Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie große Wohnungen konzipiert werden können, um auch veränderte Wohnumstände wie Familienzuwachs, Trennungen, Auszug erwachsener Kinder, Trends zu Co-Living oder alternativen sozialen Gemeinschaften mit geringem Änderungsaufwand zu ermöglichen? Eine derartige Variabilität würde Wohnungsunternehmen die Sicherheit geben, Angebote für den heute bestehenden Nachfrageüberhang machen zu können, ohne dabei auf den Nutzertyp Großfamilie festgelegt zu sein.
Können dazu neue Wohnformkonzepte wie Clusterwohnungen und Großwohngemeinschaften einen Lösungsansatz darstellen? Erfüllen sie bereits die vorgenannten Anforderungen an Variabilität und ermöglichen sie veränderte Lebensumstände? Falls nicht, wie können sie in dieser Hinsicht weiterentwickelt werden?
Über den Aspekt Familienwohnungen hinaus stellen Kombinationen aus Wohnungsclustern und Großwohngemeinschaften eine Weiterentwicklung des klassischen Studierenden-WG-Typus als Alternative zu kleinen Einzelwohnungen dar, ermöglichen neben der Befriedigung des Grundbedürfnisses Wohnen gleichzeitig bessere und vielfältigere soziale Kontakte. Außerdem können sie eine attraktive Lösung für den zunehmenden Bedarf an kostengünstigen, bezahlbaren Wohnungen in Ballungsgebieten darstellen, da ihr Wohnflächenbedarf in m2 Wohnfläche / Wohnendem auch bei großzügig dimensionierten Gemeinschaftsflächen geringer als bei 1- oder 2-Personenhaushalten ausfällt.
Ob sie nur eine kurzfristige Renaissance des temporären WG-Gedankens darstellen oder es bei entsprechenden sozialen und rechtlichen Vereinbarungen möglich ist, auch langfristig harmonische Gemeinschaften zu erzeugen, soll im zweiten Teil dieser Arbeit anhand einer Untersuchung ausgewählter Beispiele von großen Wohnformen betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung/Anlass der Untersuchung
- 1.1 Historischer Abriss
- 1.2 Heutige Interessen und Beweggründe
- 1.3 Aktuelle Wohnungsversorgung in deutschen Großstädten
- 1.4.1 Angebote des Wohnungsmarktes für große und gemeinschaftliches Wohnen
- 1.4.2 Reihenhäuser / Townhouses
- 1.4.3 Clusterwohnungen
- 1.4.4 Variowohnungen
- 1.4.5 Co-Living
- 1.4.6 Große Wohngemeinschaften
- 1.4.7 Sonderformen von Wohngemeinschaften
- 1.4.8 Hausgemeinschaften
- 1.4.9 Gemeinschaftliche Wohnprojekte
- 1.5 Prognosen und Perspektiven
- 1.5.1 Demografische Prognosen
- 1.5.2 Entwicklung der Bau- und Bauwerkskosten
- 1.5.3 Soziologische Prognosen
- 1.5.4 Wohntrendprognosen
- 1.5.5 Generationenübergreifendes Wohnen
- 1.5.6 Angebotsentwicklung
- 1.6 Ableitungen für gemeinschaftliche Wohnformen
- 1.7 Rechtliche Aspekte
- 1.8 Soziale Aspekte des Zusammenlebens
- 1.9 Konzeptfinanzierungen, -förderungen
- 1.9.1 Bankendarlehen
- 1.9.2 Öffentliche Fördermittel
- 1.9.3 Förderprogramm Zukunft Bau
- 1.9.4 KfW- und BAFA-Förderungen
- 1.9.5 Städtebauliche und kommunale Förderungen
- 1.9.6 Schweizer Förderung
- 2. Analyse- und Bewertungsraster
- 3. Variabilitätsbewertungen gemeinschaftlicher Wohnformen
- 3.1 Reihenhäuser/Townhouses
- 3.2 Reihenhäuser/Townhouses mit Einliegerwohnung
- 3.3 Clusterwohnungen
- 3.4 Variowohnungen / Co-Living
- 3.5 Große Wohngemeinschaften
- 3.6 Sonderformen Wohngemeinschaften
- 3.7 Mischformen
- 4. Erkenntnisgewinne – Verbesserungs- und Lösungsansätze
- 4.1 Reduzierung des Flächenbedarfs durch Funktionsauslagerungen
- 4.2 Grundrissgestaltung
- 4.3 Dauerhaftigkeit der Wohnexperimente
- 4.4 Quartiersumfeld
- 4.5 Argumentationshilfen für gemeinschaftliche Wohnprojekte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Potenziale von Clusterwohnungen, Co-Living und Groß-WGs als variable und kostengünstige Wohnlösungen im Kontext aktueller demografischer Veränderungen. Ziel ist es, die Flexibilität dieser Konzepte hinsichtlich Singularisierung, Alterung, vielfältiger Lebensformen und Migration zu analysieren und konkrete Ansätze für eine weitere Nutzungsflexibilisierung zu entwickeln.
- Variabilität von Wohnformen im Hinblick auf demografische Veränderungen
- Kostenoptimierung und Erschwinglichkeit von Wohnraum
- Soziale Aspekte und Gemeinschaftsbildung in modernen Wohnformen
- Rechtliche Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten
- Zukunftsperspektiven und Entwicklungspotenziale von Clusterwohnungen, Co-Living und Groß-WGs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Mangel an bezahlbaren Wohnungen für größere Familien und Wohngemeinschaften in deutschen Großstädten fest und führt zur Fragestellung, wie neue Wohnkonzepte diese Bedürfnisse erfüllen können. Im historischen Abriss wird die Entwicklung von gemeinschaftlichem Wohnen in Deutschland beleuchtet. Die Kapitel über "Heutige Interessen und Beweggründe" sowie "Aktuelle Wohnungsversorgung" erläutern die aktuellen Herausforderungen und Bedarfe im Wohnungsmarkt. Anschließend werden verschiedene Formen von gemeinschaftlichem Wohnen, wie Reihenhäuser, Clusterwohnungen, Variowohnungen, Co-Living, und Groß-WGs, vorgestellt und ihre Vor- und Nachteile hinsichtlich Flexibilität, Kosten und sozialer Aspekte analysiert.
Die Analyse der demografischen und soziologischen Entwicklung sowie die Erörterung der rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen geben Aufschluss über die zukünftige Relevanz der untersuchten Wohnkonzepte. Der Abschnitt "Ableitungen für gemeinschaftliche Wohnformen" beleuchtet die Anpassungsfähigkeit der einzelnen Modelle an den Bedarf unterschiedlicher Nutzergruppen. Schließlich werden konkrete Verbesserungs- und Lösungsansätze für die Gestaltung und Finanzierung gemeinschaftlicher Wohnprojekte vorgestellt.
Schlüsselwörter
Clusterwohnungen, Co-Living, Groß-WGs, Variabilität, Wohnungsmarkt, demografische Veränderungen, Singularisierung, Alterung, vielfältige Lebensformen, Migration, Kostenoptimierung, soziale Aspekte, Gemeinschaft, Rechtliche Rahmenbedingungen, Fördermöglichkeiten, Zukunftsperspektiven, Entwicklungspotenziale.
- Citar trabajo
- Dieter Wehrkamp (Autor), 2022, Clusterwohnungen, Co-Living und Groß-WGs. Aktuelle Randerscheinungen oder kostengünstige Alternativen zu konventionellen Mietwohnungen?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1253975