In Anlehnung an Langdon Winners Aufsatz „Do Artifacts Have Politics“, einem ganz zentralen Beitrag in der Technologieethik, möchte ich in meiner Arbeit ergründen, inwiefern künstliche Intelligenz politische Qualitäten besitzen kann. Gleichzeitig möchte ich analysieren, ob Winners konzeptioneller Rahmen dabei hilft. Besonders interessant wird dabei sein, dass es sich bei künstlicher Intelligenz nicht um ein technisches Artefakt im engeren Sinne handelt, sondern vielmehr um ein Set von Wissen über bestimmte Techniken und Fähigkeiten. Deshalb soll meine Analyse ebenfalls darüber Aufschluss geben, inwieweit Winners Konzeptionen für die Analyse digitaler Technologien zielführend ist.
In Kapitel 2 werde ich zunächst Winners zentrale Thesen und Konzepte rekonstruieren, um im darauffolgenden Kapitel 3 einige Anwendungsbeispiele in Bezug auf Winners Konzeptionen analysieren zu können. In Kapitel 4 werde ich abschließend meine Ergebnisse zusammenfassen, an mein Forschungsinteresse rückkoppeln und aufzeigen, welche Implikationen sich aus meiner Analyse ergeben könnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Konzeptioneller Rahmen - „Do Artifacts Have Politics?“
- 2.1. Technische Vereinbarungen als Formen der Ordnung
- 2.2. Inhärent politische Technologien
- 3. Parallelen zu modernen, auf künstlicher Intelligenz basierenden Systemen
- 3.1. Künstliche Intelligenz mit politischen Tendenzen
- 3.2. Inhärent politische KI-Technologien
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit künstliche Intelligenz politische Qualitäten besitzen kann. Hierbei wird sich auf den konzeptionellen Rahmen von Langdon Winner in seinem Aufsatz „Do Artifacts Have Politics“ gestützt. Die Analyse soll Aufschluss darüber geben, ob und wie sich Winners Konzeptionen auf die Analyse digitaler Technologien übertragen lassen.
- Rekonstruktion von Winners zentralen Thesen und Konzepten
- Analyse von Anwendungsbeispielen im Kontext von KI-Systemen
- Bewertung der Relevanz von Winners Konzept für die Analyse digitaler Technologien
- Implikationen der Analyse für die politische Regulierung und Gestaltung von KI
- Diskussion der potenziellen Auswirkungen von KI auf die gesellschaftliche Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit vor und führt in die Thematik der künstlichen Intelligenz und deren politischer Dimension ein. Sie beleuchtet die Relevanz von Turings Arbeit „Computing Machinery and Intelligence“ für die heutige KI-Diskussion und diskutiert die Frage, ob und wie KI-Systeme den Turing-Test bestehen können. Darüber hinaus werden die zunehmenden Anwendungsgebiete von KI und die damit verbundenen ethischen und politischen Herausforderungen aufgezeigt.
2. Konzeptioneller Rahmen - „Do Artifacts Have Politics?“
Dieses Kapitel widmet sich der Rekonstruktion von Winners zentralem Aufsatz. Es werden die beiden Kategorien „Technische Vereinbarungen als Formen der Ordnung“ und „Inhärent politische Technologien“ vorgestellt und anhand von Beispielen aus der Geschichte der Technik erläutert. Die Arbeit stellt die Frage, ob und wie sich diese Kategorien auf die Analyse von KI-Systemen anwenden lassen.
3. Parallelen zu modernen, auf künstlicher Intelligenz basierenden Systemen
Dieses Kapitel analysiert verschiedene Anwendungsbeispiele von KI-Systemen im Lichte von Winners Konzepten. Dabei wird untersucht, ob und inwiefern KI-Systeme politische Tendenzen aufweisen und welche Auswirkungen diese auf die gesellschaftliche Ordnung haben könnten. Es werden Beispiele aus verschiedenen Bereichen wie dem Verkehrswesen, der Gesundheitsversorgung und der Strafverfolgung diskutiert.
Schlüsselwörter
Künstliche Intelligenz, Technologieethik, politische Dimension, Langdon Winner, „Do Artifacts Have Politics?“, Technische Vereinbarungen, Inhärent politische Technologien, Anwendungsbeispiele, gesellschaftliche Ordnung.
- Citation du texte
- Maximilian Gerring (Auteur), 2022, "Does AI have Politics?" Eine Nachzeichnung der politischen Sphäre künstlicher Intelligenz in Anlehnung an Langdon Winner, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1252483