die Entwicklung der Berlin Affective Word List.
- Die Berlin Affective Word List: Dieses Kapitel beschreibt die BAWL, ihre Entstehung, ihre verschiedenen Versionen und die Bedeutung der BAWL-R für die vorliegende Studie.
- Zielsetzung: Die Forschungsfrage und die zentralen Hypothesen der Studie werden hier vorgestellt.
- Vorgehensweise: Die Methodik der Studie wird erklärt, einschließlich der Auswahl der Texte und der Anwendung der BAWL-R.
- Untersuchung: Die Analyse der Ergebnisse wird präsentiert und interpretiert, wobei die jeweiligen Abschnitte der Studie separat betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Themen Emotion Analysis, Berlin Affective Word List Reloaded (BAWL-R), Boulevardmedien, Qualitätsmedien, Sprachgebrauch, Emotionalisierung, Medienkompetenz, Meinungsmache, Propaganda, Diskurs, Silvesternacht 2015/2016 in Köln.
- Quote paper
- Mitja Polacek (Author), 2022, Emotionalisierende Sprache in Zeitungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1245139