Thomas Hobbes wird in der Literatur unbestritten als einer der wichtigsten Autoren der politischen Philosophie der Neuzeit und der politischen Moderne bezeichnet. Neben Machiavelli gilt er als Begründer der neuzeitlichen Politischen Wissenschaft. Sein revolutionäres und an der Natur orientiertes Denken über den Menschen, das Recht und die Politik und die daraus resultierende politische Wissenschaft waren im 17. Jahrhundert etwas Neues und Unbekanntes, was zur Folge hatte, dass seine Denkweise nicht überall anerkannt und akzeptiert wurde. Aber obwohl schon im Jahre 1651 erschienen, hat sein Leviathan und die Aussagen die er darin tätigt, auch heute noch große Bedeutung und Aktualität. Fragen der Herrschaftslegitimation, des Naturrechts und des politischen Individuums müssen immer wieder neu gestellt und beantwortet werden. Zitate aus seinen Werken wie der „[...]Krieg eines jeden gegen jeden“(Fetscher: Thomas Hobbes Leviathan,S.96) und „Der Mensch ist ein Wolf für den Menschen“(Geismann: Hobbes über die Freiheit,S.41) sind fast jedem bekannt. Obwohl diese Sätze nicht unbedingt direkt aus Thomas Hobbes‘ Feder stammen, werden sie doch immer wieder mit ihm verbunden und in seinem Zusammenhang gebraucht.
In dieser Arbeit soll neben den politischen und anthropologischen Denkansätzen Hobbes‘ Einfluss auf die Internationalen Beziehungen betrachtet werden. Thomas Hobbes wurde durch seinen Leviathan nicht nur zu einem der wichtigsten Autoren der politischen Philosophie der Neuzeit, sondern auch zu einem der wichtigsten Autoren für die Internationalen Beziehungen und die großen Theorien dieser Disziplin.
Obwohl die eigenständige Disziplin der Internationale Beziehungen noch vergleichsweise jung ist, wurde über Internationalen Beziehungen schon in der Antike geschrieben. So gehört Thukydides‘ Geschichte des Peloponnesischen Krieges ebenso zu den wichtigen Werken der Internationalen Beziehungen wie Hans Morgenthaus Politics Among Nations: The Struggle for Power and Peace oder Kenneth Waltz‘ Theory of International Politics und noch einige weitere große Werke und Theorien auf die im Laufe dieser Arbeit noch eingegangen wird.
Thomas Hobbes muss mit seinem Leviathan ebenso zu den oben genannten „Klassikern der Internationalen Beziehungen“ dazu gezählt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Die Bedeutung Thomas Hobbes' und seines Hauptwerkes „Leviathan“
- Thomas Hobbes' Leviathan und die Internationalen Beziehungen
- Thomas Hobbes: Leviathan und die Denkansätze
- Die Hintergründe zu Leviathan
- Hobbes Menschenbild
- Hobbes' Vorstellungen des Naturzustands
- Die Naturgesetze
- Der Vertrag und der Staat
- Thomas Hobbes in den Internationalen Beziehungen
- Internationale Beziehungen im Leviathan
- Hobbes' Grenzen der Macht und ihre Auswirkungen auf die Internationalen Beziehungen
- Anarchie in den Internationalen Beziehungen
- Hobbes Annahmen in den Theorien der Klassiker der Internationalen Beziehungen
- Thomas Hobbes: Leviathan und die Denkansätze
- Durch den Leviathan zum Klassiker
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Thomas Hobbes' politisch-philosophischen Denkansätzen im Leviathan auf die Internationalen Beziehungen. Sie beleuchtet Hobbes' Menschenbild, seine Konzeption des Naturzustands und die daraus abgeleiteten Naturgesetze, sowie deren Relevanz für die Theorie der Internationalen Beziehungen.
- Hobbes' Menschenbild und seine Bedeutung für die IB-Theorie
- Der Naturzustand und die Folgen der Anarchie nach Hobbes
- Die Rolle des Gesellschaftsvertrags und des Staates in Hobbes' Denken und dessen Auswirkungen auf die IB
- Der Einfluss des Leviathan auf den politischen Realismus
- Hobbes' Werk als Klassiker der Internationalen Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Bedeutung von Thomas Hobbes und seinem Werk „Leviathan“ innerhalb der politischen Philosophie und der Internationalen Beziehungen. Es wird auf die Relevanz seiner Thesen auch in der heutigen Zeit eingegangen. Das zweite Kapitel analysiert die Denkansätze Hobbes' im Leviathan, beginnend mit den historischen Hintergründen der Entstehung des Werkes. Es werden Hobbes' Menschenbild, seine Vorstellung des Naturzustands und die Naturgesetze erläutert. Des Weiteren wird Hobbes' Konzept des Gesellschaftsvertrages und seine Vorstellung vom Staat beleuchtet. Im darauf folgenden Abschnitt wird der Einfluss Hobbes' auf die Internationale Beziehungen behandelt. Es werden Aspekte der Anarchie, sowie die Bedeutung seiner Machtkonzeption für die IB-Theorie diskutiert.
Schlüsselwörter
Thomas Hobbes, Leviathan, Naturzustand, Naturgesetze, Gesellschaftsvertrag, Anarchie, Internationalen Beziehungen, Politischer Realismus, Macht, Menschenbild, Politische Philosophie.
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- Florian Semler (Author), 2008, Thomas Hobbes Leviathan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124780