Der Ausgangspunkt dieser Hausarbeit ist die Frage, ob Lessing, als repräsentativer deutschsprachiger Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, obwohl er sich an den theoretischen Debatten um das Thema der Frau nicht beteiligte, in seinen Dramen "Minna von Barnhelm" und "Emilia Galotti" derartige Frauenfiguren konzipierte, dass behauptet werden kann, er habe die "Anschauungen heutiger Feministen [antizipiert] und einen Anstoß zur Emanzipation der Frau [gegeben]".
Beate Sturges meint diesbezüglich, "daß ohne sein Zutun, die Gleichberechtigung der Frau nicht im selben Ausmaß fortgeschritten wäre." Auch Gisela F. Ritchie kommt zu dem Schluss, dass "Lessings Frauen [...] zu wahrhaft ebenbürtigen Partnern des Mannes" erstarken. Diese Aussagen sollen nun kritisch geprüft werden, wobei zunächst auf die historische Stellung der Frau im 18. Jahrhundert eingegangen werden soll. Daraufhin soll das Wort Emanzipation genau konturiert werden, da es die Basis weiterer Überlegungen darstellt. Bevor dann die beiden Werke auf ihre emanzipatorische Dimension hin analysiert werden, wird Lessings jugendliches literarisches Schaffen mit einbezogen, um im Fazit zu einem Ergebnis zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Stellung der Frau im 18. Jahrhundert
- Klärung des Begriffs Emanzipation
- Lessings frühes literarisches Schaffen
- Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück
- Emilia Galotti
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob Gotthold Ephraim Lessing, als repräsentativer deutschsprachiger Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, trotz fehlender Teilnahme an theoretischen Debatten zum Thema Frau, in seinen Dramen „Minna von Barnhelm“ und „Emilia Galotti“ emanzipatorische Frauenfiguren schuf, die als Vorwegnahme moderner feministischer Ansichten gelten können.
- Die Stellung der Frau im 18. Jahrhundert
- Die Bedeutung des Begriffs Emanzipation im Kontext der Aufklärung
- Die Analyse von Lessings Dramen „Minna von Barnhelm“ und „Emilia Galotti“ hinsichtlich emanzipatorischer Elemente
- Die Einbeziehung von Lessings frühen literarischen Werken
- Die Beantwortung der Frage, ob Lessing als Wegbereiter der Emanzipation der Frau betrachtet werden kann
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit vor. Sie skizziert den historischen Hintergrund und die Relevanz der Fragestellung im Kontext der Aufklärung.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Stellung der Frau im 18. Jahrhundert. Anhand von zeitgenössischen Texten wird die enge Verbindung zwischen der Frau und dem privaten Bereich, der Ehe und der Mutterschaft dargestellt. Der Fokus liegt auf der Abhängigkeit der Frau vom Mann und der eingeschränkten Bildungschancen.
- Das dritte Kapitel klärt den Begriff „Emanzipation“ im Kontext des 18. Jahrhunderts und legt die Grundlage für die weitere Analyse.
- Im vierten Kapitel wird Lessings frühes literarisches Schaffen behandelt und in Bezug zur Frage nach der Emanzipation gesetzt.
- Das fünfte Kapitel analysiert Lessings Drama „Minna von Barnhelm“ auf emanzipatorische Elemente in der Figur der Minna von Barnhelm.
- Das sechste Kapitel untersucht Lessings Drama „Emilia Galotti“ hinsichtlich der Figur der Emilia Galotti und ihres emanzipatorischen Potenzials.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die Themen Frau, Emanzipation, Aufklärung, Literatur, Drama, Lessing, „Minna von Barnhelm“, „Emilia Galotti“ sowie das 18. Jahrhundert. Zentrale Themen sind die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Entwicklung des Frauenbildes im Kontext der Aufklärung, die Frage nach der Autonomie und Selbstbestimmung der Frau sowie die Darstellung von Frauenfiguren in der Literatur.
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- Daniel Loewen (Autor), 2021, Selbstbestimmung im Milieu patriarchaler Familienstrukturen. Lessing als Wegbereiter der Frauenemanzipation?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1253542