Ist Selbsterziehung möglich? Und wie erfolgen Strafmechanismen im reformpädagogischen Unterricht? Ist es die Klassengemeinschaft, von welcher Regulierungen ausgehen oder verschwindet doch die Sanktionsgewalt des Lehrers hinter der Tarnkappe einer allgemeinen Regulierung? Die Frage „Wer straft hier eigentlich?“ soll im Fokus der Arbeit stehen. Es soll untersucht werden, ob die Gewalt von der Schülergemeinschaft oder indirekt vom Lehrer ausgeht.
Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufkommende Reformpädagogik versteht Erziehung als einen Prozess „vom Kinde aus“. Unter dieser Formel lassen sich etliche Strömungen subsumieren, welche mit Namen wie Alfred Lichtwark, Hermann Liez, Rudolph Steiner, Peter Petersen, Maria Montessori, Georg Kerschensteiner, John Dewey, Celestine Freinet oder Alexander Sutherland Neill verbunden sind. Gemeinsamkeit ist der kulturkritische Ansatz gegenüber der bestehenden Pädagogik. Kritik an der „alten Schule“ richtet sich gegen den Stoff, gegen den Lehrer als Person und gegen seine Autorität, vor allem jedoch gegen den Zwang und die Bestrafungspraxis.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Rolle von Lehrkraft und Bestrafungen in der Reformpädagogik
- Bestrafung als Instrument des Unterrichts wird in der Reformpädagogik abgelehnt.
- Lehrkräfte erhalten eine rahmensetzende Funktion und unterstützen bei Bedarf.
- Die reformpädagogische Illusion
- Bei einer Gemeinschaftserziehung ergeben sich zwangsläufig Widersprüche.
- Pongratz attestiert der Reformpädagogik einen „funktional-integrativen Grundzug❝.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Strafen und die Autorität der Lehrkraft im Kontext der Reformpädagogik. Sie befasst sich mit der Frage, ob Selbstbestimmung in der schulischen Praxis tatsächlich gelebt werden kann oder ob die Illusion von Selbstverwaltung durch die Lehrkraft inszeniert wird.
- Die Ablehnung von Strafen in der Reformpädagogik
- Die Rolle der Lehrkraft als Lernbegleiter
- Die Idee der Gemeinschaftserziehung und ihre Grenzen
- Die Inszenierung von Selbstständigkeit durch die Lehrkraft
- Die Notwendigkeit von Strafen im Kontext von Freiheit und Regeln
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit führt in die Problematik von Strafen in der Reformpädagogik ein und stellt die Forschungsfrage: „Wer straft hier eigentlich?“. Sie untersucht, ob die Gewalt von der Schülergemeinschaft oder indirekt vom Lehrer ausgeht.
Die Rolle von Lehrkraft und Bestrafungen in der Reformpädagogik
Dieses Kapitel beleuchtet die Ablehnung von Strafen in der Reformpädagogik und die neuartige Rolle der Lehrkraft als Lernbegleiter. Es wird die Frage gestellt, ob die Selbstbestimmung des Schülers durch die Gemeinschaft tatsächlich gewährleistet werden kann.
Die reformpädagogische Illusion
In diesem Kapitel wird die These diskutiert, dass die Illusion von Selbstbestimmung durch die Lehrkraft inszeniert wird. Es werden die Widersprüche der Gemeinschaftserziehung und die Grenzen der Selbstständigkeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Reformpädagogik, Strafe, Lehrerrolle, Gemeinschaftserziehung, Selbstbestimmung, Illusion, Selbstverwaltung, Schülergemeinschaft, Klassengemeinschaft, Schülergericht, Handlungsautonomie.
- Quote paper
- Tim Emmerich (Author), 2021, Die reformpädagogische Illusion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1248782