Der Einfluss des Englischen auf die deutsche Sprache ist unverkennbar und stellt kein neues Phänomen dar. Schon seit Beginn der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts lässt sich die verstärkte Zunahme von Anglizismen im Deutschen feststellen, die sich seit den 90er Jahren enorm verstärkt. Der Grund dafür ist vor allem die wirtschaftliche, technologische, militärische und kulturelle Dominanz der Vereinigten Staaten und somit des angelsächsischen Sprachraums.
Der anglo-amerikanische Einfluss macht sich insbesondere im Bereich der Werbung bemerkbar. Dass die Werbesprache ein Haupteinfallstor für Anglizismen im Deutschen ist, wurde schon von Carstensen im Jahre 1965 erwähnt. Sie kann als Sprache fast ohne Gesetzmäßigkeiten für neue Tendenzen stehen, die sich später im Regelsystem der Hochsprache wiederfinden. Während manche Anglizismen im Laufe der Zeit zu einem festen Bestandteil des deutschen Wortschatzes werden, bilden andere lediglich die so genannten Ad-hoc-Bildungen, die zu bestimmten Zwecken in der Werbung eingesetzt werden und nach ein paar Monaten verschwinden, ohne in der Allgemeinsprache Fuß zu fassen.
Nicht nur in der deutschen Sprache, sondern auch im Russischen lässt sich der verstärkte englischsprachliche Einfluss beobachten. Gorbatschows Perestroika brachte eine Liberalisierung der Sowjetunion mit sich und somit einen fast vollständigen Wegfall der Zensur und eine enorme Demokratisierung der Sprache. Mit der Öffnung nach Westen bekam Russland als Nachfolgestaat der Sowjetunion viele neue Realien, neue Konsumprodukte und vor allem aber auch die kommerzielle Werbung, die in vielen Ländern sehr anglizismenfreundlich ist.
Diese Arbeit hat nun zum Ziel, die englischsprachlichen Einflüsse auf die Sprache der deutschen und russischen Anzeigenwerbung näher zu beleuchten und miteinander zu vergleichen. Die Haupthypothese besteht darin, dass der englischsprachliche Einfluss in den deutschen Anzeigen generell stärker als in den russischen Anzeigen ist. Untersuchungsgegenstand der Arbeit ist ein repräsentatives Sample von 400 Werbeanzeigen aus deutschen und russischen Ausgaben internationaler Lifestyle-Magazine.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Theorie der Werbung
- Begriff der Werbung
- Werbeträger und Werbemittel
- Anzeige
- Klassische und redaktionelle Anzeigen
- Die Vor- und Nachteile des Werbemittels Anzeige
- Die kommunikativen Elemente der Anzeige
- Die Headline
- Der Fließtext
- Der Slogan
- Besondere Formen von Textelementen
- Die Sprache der Werbung
- Ist die Werbesprache eine Sondersprache?
- Wortwahl
- Inszenierung der Varietäten
- Wortarten
- Schlüsselwörter
- Semantische Aufwertungen
- Entlehnungen
- Zum Begriff des Anglizismus
- Typologie von Anglizismen
- Typologie nach der Verwendungsweise
- Typologie nach der lexikalischen Entlehnungsart
- Allgemeines
- Äußeres Lehngut
- Fremdwort und Lehnwort
- Scheinentlehnungen
- Lehnveränderungen oder „morphologische Eigenwege“ der Nehmersprache
- Lexikalische Scheinentlehnungen
- Semantische Scheinentlehnungen
- Mischkomposita
- Inneres Lehngut
- Typologie nach dem Assimilationsgrad
- Einführungsmechanismen von Anglizismen ins Russische
- Transplantation
- Transliteration
- Praktische Transkription
- Analyse der Werbeanzeigen in internationalen Lifestyle-Magazinen
- Allgemeines
- Akkumulation der Anglizismen
- Zahlenmäßige Gesamtauswertung
- Verteilung der Anglizismen in den Anzeigentextbausteinen und in den Produktbereichen
- Verkehrsmittel
- Kosmetik und Körperpflege
- Parfüms
- Kommunikation und Technik
- Die Wortarten der entlehnten Anglizismen
- Vergleichende Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse aus den deutschen und russischen Werbeanzeigen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss englischer Wörter auf die deutsche und russische Anzeigenwerbung in internationalen Lifestyle-Magazinen. Die Hauptthese ist, dass der Einfluss im Deutschen stärker ausgeprägt ist als im Russischen. Die Studie analysiert ein repräsentatives Sample von 400 Anzeigen.
- Analyse der Verwendung von Anglizismen in deutscher und russischer Anzeigenwerbung.
- Vergleich der Häufigkeit und der Art der Anglizismen in beiden Sprachen.
- Untersuchung der typologischen Merkmale der entlehnten Wörter.
- Beschreibung der Mechanismen der Anglizismen-Integration in die jeweilige Sprache.
- Auswertung der Verteilung von Anglizismen in verschiedenen Produktbereichen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den starken Einfluss des Englischen auf die deutsche und russische Sprache, besonders in der Werbung. Kapitel 1 behandelt werbetheoretische Grundlagen: den Begriff der Werbung, Anzeigenarten, Vor- und Nachteile und kommunikative Elemente. Kapitel 2 befasst sich mit der Definition und Typologie von Anglizismen, inklusive verschiedener Entlehnungstypen und -mechanismen. Kapitel 3 analysiert die untersuchten Anzeigen, fokussiert auf die Akkumulation von Anglizismen und deren Verteilung in verschiedenen Produktkategorien und Wortarten.
Schlüsselwörter
Anglizismen, Anzeigenwerbung, Lifestyle-Magazine, Deutsch, Russisch, Werbetext, Sprachvergleich, Entlehnung, Typologie, Semantik.
- Arbeit zitieren
- Maxim Pimanyonok (Autor:in), 2006, Englischsprachliche Elemente in der deutschen und russischen Anzeigenwerbung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124815