Welche Ereignisse für die große Hungersnot im Deutschen Reich zur Zeit des Ersten Weltkrieges ausschlaggebend waren, wie es zu diesem unvorstellbaren Elend kam, wer an dieser Situation die Schuld trägt und welche Konsequenzen dieser Mangel an Nahrungsmitteln für die Wirtschaft, Politik und die Bevölkerung hatte, sind zentrale Themen dieser Arbeit.
Zunächst wird ein Überblick über die Entwicklung des Krieges von 1914 bis 1918 als „[d]ie Urkatastrophe Deutschlands“ gegeben. Dazu wird sowohl auf die gesellschaftliche und politische Situation vor dem Ersten Weltkrieg als auch auf dessen wirtschaftliche Organisation eingegangen. Dabei wird beleuchtet, mit welchen Mitteln der Krieg finanziert wurde und wie die Situation der Lebensmittelversorgung im Deutschen Reich aussah. Des Weiteren werden die Hauptursachen dieses unbeschreiblichen Leids, durch das die deutsche Bevölkerung in den Jahren des Krieges gehen musste, erläutert und welche Konsequenzen die unzureichende Ernährungslage für die Stimmung der Bevölkerung hatte.
Exemplarisch für die Ernährungslage im Deutschen Kaiserreich werden hier die beiden Großstädte München und Berlin aufgeführt, um den Süden und den Norden des Kaiserreichs abzudecken. Hierzu sollen zwei Textquellen von persönlichen Erlebnissen vorgestellt und anschließend miteinander verglichen werden. Bei diesen handelt es sich um zwei Personen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, die über ihre persönliche Erfahrungen im Krieg in der Großstadt berichten. Anhand der beiden Textquellen werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Leben beider Personen und in den Städten aufgeführt.
Abschließend wird erläutert, welche Folgen die Versorgungsknappheit am Ende des Ersten Weltkrieges für die Menschen, die Gesellschaft und die Politik hatte. Zu Guter Letzt soll ein persönliches Fazit über den strukturellen und inhaltlichen Aufbau dieser Arbeit und über den Inhalt selbst abgegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftliche und politische Situation vor dem Ersten Weltkrieg
- Die wirtschaftliche Organisation des Krieges
- Hohe Ausgaben in der Rüstungsindustrie
- Situation der Lebensmittelversorgung im Deutschen Kaiserreich
- Ursachen der Ernährungslage während des Ersten Weltkrieges
- Unzureichende Organisation und Versorgung
- Der Blockadering der Briten
- Konsequenzen der Ernährungslage für die Stimmung in der Bevölkerung
- Verwaltung der Grundnahrungsmittel und Produkte durch staatliche Ernährungsämter
- Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt
- „Hamsterkäufe“ auf dem Land
- Kohlrübenwinter 1916/17: der Höhepunkt der Versorgungsknappheit
- Proteste in der Heimat
- München und Berlin als Beispiele für die Ernährungslage im Deutschen Kaiserreich
- Folgen der Nahrungsknappheit am Ende des Ersten Weltkrieges
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Ernährungslage im Deutschen Kaiserreich während des Ersten Weltkriegs und beleuchtet insbesondere die Ursachen und Folgen der großen Hungersnot. Sie analysiert die soziale, politische und wirtschaftliche Situation vor, während und nach dem Krieg und setzt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Herausforderungen der Lebensmittelversorgung.
- Die gesellschaftliche und politische Stimmung vor dem Ersten Weltkrieg
- Die wirtschaftliche Organisation des Krieges und die Finanzierung der Kriegsanstrengungen
- Die Ursachen der Hungersnot im Deutschen Reich, darunter die unzureichende Organisation der Lebensmittelversorgung und die britische Blockade
- Die Auswirkungen der Ernährungsknappheit auf die Stimmung in der Bevölkerung, einschließlich der Einführung von Lebensmittelkarten und Schwarzmärkten
- Die Folgen der Nahrungsknappheit am Ende des Ersten Weltkriegs für die Menschen, die Gesellschaft und die Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Leser in den Kontext der Arbeit und führt mit einem Zeitzeugenbericht über den Kohlrübenwinter 1916/17 in die Thematik der Ernährungsknappheit ein.
Kapitel 2 beleuchtet die gesellschaftliche und politische Situation im Deutschen Kaiserreich vor dem Ersten Weltkrieg, wobei die gespaltene Stimmung in der Bevölkerung, die Kriegsbegeisterung und die politische Spannung im Zeitalter des Imperialismus hervorgehoben werden.
Kapitel 3 widmet sich der wirtschaftlichen Organisation des Krieges und untersucht die hohen Ausgaben in der Rüstungsindustrie, die Knappheit an Rohstoffen und die Finanzierung des Krieges durch Kriegskredite und Anleihen.
Kapitel 4 analysiert die Ursachen der Ernährungslage während des Ersten Weltkriegs, wobei die unzureichende Organisation und Versorgung, der Einfluss der britischen Blockade und die daraus resultierende Knappheit an Nahrungsmitteln im Vordergrund stehen.
Kapitel 5 beleuchtet die Folgen der Ernährungslage für die Stimmung in der Bevölkerung und beschreibt die Verwaltung der Grundnahrungsmittel durch staatliche Ernährungsämter, den Aufstieg des Schwarzmarktes, die „Hamsterkäufe“ auf dem Land und die Proteste in der Heimat.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Ernährungsknappheit, Hunger, Erster Weltkrieg, Deutsches Kaiserreich, Lebensmittelversorgung, Kriegswirtschaft, Blockade, Schwarzmarkt, Kohlrübenwinter 1916/17, Kriegsanleihen, Staatsverschuldung, Inflation, Proteste, Zeitzeugenberichte.
- Citar trabajo
- Domenico Engmann (Autor), 2019, Hunger und Elend. Die Versorgungssituation während des Ersten Weltkrieges, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1247383