Friedrich Wilhelm I. und die Jagd


Epreuve d'examen, 2006

67 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhalt

Einleitung

1. Die Jagd in der Frühen Neuzeit
1.1 Jagdregal der Landesherren
1.2 Die Jagd in Brandenburg-Preußen

2. Friedrich Wilhelm I. als Jagdherr
2.1 Holz-, Mast- und Jagdordnungen 1719/20
2.2 Edikte

3. Friedrich Wilhelm I. als Jäger
3.1 Jugend- und Kronprinzenzeit
3.2 Der „Jägerkönig“
3.2.1 Der Frühling in Potsdam
3.2.2 „Königs“ Wusterhausen im Spätsommer und Herbst
3.2.3 Saujagen im Winter
3.2.4 Lernen von Dessau
3.2.5 Der Hof
3.2.6 Das Ausland
3.2.7 Kritik
3.2.8 Krankheit und Tod
3.3 Das Jagdschloss Stern

4. Jagen und Regieren

Zusammenfassung

Anlage 1: Zeiträume der Jagd Friedrich Wilhelms I.

Anlage 2: Literaturverzeichnis

Einleitung

Fährt man von Potsdam-Babelsberg aus über die Großbeerenstraße Richtung Teltow, so wird man an einer Kreuzung auf das Jagdschloss Stern hingewiesen. Über eine Lindenallee durch eine Einfamilienhaussiedlung erreicht man am Waldrand einen runden, von Schlaglöchern gezeichneten Platz, an dessen Rand das aus rotem Backstein erbaute Schloss im Stil eines holländischen Hauses und ein Fachwerksbau zu sehen sind. Der Ort wirkt ungenutzt und ungepflegt. Das Fachwerkhaus steht leer; früher als Kastellanhaus und später als Gaststätte genutzt sind seine Fenster heute mit Brettern und Blechen verbarrikadiert. Durch die Bäume sind die Hochhäuser des Plattenbau-Wohngebietes zu sehen, das den Namen des Ortes trägt. Ein leichtes Brummen von der nahen Autobahn und der Nuthe-Schnellstraße sind zu hören. Bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass von dem Platz mehrere Wege sternförmig in alle Himmelsrichtungen abgehen.

Der runde Platz war einst Zentrum eines ausgedehnten Jagdgebietes, dass von Neuendorf und Drewitz im Westen über den Griebnitzsee und Kohlhasenbrück im Norden, Stahnsdorf und Güterfelde (Gütergotz) im Osten bis Phillipstal im Süden reichte.[1] Friedrich Wilhelm I. ließ den Jagdstern mit seinen weit ins Land reichenden geraden Achsen ab 1726 anlegen[2], um dort Parforcejagden durchzuführen. Das kleine Jagdschloss, 1730-32 erbaut, blieb der einzige Schlossneubau des Königs.

Friedrich Wilhelm I., Sohn des ersten preußischen Königs Friedrich und Vater Friedrichs des Großen, ist in die Geschichte als Soldatenkönig, als Wüterich und Prügelsüchtiger, aber auch als Begründer des preußischen Staates, als Heilsbringer der preußischen Tugenden, ja sogar als „Revolutionär auf dem Thron“[3] eingegangen. Sein Bild in der Geschichte schwankt zwischen seiner reizbaren und bisweilen gewalttätigen Persönlichkeit auf der einen und seinen Leistungen als „größter innerer König“[4] auf der anderen Seite. Den Grundstein für beide Deutungen legten seine eigenen Kinder.[5]

Dabei blieben zwei Facetten seines Lebens oft völlig unberührt: seine ihn zeichnenden und stark einschränkenden Krankheiten und seine Leidenschaft für die Jagd, von der der Jagdstern bei Potsdam noch heute zeugt.

Um den ersten Aspekt hat sich Hans-Joachim Neumann verdient gemacht.[6] Auch wenn Neumann ein äußerst positives, ja schon überschwängliches Bild des Königs zeichnet und seine Gefühlsausbrüche mit seinen Krankheiten verzeiht, so hat er doch den Krankheits-verlauf und die damit verbundenen Einschränkungen aufgearbeitet und der Geschichts-schreibung zugänglich gemacht.

Zur Jagdleidenschaft des Königs gibt es aber so gut wie keine Ausarbeitung. Die Jagd wird zwar als des Königs größtes Vergnügen oft am Rande erwähnt und dabei seiner Persönlichkeit zugeschrieben, doch eine ordentliche Sichtung der Quellen zu diesem Aspekt seines Lebens fehlt völlig. Dabei hat Friedrich Wilhelm I. einen großen Teil seines Lebens mit der Jagd verbracht. Er war tatsächlich der „eigentliche Jäger des Hauses Hohenzollern“[7]. Umso mehr verwundert, dass die Jagd bei der Bewertung seiner Persönlichkeit und seines Wirkens völlig ausgeblendet wird. Vielleicht führt deshalb das Jagdschloss Stern neben den großen Schlossanlagen Potsdams ein Schattendasein und wird in seiner historischen Bedeutung unterschätzt.

Auch die Literatur zur Jagd, selbst in der uns hier interessierenden Frühen Neuzeit, ist äußerst spärlich.[8] Schon 1976 beklagte Hans Wilhelm Eckardt, der sich mit herrschaftlicher Jagd, bäuerlicher Not und bürgerlicher Kritik an ihr beschäftigte, dass die Bedeutung der Jagd für das Leben der Menschen in der Frühen Neuzeit und beginnenden Moderne oft unterschätzt wird oder völlig unbeachtet bleibt.[9] Dabei sind die uns heute vorliegenden Untersuchungen hauptsächlich auf den südwestdeutschen Raum beschränkt. Zumindest Eckardt musste sich darauf spezialisieren.[10] Zur Geschichte der Jagd in Preußen gibt es neben einer Monografie aus dem 19. Jahrhundert[11] aus neuerer Zeit nur kurze Aufsätze: einen von Marx-Kruse und von Campe in ihrer „Chronik der deutschen Jagd“ zu Friedrich Wilhelm I.[12] und einen von Dietrich Stahl in „Die Jägerey im 18. Jahrhundert“ ausgerechnet zu Friedrich II.[13], von dem Stahl selbst sagt, er sei kein Jäger gewesen. Zur Jagd des ersten preußischen Königs, Friedrich I., wurde aus Anlass des Krönungsjubiläums 2001 ein Beitrag von Stefan Heinz in „Preußen 1701. Eine europäische Geschichte“ veröffentlicht.[14] Aufschlussreich sind da nur die Veröffentlichungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg zu den Jagdschlössern der Hohenzollern von Claudia Sommer[15] und Adelheid Schendel[16] oder heimatgeschichtliche Veröffentlichungen[17].

Vielleicht ist die Jagd in Preußen und damit auch die Jagdleidenschaft Friedrich Wilhelms I. deshalb so wenig in den Fokus der Geschichtswissenschaft geraten, weil sich die höfische Jagd in Preußen weitaus kleiner und prachtloser darstellte als in den süddeutschen Ländern oder auch in Sachsen. Das „goldene Zeitalter“[18] der Jagd ist an Preußen vorbeigegangen. So vermutet Dietrich Stahl auch für die Zukunft keine weiteren Publikationen über die Jagd in Preußen mehr.[19]

Will man sich speziell dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. und der Jagd widmen, muss man sich zuvorderst einer Quellenaufarbeitung zuwenden. Dies wird, nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Jagd in der Frühen Neuzeit, Hauptaufgabe dieser Arbeit sein. Die Quellen sollen Aufschluss darüber geben, welche Bedeutung die Jagd im Leben Friedrich Wilhelms einnahm, welchen Einfluss sie auf seine Umgebung, auf den Hof und seine Regierungstätigkeit nahm und welche Bestimmungen ihm als Jagdherrn von Brandenburg-Preußen wichtig waren. Denn erst die Kenntnis über die Jagdleidenschaft des Königs als eines der hauptsächlichen Bestandteile seiner Persönlichkeit führt zu einem vollständigen Bild über Friedrich Wilhelm I..

Als Quellen stehen die Erinnerungen von David Fassmann und Carl Friedrich von Beneckendorf, die Briefe Friedrich Wilhelms I. an den Fürsten von Anhalt-Dessau, die Beschreibung eines Besuches am Hof des Königs von Prof. J. A. Freylinghausen, eine anonyme Biografie von 1741, Hofberichte und natürlich die offiziellen Ordnungen und Edikte des Königs zu Themen der Jagd zur Verfügung.

Die Quellen sind weitaus aufschlussreicher, als nach dem Forschungsstand anzunehmen wäre. Die beiden Mitglieder in Friedrich Wilhelms Tabakskollegium, Fassmann und Beneckendorf, berichten in ihren Erzählungen über den König ausführlich zu verschiedenen Ereignissen und Aspekten der Jagd. Es liegt dabei in der Natur der Erzählungen, dass die Berichte anekdoten- und bruchstückhaft sind. Dies hat sicher auch damit zu tun, dass Fassmann und Beneckendorf von Ereignissen berichten, die sie entweder selbst miterlebt haben oder nur vom Hörensagen kennen.

David Fassmann[20] hatte wegen der Umgangsformen, wegen der groben Art Friedrich Wilhelms und seiner Verachtung für alles Gelehrte den Berliner Hof schon 1731 verlassen. „Faßmann entkam mit Mühe der Gefahr, ein gelehrter Hofnarre zu werden“, schreibt Beneckendorf. „Er ging nach Leipzig, schrieb daselbst seine Totengespräche, die damals Lieblingslektüre wurden, und nebenher Friedrichs Wilhelms Leben, welches in den preußischen Staaten fiskalisch verbothen, oder wohl gar verbrannt ward, desto eifriger aber aufgesucht und gelesen wurde.“[21] So kommt Fassmann nicht umhin, in seiner Einleitung sich dafür zu entschuldigen, das Werk schon zu Lebzeiten Friedrich Wilhelms verfasst zu haben. Er führt viele andere Biografien auf, die schon zu Lebzeiten der Herrscher erschienen seien. „Ja wann er sich schuldig wüste, daß ein Wort aus seiner Feder geflossen, in der Absicht, diesen Großen Potentaten damit zu beleidigen, so würde er, herzlich gerne, einen solchen Frevel mit seinem Blute verbüssen und bezahlen“, versichert Fassmann.[22] Er begründet seine Arbeit damit, dass in den Ländern außerhalb Brandenburg-Preußens „recht seltsame Meynungen“ über das Preußen Friedrich Wilhelms verbreitet wären.[23]

Seine Einblicke in den Berliner und Potsdamer Hof sieht Fassmann dabei positiv: „Von rechtswegen solle die Historie grosser Herren und mächtiger Fürsten allemal ein solcher Mann schreiben, der bey Hofe, und in ihrem Lande wohl bekannt, sich darinnen und daselbst umgesehen, ja die Gnade hat selber um die höchste Person des Hn. zu seyn, oder daß er doch solche Gnade gehabt habe. (...) Mir meines Orts nun hat es vor etlichen Jahren an einiger Känntnis des Königl. Preußischen Hofes eben nicht gemangelt.“[24] Wilmont Haacke meint in der Neuen Deutschen Biografie, Fassmanns Werke hätten vor allem kulturhistorischen Wert. „Sie sind wie später Voltaires Porträts mit Anekdoten, eigenem Erleben und Informationen verschiedenster Herkunft durchsetzt“, so Haacke.[25] Fassmann gehöre jedoch mit seinen Raisonnements und Kommentaren zu den ersten bürgerlich-publizistischen Kritikern der absolutistischen Regierungen.[26]

Carl Friedrich von Beneckendorf[27] dagegen schreibt erst lange nach Friedrich Wilhelms Tod. Zwei Bände erscheinen 1787 und 1788.[28] Seine Anekdotensammlung wird vorab in kleinen Broschüren zu acht Groschen das Stück vertrieben.[29] „Der Endzweck des Herausgebers gehet nicht dahin, eine vollständige und zusammenhängende Geschichte von diesen großen König und Stammvater einer Nachkommenschaft, die das Wohl des Preußischen Staates zu bauen und die Einwohner desselben glücklich zu machen bestimmet ist, zu liefern“, schreibt Beneckendorf in der Einleitung zum ersten Band.[30] Dies habe schon Friedrich II. mit seinen „Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Hauses Brandenburg“ getan. Jedoch habe Friedrichs Werk „nur hauptsächlich die Entwicklung der unter seiner Regierung vorgefallenen auswärtigen Staatsangelegenheiten zur Absicht“[31]. Die Menschen würden jedoch denjenigen kennen lernen wollen, der „den ersten Grund gelegt hat“ zur Glückseligkeit des Volkes. „Dieses kann am sichersten und bequemsten durch ein treues Gemählde von dessen Karakterzügen und Denkensart bewirket werden“, meint der Herausgeber.[32]

In der Einleitung vergleicht Beneckendorf Friedrich II und Friedrich Wilhelm I. mit Alexander und Phillip von Makedonien. „Wie kann das Verhältnis zwischen Vater und Sohn eine größere Aehnlichkeit erhalten, als das zwischen Philippus und Alexander den Großen mit Friedrich Willhelm I. und Friedrich II. Beide Väter setzten ihre Söhne in die Verfaßung, große Thaten ausüben zu können, und beide Söhne benutzten diese ihnen von ihren Vätern gegebene Gelegenheit auf das bestmöglichste.“[33]

Beneckendorf bezieht sich dann auch auf Friedrich, um seinen Vergleich zu bekräftigen. Schon der „Philosoph von Sanssouci“ habe deutlich gemacht, „dass man den Schatten der Eiche der Eichel zu verdanken hat, wodurch er ist gezeuget worden“.[34] Daraus wird deutlich, dass Beneckendorf seine „Karakterzüge“ schreibt, um eine Verbindung mit Friedrich herzustellen, um das Präludium zu beschreiben, das dem großen König voranging.

Auf Friedrich Wilhelm I. laste ein „unglückseliges Vorurteil, so wohl bei den Auswärtigen, als Seinen Unterthanen, wider sich, welches verursachte, daß er in der That mehr gefürchtet, als geliebet wurde“. Beneckendorf führt die Vorurteile auf sein Temperament und sein geschaffenes Regierungssystem zurück.[35] Friedrich Wilhelm sollte jedoch am Ruhm seines Sohnes beteiligt werden. „Wenn nun Friedrich auf den Grund, der von Friedrich Willhelm geleget worden, gebauet hat, folglich der Ruhm des einen auch zugleich dem andern zugehöret; so ist eben jetzt [1787, Anm. d. Verf.] der rechte Zeitpunkt, die weisen Handlungen und Anordnungen Friedrich Willhelm I. der Welt wiederum aufs neue ins Gedächtniß zu bringen.“[36] Die Vollständigkeit der Geschichte Friedrichs bedürfe der „Kentniß der Karakterzüge so wohl, als Thaten Friedrich Willhelm I.“[37]. Beneckendorf machte deutlich, dass er noch zu denjenigen gehörte, die sich persönlich an die Taten Friedrich Wilhelms erinnern könnten und es daher seine Pflicht sei, dieses Wissen aus eigener Erfahrung mitzuteilen.[38]

Die Briefe Friedrich Wilhelms an Leopold von Anhalt-Dessau[39] sind „wie ein Tagebuch des Soldatenkönigs“, meint Jochen Klepper[40]. Die Schreiben an den Vertrauten und Jagdfreund Leopold, mit dem er sich über tagesaktuelle politische Fragen und vor allem über militärische Angelegenheiten austauschte, können uns auch einen tiefen Einblick in die Jagd des Königs liefern.

Leopold und Friedrich Wilhelm hatten sich während des Spanischen Erbfolgekrieges kennen gelernt. Der um Jahre ältere Leopold stand seit langem in brandenburgisch-preußischen Diensten. Karl Linnebach begründet diesen Dienst mit der Geldnot des kleinen souveränen Fürstentums Anhalt-Dessau. „Rasch vorwärts zu kommen, die höchste Stufe der militärischen Laufbahn zu erreichen, kriegerischen Ruhm zu erwerben, die Einkünfte seines Landes zu verbessern, das war der Ehrgeiz, der den jungen Fürsten beseelte. Was ihn an den brandenburgischen Staat fesselte, das war zum guten Teil nur Selbstsucht, nur die Berechnung, daß er hier infolge der Verwandtschaft mit dem Herrscherhaus, der Freundschaft mit Friedrich Wilhelm am besten und raschesten seine Ziele werde erreichen können“, urteilt Linnebach scharf.[41] Leopold habe auch den Übertritt in andere Dienste versucht, wenn er sich zurückgesetzt fühlte.

Neben diesem strengen Urteil schreibt Linnebach jedoch auch: „Friedrich Wilhelm und Leopold waren verwandte Naturen. (...) Beide derb und urwüchsig, feinerer Bildung abhold, wirtschaftlich und sparsam, ihr Sinn ganz auf das praktische Leben gerichtet, jähzornig und ungestüm, von gewaltiger, zäher Willenskraft.“[42] Welche Motive Leopold auch geleitet haben mögen, seine Dienste waren für die Landesherren von Brandenburg-Preußen unverzichtbar. „Der Dessauer lehrte Brandenburg den Krieg der Zukunft, statt Schlachten vor der Zeit zu schlagen“, so Klepper.[43] Er bestärkte Friedrich Wilhelm darin, dass nur eine starke Armee seine Unabhängigkeit garantiere. Für seine Dienste erhielt Leopold dann auch ein einträgliches Lehen in Preußen.

Die anonyme Biografie über Friedrich Wilhelm I. ist gemeinsam mit einer Beschreibung des Lebens von August dem Starken von Junker 1741 in Frankfurt und Leipzig herausgegeben worden. Der Autor muss jedoch tiefe Einblicke in den Hof Friedrich Wilhelms genommen haben, denn er zitiert Briefe und interne Schreiben. Vielleicht stammt diese Biografie auch von Fassmann, der sich ja in Leipzig aufhielt.

Interessant für die Rekonstruktion des königlichen Jagdlebens sind auch Berichte von Gesandten am Berliner Hof. So hat der Braunschweiger Gesandte Wilhelm Stratemann in den Jahren 1728 bis 1733 ausführlich an seine Auftraggeber berichtet[44], wobei nicht die Berichte selbst, sondern die Begleitschreiben erhalten geblieben sind. Diese Schreiben machen noch einmal deutlich, welchen Zeitaufwand Friedrich Wilhelm mit der Jagd betrieb und dass seine Leidenschaft auch dem Ausland nicht verborgen blieb.

Bevor wir uns jedoch Friedrich Wilhelm selbst zuwenden, soll eine kurze Einführung in die Jagd der Frühen Neuzeit helfen, den König in die Geschichte der Jagd einordnen zu können.

1. Die Jagd in der Frühen Neuzeit

Jedes Jahr am 3. November feierte Friedrich Wilhelm I. das Hubertusfest und gedachte des Schutzpatrons aller Jäger. Die Sage spricht von einem fränkischen Edelmann in den Ardennen des 8. Jahrhunderts. Er ging aus Zeitvertreib jagen, da nach Bürgerkriegen eine Zeit des Friedens eingekehrt war. Dabei ging es ihm nicht um das Jagen zur Gewinnung von Fleisch oder Fellen, sondern um das Vergnügen. „Der Edeling jagte, um in der Reitlust ein Tier zu hetzen und sein Pferd in wilder Hetzjagd zu üben. Er freute sich über den kurzen Kampf, der die Jagd beschließen würde (...)“, schreibt Wilhelm Koch über Hubertus. Die Hetzjagd sei eine männliche Bewährung gewesen.[45] Nach der Legende erkannte Hubertus ein Kreuz zwischen den Geweihen des Hirsches. Das Tier erwies sich als Gottes Geschöpf, worauf Hubertus seine Waffen beiseite legte und nicht mehr jagen ging. Auch für Friedrich Wilhelm war die Jagd ein Vergnügen, doch aus religiösen Gründen seinen Hirschfänger niederzulegen, darin, so werden wir weiter unten sehen, folgte der König seinem Schutzpatron nicht.

Trotz Sesshaftigkeit, Ackerbau und Viehzucht verlor die Jagd nie ihre kulturellen Bedeutung. In allen Hochkulturen spielte sie weiter eine große Rolle, vor allem im gesellschaftlichen Leben der Herrschaftseliten[46], wie auch die Hubertussage aus dem frühen Mittelalter zeigt. Die Jagd blieb ein wichtiger Bestandteil der höfischen Kultur. Dabei diente die Jagd nicht dem wahllosen Töten von Tieren, sondern war eine Kunst. „Den edlen Jäger interessiert vor allem das Jagen“, so Werner Rösener, „dazu gehören Anstrengung und Geschicklichkeit, um das Tier zu erlegen – mit allem was das mit sich bringt.“[47] Rösener vermutet, dass der ganze Reiz des Jagens darin bestand, dass der Mensch sich der künstlichen Rückkehr zur Natur erfreuen und den Zwängen der Gesellschaft und des Alltags entfliehen konnte.[48]

Durch das Wachstum der Bevölkerung und die Urbarmachung des Bodens wurde Großwild im Laufe des Mittelalters immer seltener in Europa. Selbst Karl der Große musste sich bereits einen Wildpark bei Aachen anlegen. Die Einhegung des Wildes erfolgte mittels dichter Hecken oder zurechtgeschnittener Wildbäume. Seitdem entstand die Praxis des eingehegten Wildes, das auch gefüttert wurde.[49] Der Begriff „Hegen“, so Wilhelm Koch, steht für Schützen und Pflegen.[50]

Seit dem Aufstieg der deutschen Fürsten zu souveränen Herrschaften wurde es auch für sie standesgemäß, sich dem Waidwerk zu widmen. „Nur wenige Fürsten entzogen sich dieser Jagdpflicht“, so Koch.[51] Im Bauernkrieg wurden Forderungen laut, die Felder vor Wildschäden zu schützen. Mit der Niederlage der Bauern war jedoch der Versuch gescheitert, „die Jagdprivilegien der Landesherren und des Adels wenn nicht abzuschaffen, so doch in ihren Auswirkungen zu mildern“, meint Werner Rösener[52].

Durch die Prachtentfaltung an den Höfen bekam die Jagd neuen Aufschwung.[53] Die Jagden fanden oft in klar abgegrenzten, eingezäunten Räumen statt, „wobei die Größe der fürstlichen Waldungen doch das Gefühl aufkommen ließ, im Freien zu sein“, so Marx-Kruse und von Campe. „Häufig fanden sie in der Nähe der Jagdschlösser statt und führten durch weitverzweigte Alleen und Heckenwege, an Wasserküsten vorbei und durch Teiche und Kanäle.“[54] Zwei Formen der fürstlichen Jagd bildeten sich nach Wilhelm Koch heraus: die Parforcejagd sowie „das Wildtöten im Eingestellten Jagen“, wie Koch es bezeichnet.

Die Parforcejagd wurde vor allem von Ludwig XIV. geschätzt und von den deutschen Fürstenhöfen nachgeahmt. Die Kosten führten aber dazu, dass nur wenige Fürsten sie tatsächlich betrieben. Friedrich Wilhelm I. war einer derjenigen, die eine Parforcejagd-equipage ihr Eigen nannten.

Bei der Parforcejagd[55] wird ein bestimmter einzelner Hirsch für die Jagd ausgewählt. Berittene Jäger verfolgen den Hirsch hinter einer Meute von Hunden. In bestimmten Abständen entlang der gewünschten Fluchtrichtung sind neue Hunde und Pferde bereitgestellt. Das Wild wird stundenlang gehetzt, bis es sich zum letzten Kampf stellt. „Von den Hunden umringt, wird es durch den rasch herbeigerufenen Jagdherrn oder durch einen Ehrengast mit dem Hirschfänger ‚abgefangen’“, so Koch.[56]

Die Parforcejagd erforderte harte körperliche Anstrengungen. Sie war „reiner Sport, bei dem das Beutemachen keine Rolle spielte. Man wollte das Vergnügen des Nachreitens möglichst lange ausdehnen und sich dabei an der sauberen Arbeit der Meute erfreuen“, so Marx-Kruse und von Campe.[57] Wir werden sehen, dass auch Friedrich Wilhelm sein Jagdplaisir als Sport verstand.

Erhebliche Flurschäden wurden durch die Jäger angerichtet, weshalb die Jagden im Spätherbst stattfanden. Besonders reizvoll sei die Jagd auf den feisten und deshalb langsamen Hirsch während der Brunft gewesen, so Koch, also im August und September. Dies war jedoch auch die Erntezeit, sodass Konflikte zwischen Jägern und Bauern unvermeidlich waren. Nach Meinung von Wilhelm Koch verhinderte nur die Aufklärung die volle Blüte der Parforcejagd in Deutschland. „Auch der absolute Fürst konnte es sich nicht mehr erlauben, die Ernte seiner Untertanen mutwillig zu vernichten.“[58]

Das so genannte Eingestellte Jagen bedurfte langer Vorbereitung. Das Wild wurde durch Tücher und Treiber eingeengt und an einem bestimmten Punkt zusammengetrieben, wo der Jagdherr oder eine große Jagdgesellschaft warteten. Es musste langsam und mit Pausen getrieben werden, denn das Wild benötigt Zeit zum Äsen und Wiederkäuen. Das Treiben konnte daher Tage oder Wochen dauern. Eine Unmenge von Menschen war daran beteiligt, was die Jagdart besonders aufwendig und teuer machte. Rösener rechnet anhand von Württemberg und Ansbach vor, dass die Landesherren ihre Jagden mit erheblichen finanziellen Zuschüssen betrieben. Er erwähnt jedoch auch, dass ohne höfischen Prunk für den Jagdherrn ein Gewinn aus der Jagd möglich war.[59]

Waren Hunderte oder Tausende Tiere eingestellt, also zusammengetrieben, galt es, einen Ausbruch des Wildes zu verhindern. Von einem Schießstand aus konnte dann das Wild geschossen werden; Koch spricht von „abschlachten“[60]. Auch Marx-Kruse und von Campe kritisieren die Jagdmethoden der Frühen Neuzeit scharf: „Trotz der vorzüglichen Ausbildung der Jägerei und ihrem bewundernswerten Können gingen dabei die Grundsätze edlen Waidwerks verloren. Während alles geschah, um den Ruhm der Jagd zu erhöhen, löste man sie von den Naturgesetzen, zwang sie in künstliche Bahnen, bis sie zum höfischen Schauspiel entartet war.“[61] Die Eingestellten Jagden wurden oft als prächtige Jagdfeste an den Höfen Europas gefeiert.[62] „Der festliche Rausch bemächtigte sich auch der Jagd, stellte sie in den Mittelpunkt aller Vergnügungen und gab ihr eine Bedeutung wie nie zuvor“, so Marx-Kruse und von Campe.[63] Auch für Werner Rösener war die Jagd der „Kernbestand barocker Hofkultur“[64]. „Diese herrschaftlichen Jagden waren von Grundsätzen geprägt, die vor allem das Vergnügen des obersten Jagdherren, des Landesfürsten und seiner Jagdgesellschaft garantieren sollten“, so Rösener.[65] Dabei wurde das jagdliche Risiko vollkommen ausgeschaltet, um das Vergnügen des Tötens zu steigern. Für Heike Kramer gehörte die Jagd zu den vornehmsten Fürstentugenden und wurde gerade deshalb nach den Regeln des Zeremoniells inszeniert. „Dementsprechend unterlag auch das gestaltete Umfeld der Jagd den Regeln der Architekturtheorie und Zeremonialwissenschaft“, schreibt sie in einem Artikel über die Jagd im Herzogtum Mecklenburg.[66] Für Rösener hat sich die Jagd in der Frühen Neuzeit nicht nur wegen des Repräsentationsinteresses gewandelt, sondern auch aufgrund der neuen Kriegstechniken, die eine Übung auf der Jagd nicht mehr erforderten. Außerdem verkürzten die neuen Gewehre und das Schießpulver die Dauer einer Jagd, was jedoch dem Vergnügen abträglich war. Da half nur, die Menge der Abschüsse zu erhöhen.[67] Schon in Flemmings Jagdbuch „Der vollkommen teutsche Jäger“ von 1719 steht geschrieben, dass diejenigen, die mit Schießpulver schießen, keine Jäger seien, sondern lediglich Schützen.[68]

1.1 Das Jagdregal der Landesherren

Nach römischem Recht galten wilde Tiere als herrenlos, bis sie gefangen wurden. Die Jagd auf eigenem Grund und Boden war daher erlaubt. Das Jagdrecht war an das Grundeigentum gebunden. Schon früh wurden jedoch durch den deutschen König Bannwälder eingeforstet, wodurch ein Jagdrecht auf fremdem Grund und Boden entstand, das dem König zustand. Er übte als Grundherr auf verlehnten Gütern seiner Hintersassen die Jagd aus. Die Bannwälder wurden von Forstbeamten verwaltet und der allgemeinen Nutzung und Wüstung entzogen. So entstand ein Jagdregal für die Könige, das im Laufe der Zeit auf die weltlichen und geistlichen Territorialherren überging. In diesem Zusammenhang wurde die „freie Jagd“ den Bauern völlig entzogen.[69] Dagegen wurden sie nun zu Jagdfronen verpflichtet, als Treiber und Fuhrmänner, Hundehalter und zum Füttern des Wildes.

„Der Landesherr“, so schreibt Eckehart Sprengler, „hatte im Hinblick auf das Gemeinwohl auch hier die Oberaufsicht und übte diese Jagdhoheit mit jagdpolizeilicher Autorität aus.“[70] Es wurde zwischen Hoher Jagd auf Hirsche, Bären, Wildschweine usw. und Niederer Jagd unterschieden. Die Niedere Jagd wurde dem Adel vielerorts als Privileg gewährt. Die Hohe Jagd, vor allem in der Nähe der Residenzen, übten die Landesherren selbst aus. Nur Friedrich der Große übertrug die jagdliche Nutzung vollständig seinen Forstleuten, was zu einer reinen Administrierung der Jagd und Jagdausübung führte.[71] „Durch Weitergabe des landesherrlichen Jagdrechts an andere entstanden die vielen Jagdgerechtigkeiten in den deutschen Ländern (...)“, so Sprengler.[72] Erst 1848 kehrte man in Deutschland dahin zurück, dass das Jagdrecht mit dem Grundeigentum verbunden war.

Zusammenfassend können wir mit den Worten Hans Wilhelm Eckardts so definieren: Das Jagdregal der Landesherren ist das „an Standeszugehörigkeit geknüpfte Recht weniger, die Jagd auszuüben (ausschließliches Jagdrecht); die Befugnis dieser wenigen, das Eigentum (Jagdrecht auf fremdem Grund und Boden, Wildschaden) und die Arbeitskraft (Jagdfronen) der nicht zur Jagd Berechtigten bei der Jagdausübung zu benutzen; die Möglichkeit, diese Rechte und Befugnisse auf gesetzlichem Wege mit besonderen Zwangsmitteln durchzusetzen und zu schützen (Jagd- und Wildereigesetzgebung)“.[73] Diese umfassende Definition des landesherrlichen Jagdregals ist auch auf die Landesherren von Brandenburg-Preußen anwendbar und findet seinen Niederschlag auch in den Jagdordnungen Friedrich Wilhelms I..

[...]


[1] Vgl. Plan von der Umgebung von Potsdam, aufgenommen und entworfen durch C. G. von Tschirschky 1786, reproduziert als Jahresgabe 1992 der Pückler Gesellschaft Berlin mit Genehmigung des Eigentümers, der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz.

[2] Vgl. Adelheid Schendel/Claudia Sommer/Gerhard Kümmel/Bernd Küster/Manfred Prena, Jagdschloss Stern Parforceheide, Förderverein Jagdschloss Stern-Parforceheide e.V. in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Berlin 2004, S. 7. Vgl. Königliche Akademie der Wissenschaften (Hrsg.), Acta Borussica. Denkmäler der Preußischen Staatsverwaltung im 18. Jahrhundert, Ergänzungsband: Die Briefe König Friedrich Wilhelms I. an den Fürsten Leopold zu Anhalt-Dessau, Berlin 1905, Nr. 406.

[3] Vgl. Wolfgang Venohr, Der Soldatenkönig. Revolutionär auf dem Thron, München 1988.

[4] Vgl. Karl Hinrichs, Friedrich Wilhelm I. König in Preussen, Hamburg 1943.

[5] Vgl. Braunschweig, Memorien von Friedericke Sophie Wilhelmine von Baireuth, 1845. Vgl. Friedrich II., Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Hauses Brandenburg, Klaus Förster/Heinrich Merkens (Hrsg.), München 1963.

[6] Vgl. Hans-Joachim Neumann, Friedrich Wilhelm I. Leben und Leiden des Soldatenkönigs, Berlin 1993.

[7] M. Marx-Kruse/E. von Campe, Chronik der deutschen Jagd. Eine Kulturgeschichte des Jagdwesens von den Anfängen bis zur Gegenwart in Dokumenten, Ebenhausen bei München, 1937, S. 255.

[8] Als Überblicksdarstellungen zur deutschen Jagdgeschichte aus neuerer Zeit allein: Marx-Kruse/von Campe, a.a.O., 1937; Wilhelm Koch, Die Jagd in Vergangenheit und Gegenwart, Stuttgart 1961; Werner Rösener, Die Geschichte der Jagd, Düsseldorf/Zürich 2004.

[9] Vgl. Hans Wilhelm Eckardt, Herrschaftliche Jagd, bäuerliche Not und bürgerliche Kritik. Zur Geschichte der fürstlichen und adeligen Jagdprivilegien vornehmlich im südwestdeutschen Raum, Göttingen 1976, S. 14-17. Eckardt weist darauf hin, dass 1848/49 die Aufhebung der Jagdgerechtigkeit des Adels in der Paulskirchenverfassung mit einer Grundrechtsgarantie verknüpft wurde (§169 der Verfassung). Dies verdeutliche die Bedeutung der Jagd und der mit ihr verknüpften Probleme in der Frühen Neuzeit. Gleichfalls kritisiert Werner Rösener, dass die Erforschung der Jagd ein Desiderat sei: Werner Rösener, a.a.O., S. 14.

[10] Vgl. Hans Wilhelm Eckardt, a.a.O., S. 18.

[11] Es handelt sich um: Wilhelm Pfeil, Die Forstgeschichte Preußens bis zum Jahr 1806, Leipzig 1839. In der Staatsbibliothek Berlin als Kriegsverlust verschollen.

[12] Marx-Kruse/von Campe, a.a.O.

[13] Dietrich Stahl, Über die Jagd im Preußen Friedrichs des Großen, in: Die Jägerey im 18. Jahrhundert, Colloquium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert, Bergische Universität/Gesamthochschule Wuppertal (Hrsg.), Pommersfelden vom 29. Mai bis 1. Juni 1988 (Beiträge zur Geschichte der Literatur und Kunst des 18. Jahrhunderts, 11), Heidelberg 1991, S. 81-90.

[14] Stefan Heinz, „...auf der Reiherbeize alle betrübten Gedanken aus dem Sinn schlagen“. Jagd am Hofe Friedrichs I., in: Preußen 1701. Eine europäische Geschichte, Deutsches Historisches Museum/Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.), Berlin 2001, S.73-78.

[15] Zum Beispiel: Claudia Sommer, Zur Geschichte und Nutzung des Schlosses Königs Wusterhausen, in: Der Soldatenkönig. Friedrich Wilhelm I. in seiner Zeit, Friedrich Beck/Julius H. Schoeps (Hrsg.), Potsdam 2003, S. 231-248.

[16] Zum Beispiel: Adelheid Schendel, Jagdschloss Stern, Generaldirektion der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, Potsdam 1987.

[17] Zum Beispiel: Auf Pirsch in der Mark. Jagd und Jagdschlösser, Die Mark Brandenburg (Heft 58/2005).

[18] Marx-Kruse/von Campe, a.a.O., S. 174.

[19] Dietrich Stahl, a.a.O., S. 86.

[20] David Fassmann, Historiograph und Publizist, *20.09.1685 in Oberwiesenthal, † 14.06.1744 in Lichtenstadt (Böhmen) auf einer Reise. Arbeitete in verschiedenen Gesandtschaften und Kanzleien bevor er in Halle ab 1716 Schreiber wurde und dort Theologie und Philosophie studierte. 1717 siedelte er nach Leipzig über und wurde dort freier Schriftsteller und Journalist. 1725 wurde er an den Hof Friedrich Wilhelms I. berufen und trat dort die Stelle eines „Zeitungsreferenten“ an. 1731 trat er die Nachfolge des „Hofnarren“ Gundling als Präsident der Königlichen Societät der Wissenschaften, Kammerherr, Hofhistoriograph u.a. an. Kurz danach verließ Fassmann jedoch den Hof aus unbekannten Gründen und kehrte nach Leipzig zurück. Vgl. Neue Deutsche Biografie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 5, Berlin 1961, S.28.

[21] Benkendorf, Karakterzüge aus dem Leben König Friedrich Wilhelm I. nebst verschiedenen Anekdoten von wichtigen unter seiner Regierung vorgefallenen Begebenheiten usw., Neudruck der Ausgabe 1788, Wiesbaden 1982, VIII, 53. Abschnitt, S. 6-7. (Die Ausgabe schreibt „Benkendorf“ statt Beneckendorf.)

[22] Faßmann, Leben und Thaten des Allerdurchlauchtigsten und Großmächtigsten Königs von Preußen Friderici Wilhelmi, Neudruck der Ausgabe 1735, Bad Honnef 1982, Vorbericht, S. 2.

[23] Fassmann, a.a.O., Vorbericht, S. 7-10.

[24] Fassmann, a.a.O., Vorbericht, S. 12.

[25] Neue Deutsche Biografie, Bd. 5, S.28.

[26] Ebd.

[27] Carl Friedrich von Beneckendorff, Agronom und Agrarrechtler, *vermutl. 1713 in Blumenfelde (Neumark), † 1788 vermutl. ebd. Er studierte in Halle und wurde 1735 Kammergerichtsrat in Berlin. 1742 machte ihn Friedrich II. zum Präsidenten der Oberamtsregierung in Breslau. Er saß sieben Jahre wegen Unterschleifs in Festungshaft und widmete sich danach dem Ausbau seines Ritterguts Blumenfelde zu einer Musterwirtschaft. Dort griff er der Bauernbefreiung in Preußen vor und wandelte die gutsherrlich-bäuerlichen Dienste und die Güter in bäuerliches Pachtland um. Vgl. Neue Deutsche Biografie, Bd. 2, S. 42.

[28] Ein dritter Band der „Karakterzüge“ erschien 1797 erst nach Beneckendorfs Tod. Dort räumt der Herausgeber aber ein, dass die Anekdoten hier und da „nicht ganz so der Wahrheit gemäß vorgetragen“ werden. Mit unserem Untersuchungsgegenstand beschäftigt sich der dritte Band jedoch nicht. Anscheinend waren Jagdanekdoten schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr von Interesse.

[29] Vgl. Benkendorf, Karakterzüge aus dem Leben König Friedrich Wilhelm I. nebst verschiedenen Anekdoten von wichtigen unter seiner Regierung vorgefallenen Begebenheiten usw., Neudruck der Ausgabe 1787, Wiesbaden 1982, Vorbericht, S. 10. (Die Ausgabe schreibt „Benkendorf“ statt Beneckendorf.)

[30] Benkendorf (1787), a.a.O., Vorbericht, S. 4f.

[31] Benkendorf (1787), a.a.O., Vorbericht, S. 5.

[32] Benkendorf (1787), a.a.O., Vorbericht, S. 6.

[33] Benkendorf (1787), a.a.O., Einleitung, S. 15.

[34] Benkendorf (1787), a.a.O., Einleitung, S. 16.

[35] Benkendorf (1787), a.a.O., Einleitung, S. 18.

[36] Benkendorf (1787), a.a.O., Einleitung, S. 22.

[37] Benkendorf (1787), a.a.O., Einleitung, S. 23.

[38] Vgl. Benkendorf (1787), a.a.O., Einleitung, S. 25.

[39] Leopold von Anhalt-Dessau, *3. Juli 1676 in Dessau, † ebd. 9. April 1747, seit 1712 preußischer Feldmarschall, Heeresreformer, führte den Gleichschritt ein, erfolgreich im Spanischen Erbfolgekrieg und im Nordischen Krieg, schließlich auch im 2. Schlesischen Krieg.

[40] Jochen Klepper, In Tormentis Pinxit. Bilder und Briefe des Soldatenkönigs, Stuttgart, 2. Auflage 1959, S. 85.

[41] Karl Linnebach, König Friedrich Wilhelm I. und Fürst Leopold I zu Anhalt-Dessau (Erzieher des Preußischen Heeres, 2), Berlin 1907, S. 33.

[42] Linnebach, a.a.O., S. 34.

[43] Jochen Klepper, a.a.O., S. 86.

[44] Richard Wolff (Hrsg.), Vom Berliner Hofe zur Zeit Friedrich Wilhelms I. Berichte des Braunschweiger Gesandten in Berlin 1728-1733, Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Bd. 48/49, Berlin 1914.

[45] Vgl. Wilhelm Koch, a.a.O., S. 5.

[46] Vgl. Werner Rösener, a.a.O., S. 12.

[47] Werner Rösener, a.a.O., S. 13.

[48] Ebd.

[49] Vgl. Wilhelm Koch, a.a.O., S. 6.

[50] Wilhelm Koch, a.a.O., S. 8.

[51] Wilhelm Koch, a.a.O., S. 10.

[52] Werner Rösener, a.a.O., S. 257.

[53] Vgl. Marx-Kruse/von Campe, a.a.O., S. 174.

[54] Marx-Kruse/von Campe, a.a.O., S. 184.

[55] Ausführliche Beschreibung der Parforcejagd auch bei: Marx-Kruse/von Campe, a.a.O., S. 179f.

[56] Wilhelm Koch, a.a.O., S. 11.

[57] Marx-Kruse/von Campe, a.a.O., S. 181.

[58] Wilhelm Koch, a.a.O., S. 11.

[59] Vgl. Werner Rösener, a.a.O., S. 303f.

[60] Wilhelm Koch, a.a.O., S. 12.

[61] Marx-Kruse/Campe (1937), S. 175. Auch Werner Rösener spricht davon, dass die Eingestellten Jagden nichts anderes waren, als „das Abschießen eingesperrten Wildes“. Vgl. Werner Rösener, a.a.O., S. 284.

[62] Beschreibung dazu bei: Eckehart Sprengler, Jagdgeschichte und Jagdausübung in landesherrlicher Zeit, in: Die Jägerey im 18. Jahrhundert usw. Heidelberg 1991, S. 13-37, S. 24-25; Hans Wilhelm Eckardt, a.a.O., S. 46-60;

[63] M. Marx-Kruse/E. von Campe, a.a.O., S. 174f.

[64] Werner Rösener, a.a.O., S. 18.

[65] Werner Rösener, a.a.O., S. 279.

[66] Heike Kramer: Von den Jagdschlössern und Jagdrevieren, in: „Jagd, welch fürstliches Vergnügen“, Höfische Jagd im 18. und 19. Jahrhundert, Kornelia von Berswordt-Wallgrabe (Hrsg.), Staatliche Museen Schwerin 2000, S. 18-25, S. 18

[67] Vgl. Werner Rösener, a.a.O., S. 281-284.

[68] Zitiert nach: Eckehart Sprengler, a.a.O., S. 22.

[69] Vgl. Eckehart Sprengler, a.a.O., S. 13ff. Zu den Frondiensten der Bauern siehe auch: Werner Rösener, a.a.O., S. 270-273.

[70] Eckehart Sprengler, a.a.O., S. 16. Vgl. dazu auch: Werner Rösener, a.a.O., S. 259f.

[71] Vgl. Eckehart Sprengler, a.a.O., S. 24.

[72] Eckehart Sprengler, a.a.O., S. 16.

[73] Hans Wilhelm Eckardt, a.a.O., S. 17.

Fin de l'extrait de 67 pages

Résumé des informations

Titre
Friedrich Wilhelm I. und die Jagd
Université
University of Potsdam  (Historisches Institut)
Note
2,0
Auteur
Année
2006
Pages
67
N° de catalogue
V124802
ISBN (ebook)
9783640298884
ISBN (Livre)
9783640303946
Taille d'un fichier
697 KB
Langue
allemand
Mots clés
Jagd, Friedrich Wilhelm I., Soldatenkönig, Preußen, Potsdam, Jagdschloss Stern, Hohenzollern, Parforceheide, Königs Wusterhausen
Citation du texte
Harald Kümmel (Auteur), 2006, Friedrich Wilhelm I. und die Jagd, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124802

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