'Die Deutschland AG ist Geschichte'. Innerhalb der letzten 15 Jahre hat sich ein massiver struktureller Wandel in vielen (börsennotierten) Unternehmen vollzogen. Die Zielverschiebungen in der strategischen Ausrichtung lösten zu Beginn der 1990er Jahre massive Veränderungen in vielen Unternehmen aus. Das primäre Unternehmensziel lag nun nicht mehr in einer auf Wachstum vieler verstreuter Unternehmenssegmente ausgelegten Unternehmensstrategie. Statt dessen orientierte sich die Führung der Unternehmen zunehmend an den Interessen der Aktionäre (vgl. Höpner 2003: 15). Diese, auf den Shareholder-Value ausgerichtete Unternehmensführung, baut auf eine langfristige Steigerung des Aktionärsnutzens. Daneben schritt die institutionell professionalisierte Verwaltung des Kapitals (vgl. Huffschmid
1999: 82) weiter voran und das Auftauchen neuer Akteure auf den internationalen Finanz- und Kapitalmärkten - wie etwa Hedgefonds oder Private-Equity-Fonds - hat eine Dynamik entfalten können, in der die Gier und das Streben nach möglichst schnellen und hohen Rendite zum Leitmotiv avancierten und dabei gleichzeitig massive soziale Einschnitte und Veränderungen hervorriefen und beschleunigten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Veränderungen in der ökonomischen Sphäre
- Der Ausgangspunkt - Der Rheinische Kapitalismus und das Stakeholdersystem
- Die Wirtschaft im Wandel – Shareholder-Value Kapitalismus und die Auflösung der „Deutschland AG“
- Die Indikatoren des Wandels
- Interne Faktoren des Wandels
- Externe Faktoren des Wandels
- Die Folgen der Shareholder-Value Orientierung
- Die Entstehung eines neuen Produktionsmodells
- Prekarisierung von Beschäftigungsverhältnissen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Veränderungen im deutschen ökonomischen Modell der letzten Jahre, mit dem Fokus auf die Abkehr vom rheinischen Kapitalismus hin zum Shareholder-Value-Kapitalismus. Sie analysiert die Faktoren, die diesen Wandel vorangetrieben haben und die daraus resultierenden Folgen für Unternehmen und Beschäftigung.
- Der Wandel vom rheinischen Kapitalismus zum Shareholder-Value-Kapitalismus in Deutschland
- Die Rolle von institutionellen Investoren und Finanzmarktakteuren (Hedgefonds, Private-Equity-Fonds)
- Die Auswirkungen des Wandels auf die Unternehmensstrukturen und Produktionsmodelle
- Die Folgen für die Beschäftigungsverhältnisse
- Fallstudien von Unternehmen (z.B. Hoechst, Bayer)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert den Wandel im deutschen Kapitalismus anhand eines Zitats von Franz Müntefering. Kapitel 2 beschreibt die allgemeinen ökonomischen Veränderungen. Kapitel 3 beleuchtet den rheinischen Kapitalismus und das Stakeholdersystem als Ausgangspunkt. Kapitel 4 analysiert den Wandel zum Shareholder-Value-Kapitalismus, seine Indikatoren, internen und externen Faktoren. Kapitel 5 befasst sich mit den Folgen dieser Orientierung, insbesondere der Entstehung neuer Produktionsmodelle und der Prekarisierung von Arbeitsplätzen. Das Resümee (Kapitel 6) wird in dieser Vorschau nicht berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Rheinischer Kapitalismus, Shareholder-Value, Stakeholdersystem, Deutschland AG, institutionelle Investoren, Hedgefonds, Private-Equity-Fonds, Produktionsmodelle, Prekarisierung, Wirtschaftswandel, New Economy.
- Arbeit zitieren
- Matthias Völcker (Autor:in), 2009, 'Das wars mit der Deutschland AG' - Der Shareholder-Value-Kapitalismus und dessen (soziale) Folgen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125249