Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung der Bindungstheorie in der Kindererziehung und Heimpflege zu verdeutlichen.
Das Leben im Säuglingsheim und ein Einblick in das pädagogische Konzept der 50er und 60er Jahre machen den Anfang. Im dritten Kapitel liegt der Schwerpunkt auf der Bindungstheorie, deren Phasen und Bindungsmustern. Diese werden kurz erläutert und die daraus resultierenden Konsequenzen der Heimerziehung dienen dem Verständnis der Bedeutung der sozialen Beziehung zum Kind. In Kapitel vier zeigt sich der Fortschritt der Heimerziehung, der sich bis heute entwickelt hat. Ein abschließendes Fazit rundet diese Arbeit ab.
Die richtige Erziehung eines Kindes erscheint jeder Generation als Herausforderung. Ein liebevoller und feinfühliger Umgang sollte die Basis der Kindererziehung sein. Doch leider haben in der Vergangenheit nicht alle Kinder einen solchen Umgang erleben können. Einige von ihnen wurden schon als Säuglinge von der Familie getrennt und wuchsen im Heim auf. Die Forschung hat sich unter anderem für diese Kinder interessiert, da die Säuglingssterblichkeit doppelt so hoch war wie in einer intakten klassischen Familie. Säuglingsheime waren Massenpflegeanstalten, in denen viele Kinder auffälliges Verhalten zeigten. Auch aus diesem Grund haben sich einige Wissenschaftler genauer mit der Pflege im Heim auseinandergesetzt und konnten feststellen, dass die Bindung zu einer Bezugsperson ein äußerst wichtiger Faktor in der Entwicklung darstellt. John Bowlby entwickelte daraufhin die Bindungstheorie, auf die im Verlauf dieser Arbeit näher eingegangen wird. Das Problem der Massenpflege wurde erkannt und die Pflege im Heim weiterentwickelt. Als aktuelles Beispiel dient der SOS-Kinderdorf e.V. Den Pädagogen vor Ort ist die Bedeutung der Bindungstheorie bewusst und die Pflege der Kinder nach eben diesen Aspekten ausgerichtet. Um die Bedeutung der Bindungstheorie zu verdeutlichen, wird auf die Konsequenzen für die Kinder in der Massenpflege näher eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Einrichtung Säuglingsheim
- 2.1 Leben im Heim
- 2.2 Das Pädagogische Konzept der 50er und 60er Jahren
- 3.0 Der Mensch als soziales Wesen
- 3.1 Soziale Beziehungen
- 3.2 Bindungstheorie und Bindungsphasen
- 3.3 Bindungsmuster
- 3.4 Auswirkungen fehlender Bezugsperson für Kinder
- 4.0 Pädagogisches Konzept der Gegenwart
- 4.1 Erziehung im Heim als Konsequenz der Forschung
- 4.2 Das Heim heute am Beispiel von SOS-Kinderdorf e. V.
- 5.0 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Bindungstheorie in der Heimerziehung. Sie untersucht die Lebensbedingungen und pädagogischen Konzepte in Säuglingsheimen der 50er und 60er Jahre sowie das aktuelle Beispiel von SOS-Kinderdorf e.V. Ziel ist es, die Auswirkungen fehlender Bindung auf die Entwicklung von Kindern in Heimen zu verdeutlichen und den Einfluss der Bindungstheorie auf die heutige Heimerziehung aufzuzeigen.
- Das Leben in Säuglingsheimen der 50er und 60er Jahre
- Die Rolle der Bindungstheorie in der Entwicklung
- Die Auswirkungen fehlender Bezugspersonen auf Kinder in Heimen
- Die Bedeutung der Bindungstheorie in der modernen Heimerziehung
- Das pädagogische Konzept von SOS-Kinderdorf e.V.
Zusammenfassung der Kapitel
1.0 Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen der Kindererziehung und die besondere Situation von Kindern, die in Säuglingsheimen aufwuchsen. Sie stellt die Bedeutung der Bindungstheorie für die Entwicklung von Kindern in Heimen heraus und führt in die Themen der Arbeit ein.
2.0 Einrichtung Säuglingsheim
Dieses Kapitel beschreibt die Lebensbedingungen in Säuglingsheimen der 50er und 60er Jahre. Es beleuchtet die Massenpflege und die strikten Routinen, die im Heim herrschten. Die fehlende individuelle Zuwendung und die Auswirkungen der Massenpflege auf die Kinder werden thematisiert.
2.1 Leben im Heim
Der Fokus liegt auf den Lebensumständen der Kinder in Säuglingsheimen. Die strikten Rituale, die fehlende Individualität und die Folgen der fehlenden Bindung werden dargestellt. Auch das Konzept der „Deprivation“ und dessen Auswirkungen auf die Kinder werden erläutert.
2.2 Das Pädagogische Konzept der 50er und 60er Jahren
Dieses Unterkapitel beleuchtet die pädagogischen Konzepte der 50er und 60er Jahre, die stark von religiösen Vorstellungen geprägt waren. Die Heimerziehung wurde als Rettung für Kinder betrachtet, die als sündig angesehen wurden. Die Rolle der Liebe, Zucht und Strafe in diesem Kontext wird erläutert.
3.0 Der Mensch als soziales Wesen
Dieses Kapitel führt in die Bindungstheorie ein und erläutert ihre Bedeutung für die Entwicklung von Kindern. Die verschiedenen Phasen der Bindungsentwicklung und die unterschiedlichen Bindungsmuster werden vorgestellt.
3.1 Soziale Beziehungen
Dieses Unterkapitel beleuchtet die Wichtigkeit sozialer Beziehungen für die kindliche Entwicklung. Die Bedeutung von Nähe, Zuneigung und Geborgenheit für die emotionale und körperliche Entwicklung werden hervorgehoben.
3.2 Bindungstheorie und Bindungsphasen
Die Bindungstheorie von John Bowlby wird vorgestellt und die unterschiedlichen Phasen der Bindungsentwicklung, von der Prägung bis zur selbstständigen Bindung, werden erläutert.
3.3 Bindungsmuster
Die verschiedenen Bindungsmuster werden beschrieben, darunter sicheres, unsicher-vermeidendes, unsicher-ambivalentes und desorganisiertes Bindungsverhalten. Die Auswirkungen dieser Muster auf das spätere Leben werden kurz angesprochen.
3.4 Auswirkungen fehlender Bezugsperson für Kinder
Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit den Folgen fehlender Bindung für Kinder in Heimen. Die Auswirkungen auf die emotionale, kognitive und soziale Entwicklung werden thematisiert.
4.0 Pädagogisches Konzept der Gegenwart
Das Kapitel beleuchtet die Weiterentwicklung der Heimerziehung und die Bedeutung der Bindungstheorie in der modernen Heimerziehung.
4.1 Erziehung im Heim als Konsequenz der Forschung
Dieses Unterkapitel zeigt auf, wie die Forschungsergebnisse der Bindungstheorie die Heimerziehung beeinflusst haben. Die Entwicklung weg von der Massenpflege und hin zu individualisierten Betreuungsformen wird dargestellt.
4.2 Das Heim heute am Beispiel von SOS-Kinderdorf e. V.
Das Kapitel beschreibt das pädagogische Konzept von SOS-Kinderdorf e.V. als Beispiel für moderne Heimerziehung. Die Umsetzung der Bindungstheorie in der Praxis und die Bedeutung von stabilen und sicheren Beziehungen für die Entwicklung der Kinder werden vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Bindungstheorie, Heimerziehung, Säuglingsheim, Massenpflege, Deprivationssyndrom, emotionale Entwicklung, soziales Verhalten, SOS-Kinderdorf e.V. und pädagogische Konzepte.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Die Bedeutung der Bindungstheorie in der Heimerziehung. Am Beispiel der Säuglingsheime der 50er und 60er Jahre und SOS-Kinderdorf e.V, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1245401