Es gelingt dem Staatskonstrukt Afghanistan unter der Regierung Karzai nicht die notwendige Stabilität und Sicherheit gerade im Süd-Westen Afghanistans abzusichern, so dass teilweise sogar die Arbeit von UN-Organisationen in einigen Provinzen nur eingeschränkt bzw. gar nicht stattfinden kann. Damit wird eine der Kernfunktionen der Staatsdefinition nach M. G. Schmidt: "eine politisch-rechtliche Ordnung, die eine Personengemeinschaft auf der Grundlage eines Staatsvolkes innerhalb eines räumlich abgegrenzten Gebietes zur Sicherstellung bestimmter Zwecke auf Dauer bindet und einer souveränen Herrschaftsgewalt unterwirft" trotz massiver internationaler Hilfe nicht erfüllt. Stattdessen werden oftmals die staatlichen Aufgaben der Gewährleistungen von Sicherheit in diesen Gebieten durch regionale Warlord – Konfigurationen übernommen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um Aufstockung der internationalen Truppen in Afghanistan, verstärkter und besserer Ausbildung der afghanischen Polizei- und Sicherheitskräfte und der Zukunft des afghanischen Staates möchte ich mich diesem Problem des "Zentrum – Peripherie" – Konfliktes widmen und versuchen Erklärungen zu finden, wieso es dem afghanischen Staat nicht gelingt seinen Bürgern Sicherheit als Gut allgemeingültig zur Verfügung zu stellen. Dazu möchte ich die Hausarbeit mit einer Darstellung der historischen Entwicklungen Afghanistans beginnen, die ich für das Verständnis des Prozesses für enorm wichtig erachte, in dem ich mich mit den letzten zwei Jahrhunderten beschäftige und besonders auf der konstitutionellen Monarchie sowie drei Krisenzeiten eingehen: der russischen Besatzung (1979 – 1989), der Kämpfe unter der Mudschaheddin und der anschließenden Eroberung durch die Taliban sowie der internationalen Intervention durch die Koalitionstruppen ab 2001 und versuchen die Entwicklungen nachzuzeichnen um mich danach der Diskussion um Warlords in Afghanistan zu widmen.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltliche Einführung und Gliederung
- Inhaltliche Einführung zur Hausarbeit
- Gliederung der Arbeit
- Historische Hintergründe zum Afghanistan-Konflikt
- Afghanistan - ein Vielvölkerstaat
- Königreich unter Mohammed Sahir Schah
- Russische Besatzung, Mudschaheddin und Taliban
- Internationale Intervention nach 2001
- Definition von Warlords und die wissenschaftliche Diskussion
- Warlords in Afghanistan
- Ahmed Shah Masud und Gulbuddin Hekmatyar
- General Rashid Dostum und Ismail Khan
- Warlords in der aktuellen afghanischen Politik
- Diskussion der Anfangsthese
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle regionaler Warlords in Afghanistan und hinterfragt, ob sie bessere Sicherheitsgaranten darstellen als das staatliche Gewaltmonopol. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung Afghanistans, beleuchtet die Definition und die wissenschaftliche Diskussion um den Begriff "Warlord", und untersucht das Wirken bedeutender Warlords im afghanischen Kontext. Schließlich wird die zentrale These diskutiert.
- Historische Entwicklung Afghanistans und die Herausforderungen für den Staatsaufbau
- Definition und Rolle von Warlords in der afghanischen Politik
- Vergleich des staatlichen Gewaltmonopols mit der Sicherheitsleistung regionaler Warlords
- Analyse der Sicherheitslage in Afghanistan und die Folgen für die Bevölkerung
- Bewertung der internationalen Intervention und des "State-Building"-Prozesses
Zusammenfassung der Kapitel
Inhaltliche Einführung und Gliederung: Die Einführung beschreibt Afghanistan als einen "failed state", der aufgrund seiner Geschichte immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen war und von verschiedenen globalen Mächten beeinflusst wurde. Sie erläutert die Ziele der internationalen Intervention nach 2001, inklusive des "State-Building"-Prozesses, und stellt die mangelnden Erfolge trotz massiver internationaler Unterstützung fest. Die Arbeit untersucht, warum der afghanische Staat es nicht schafft, seinen Bürgern Sicherheit zu gewährleisten, und konzentriert sich auf den Konflikt zwischen Zentrum und Peripherie, wobei regionale Warlords eine bedeutende Rolle spielen.
Historische Hintergründe zum Afghanistan-Konflikt: Dieses Kapitel beleuchtet die komplexe Geschichte Afghanistans, beginnend mit seiner Vielvölkerstruktur und der konstitutionellen Monarchie. Es analysiert die Folgen der russischen Besatzung (1979-1989), die Kämpfe zwischen den Mudschaheddin und die anschließende Herrschaft der Taliban. Der Fokus liegt auf den Ereignissen, die zum aktuellen Konfliktbild beigetragen haben und den Weg für das Erstarken regionaler Warlords ebneten. Die Rolle verschiedener Akteure, ihre Strategien und die Folgen ihrer Handlungen werden im Detail dargestellt. Die Entwicklungen werden bis zur internationalen Intervention im Jahr 2001 nachgezeichnet, um den aktuellen Kontext zu verstehen.
Warlords in Afghanistan: Dieses Kapitel analysiert die Rolle prominenter Warlords wie Ahmed Shah Masud, Gulbuddin Hekmatyar, General Rashid Dostum und Ismail Khan. Es untersucht ihre Machtstrukturen, Strategien, und ihre Beziehungen untereinander und zur afghanischen Regierung. Der Fokus liegt auf der Analyse ihres Einflusses auf die aktuelle Sicherheitslage und ihre Interaktion mit dem staatlichen Gewaltmonopol. Die Kapitel fasst zusammen, wie diese Akteure die Sicherheitslage in ihren jeweiligen Einflussbereichen gestalten und wie ihre Handlungen sich auf das "State-Building" auswirken. Die Analyse der jeweiligen Machtstrukturen und Strategien dieser Akteure wird durchgeführt.
Schlüsselwörter
Afghanistan, Warlords, Sicherheitslage, Staatsaufbau, "Failed State", Internationale Intervention, Mudschaheddin, Taliban, Zentrum-Peripherie-Konflikt, Gewaltmonopol, State-Building, Hamid Karzai.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Die Rolle regionaler Warlords in Afghanistan
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Rolle regionaler Warlords in Afghanistan und die Frage, ob sie bessere Sicherheitsgaranten darstellen als das staatliche Gewaltmonopol. Sie analysiert die historische Entwicklung Afghanistans, die Definition und wissenschaftliche Diskussion um den Begriff "Warlord", und das Wirken bedeutender Warlords im afghanischen Kontext. Die zentrale These wird im Laufe der Arbeit diskutiert.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung Afghanistans mit seinen Herausforderungen für den Staatsaufbau, die Definition und Rolle von Warlords in der afghanischen Politik, einen Vergleich des staatlichen Gewaltmonopols mit der Sicherheitsleistung regionaler Warlords, die Analyse der Sicherheitslage in Afghanistan und deren Folgen für die Bevölkerung sowie eine Bewertung der internationalen Intervention und des "State-Building"-Prozesses.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in Kapitel zu einer inhaltlichen Einführung und Gliederung, historischen Hintergründen zum Afghanistan-Konflikt, der Definition von Warlords und der wissenschaftlichen Diskussion, Warlords in Afghanistan (einschließlich der Analyse prominenter Warlords wie Ahmed Shah Masud, Gulbuddin Hekmatyar, General Rashid Dostum und Ismail Khan) und schließlich einer Diskussion der Anfangsthese. Ein Literatur- und Quellenverzeichnis wird ebenfalls aufgeführt.
Welche historischen Hintergründe werden beleuchtet?
Das Kapitel zu den historischen Hintergründen beleuchtet die komplexe Geschichte Afghanistans, von seiner Vielvölkerstruktur und der konstitutionellen Monarchie über die russische Besatzung (1979-1989), die Kämpfe zwischen den Mudschaheddin und die Herrschaft der Taliban bis hin zur internationalen Intervention 2001. Der Fokus liegt auf den Ereignissen, die zum aktuellen Konfliktbild und zum Erstarken regionaler Warlords beitrugen.
Wie werden Warlords in der Hausarbeit definiert und analysiert?
Die Arbeit definiert den Begriff "Warlord" und diskutiert die wissenschaftliche Auseinandersetzung damit. Sie analysiert die Rolle prominenter Warlords, ihre Machtstrukturen, Strategien und Beziehungen untereinander und zur afghanischen Regierung. Der Einfluss der Warlords auf die aktuelle Sicherheitslage und ihre Interaktion mit dem staatlichen Gewaltmonopol wird untersucht.
Welche Schlussfolgerung zieht die Hausarbeit?
Die Hausarbeit diskutiert die zentrale These, die die Rolle der Warlords im Vergleich zum staatlichen Gewaltmonopol als Sicherheitsgaranten bewertet. Die detaillierte Schlussfolgerung ergibt sich aus der Analyse der vorherigen Kapitel und wird in einem separaten Kapitel präsentiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Afghanistan, Warlords, Sicherheitslage, Staatsaufbau, "Failed State", Internationale Intervention, Mudschaheddin, Taliban, Zentrum-Peripherie-Konflikt, Gewaltmonopol, State-Building, Hamid Karzai.
Für wen ist diese Hausarbeit gedacht?
Diese Hausarbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht und dient der Analyse von Themen im afghanischen Kontext auf strukturierte und professionelle Weise. Die darin enthaltenen Informationen stammen aus einer Publikation und sind nur für akademische Zwecke bestimmt.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Pol. Björn Richter (Autor:in), 2007, Regionale Warlords: Besserere Sicherheitsgaranten als das staatliche Gewaltmonopol in Afghanistan? , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124948