Shell führt bereits seit mehr als 50 Jahren alle zwei Jahre Jugendstudien mit verschiedenen Schwerpunkten durch.Die Shell-Jugendstudien haben sich in den letzten Jahrzehnten zu den maßgebenden Indikatoren für das Verhältnis von Jugend und Gesellschaft entwickelt. Sie gelten als Musterbeispiele für die effektive Kombination von unterschiedlichen Methoden der empirischen Sozialforschung und an ihnen orientieren sich Jugendpolitik und die Praxis der Jugendarbeit. Ihrem Selbstverständnis folgend ist es das Ziel der Untersuchung, einem pauschalen Bild von Jugend in der Öffentlichkeit entgegen zu treten. So bezieht sie sich auf den spezifischen Blickwinkel jedes einzelnen befragten Jugendlichen und nicht auf die Fragen, die die Gesellschaft an die Jugend richtet. Besonderen Wert legt man darauf, Jugendliche nicht als isolierte Wesen zu betrachten, sondern in ihren sozialen und lebensgeschichtlichen Bezügen wie beispielsweise dem Verhältnis zu den Eltern, den Umgang mit Gleichaltrigen, Freizeitaktivitäten etc.
Religion wurde in den vorherigen Shell-Jugendstudien immer wieder in unterschiedlicher Weise thematisiert. Eine besonders starke Fokussierung auf Religion erfolgte in der 13. Shell-Jugendstudie aus dem Jahr 1999. Der zunehmende Bedeutungsverlust der Religion – sowohl gesamtgesellschaftlich als auch jugendspezifisch – war Anlass, unmittelbar vor der Jahrtausendwende mögliche Korrelationen jugendlicher Religiosität und Religionsausübung mit jugendlichen Zukunftsaussichten, Wert- und Lebensvorstellungen ausführlicher und genauer zu untersuchen.
Die vorliegende Arbeit präsentiert nun in einem ersten Schritt allgemeine Informationen zur 13. Shell-Jugendstudie sowie einige Hinweise zu deren Durchführung. Darauf folgt eine kurze Vorstellung der Hauptergebnisse der einzelnen Teilbereiche der Studie. Dabei wird der Schwerpunkt auf die quantitativen Ergebnisse gelegt. Der Teilbereich Religion wird in einem eigenen Kapitel ausführlicher behandelt und stellt somit den Hauptteil der Arbeit dar. Abschließend werden in einem Fazit einige Überlegungen hinsichtlich der Fragestellung eingebracht, welche Relevanz die Ergebnisse für Religionslehrer haben und welche Konsequenzen dadurch für den Religionsunterricht entstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung der 13. Shell – Jugendstudie
- Hauptergebnisse der quantitativen Studie
- Grundstimmung
- Familie und Beruf
- Werte
- Ost – West
- Politik und Deutschlandbild
- Deutsche und ausländische Jugendliche
- Jungen und Mädchen
- Der Themenschwerpunkt Religion
- Religionsgemeinschaften
- Entwicklung in den letzten anderthalb Jahrzehnten
- Gottesdienstbesuche
- Beten
- Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod
- Religiöse Bücher lesen
- Die Relevanz religiöser Feste
- Kirchlich – konfessionelle Jugendgruppen
- Religiöse Erziehungsabsichten
- Selbstdefinition als nicht religiös
- Spirituell – okkulte Praktiken
- Privater Schicksalsglaube und Glaube an die höheren Mächte
- Private Glaubensüberzeugungen und Kirchlichkeit
- Religion – Kein Gesprächsthema für Jugendliche
- Religion und Zukunftsorientierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Ergebnisse der 13. Shell-Jugendstudie, insbesondere den Schwerpunkt Religion. Ziel ist es, die Hauptergebnisse der quantitativen Studie darzustellen und deren Relevanz für den Religionsunterricht zu beleuchten. Die Arbeit präsentiert allgemeine Informationen zur Studie und betrachtet verschiedene Aspekte des Verhältnisses von Jugendlichen zu Religion im Kontext ihrer Lebenswirklichkeit.
- Jugendliche und ihre Zukunftsperspektiven
- Die Rolle von Familie und Beruf in den Lebensplanungen Jugendlicher
- Entwicklung der Religiosität bei Jugendlichen in Deutschland
- Vergleichende Betrachtung der Religiosität verschiedener Jugendgruppen (deutsche/ausländische, ost-/westdeutsche Jugendliche)
- Der Einfluss von Religion auf die Lebensgestaltung Jugendlicher
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Shell-Jugendstudien und deren Methodik. Die Vorstellung der 13. Studie erläutert die Forschungsfragen und die Stichprobenauswahl. Die Hauptergebnisse der quantitativen Studie präsentieren einen Überblick über die Grundstimmung, Familie und Beruf, Werte, Ost-West-Vergleiche, Politik, sowie den Vergleich deutscher und ausländischer Jugendlicher, und Geschlechterunterschiede. Der Themenschwerpunkt Religion betrachtet die Religionszugehörigkeit, Entwicklungen der letzten anderthalb Jahrzehnte (Gottesdienstbesuche, Beten, Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod), religiöse Lektüre, Bedeutung religiöser Feste, kirchliche Jugendgruppen, religiöse Erziehungsabsichten, Selbstdefinition als nicht religiös, spirituelle Praktiken, privaten Glaubensvorstellungen und Kirchlichkeit, die Rolle von Religion in Gesprächen Jugendlicher, und schließlich den Zusammenhang zwischen Religion und Zukunftsorientierung.
Schlüsselwörter
Shell-Jugendstudie, Religion, Jugend, Religiosität, Kirchlichkeit, Zukunftsorientierung, Familie, Beruf, Werte, Ost-West-Vergleich, Ausländische Jugendliche, Deutschlandbild, Gottesdienstbesuch, Gebet, spirituelle Praktiken, religiöse Erziehung.
- Arbeit zitieren
- Anne Kaufmann (Autor:in), 2006, Die 13. Shell Jugendstudie mit dem Schwerpunkt Religion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125179