Dienstleistungen und Unternehmensnetzwerke


Term Paper (Advanced seminar), 2006

19 Pages, Grade: 1,3


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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Problemstellung
1.2. Vorgehensweise

2. Grundlagen
2.1. Definition Kooperation
2.2. Kooperationsformen und begriffliche Einordnung von Netzwerken

3. Dienstleistungen und Unternehmensnetzwerke
3.1. Der Dienstleistungsbegriff
3.1.1. Dienstleistungen aus volkswirtschaftlicher Sicht
3.1.2. Betriebswirtschaftliche Definitionsansätze
3.2. Konstitutive Merkmale von Dienstleistungen
3.2.1. Potenzial-, Prozess-, und Ergebnisdimension
3.2.2. Interaktions- und Individualisierungsgrad

4. Beispielhafte Kooperationsstrategien
4.1. Strategieübersicht
4.2. Kompetenzerweiterungsstrategie Unternehmensnetzwerk
4.2.1. Gesichtspunkt Leistungsfähigkeit/-bereitschaft des Anbieters
4.2.2. Gesichtspunkt Integration des externen Faktors
4.2.3. Gesichtspunkt Immaterialität des Leistungsergebnisses

5. Schlussbetrachtung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Gestaltungsmöglichkeiten und Ausprägungen von Kooperationen

Abb. 2: Systematisierung der drei Wirtschaftssektoren

Abb. 3: Prozessuale Betrachtungsweise von Dienstleistungen

Abb. 4: Typologie von Dienstleistungen nach dem Individualisierungs- und Interaktionsgrad

Abb. 5: Kooperationsstrategien für Dienstleistungen und Formen der Kooperation

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

1.1. Problemstellung

Die Welt verändert sich immer schneller und mit ihr die Märkte und deren Bedingungen. Angesichts der Geschwindigkeit dieses Wandels und dem damit verbundenen technologischen Fortschritt gilt es für Unternehmen heute mehr denn je, ständig Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten und Kompetenzen herauszustellen. Vor allem im Dienstleistungssektor mit seinen besonderen wettbewerbsspezifischen Merkmalen stellt dies jedoch vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen zunehmend ein Problem dar. Kompetenzerweiternde Investitionen sind insbesondere für KMUs stark risikobehaftet, eine Integration nachgelagerter Produktionsstufen angesichts zunehmender Überkapazitäten in gesättigten Märkten flexibilitätshemmend. Das Unternehmensnetzwerk soll als ein praktikabler strategischer Ansatz zur Optimierung unternehmenseigener Dienstleistungskompetenz herausgearbeitet werden.

1.2. Vorgehensweise

Die vorliegende Abhandlung „Dienstleistungen und Unternehmensnetzwerke“ umfasst 5 Kapitel. Kapitel 1 zeigt die Problemstellung des vorliegenden Sachverhalts und die Vorgehensweise des Verfassers hinsichtlich dieser Abhandlung auf. In Kapitel 2 wird der Begriff „Kooperation“ definiert und ein Überblick über die verschiedenen Kooperationsformen für Unternehmen verschafft. Ferner wird der Untersuchungsgegenstand „Unternehmensnetzwerke“ begrifflich eingeordnet. Anschließend wird in Kapitel 3 der Begriff „Dienstleistungen“ näher beschrieben. Vor dem Hintergrund der Annahme, dass die charakteristischen Merkmale von Dienstleistungen Auswirkungen auf die Form und Strategie von Unternehmenskooperationen haben, werden zunächst verschiedene Definitionsansätze herangezogen, um schließlich diese konstitutiven Merkmale festzuhalten. Auf deren Gegenüberstellung aufbauend werden Dienstleistungen in vier verschiedene Typen eingeteilt, denen in Kapitel 4 jeweils eine Kooperationsform und eine beispielhafte Kooperationsstrategie zugeordnet wird. Zuletzt wird die daraus hervortretende, für den Untersuchungsgegenstand typische Kompetenzerweiterungsstrategie anhand der zuvor erarbeiteten konstitutiven Merkmale analysiert. Kapitel 5 enthält die Schlussbetrachtung sowie einen Ausblick des Verfassers.

2. Grundlagen

2.1. Definition Kooperation

Der Begriff Kooperation als solcher beschreibt im ökonomischen Kontext formal betrachtet „…die freiwillige Zusammenarbeit von rechtlich selbständigen Unternehmen, die ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit partiell zugunsten eines koordinierten Handelns aufgeben, um angestrebte Unternehmensziele im Vergleich zum individuellen Vorgehen besser erreichen zu können“.[1]

2.2. Kooperationsformen und begriffliche Einordnung von Netzwerken

Zur Beschreibung des Phänomens der Kooperation zwischen Unternehmen existiert eine Reihe von Begriffen wie z. B. Value Added Partnerships, Strategic Networks, Strategische Partnerschaften, Allianzen, etc. Will man die verschiedenen Kooperationsformen unterscheiden, nimmt neben einer Vielzahl von individuellen Gestaltungsmodalitäten wie Zeitdauer, vertragliche oder nicht vertragliche Vereinbarungen, Ausmaß der Kapitalverflechtung, geografischer Geltungsbereich, etc. (siehe Abb. 2-2-1), über die sich die kooperierenden Unternehmen vorab einigen müssen, die Dimension der Richtung der zwischenbetrieblichen Beziehung eine zentrale Stellung ein.[2] Diese bezieht sich auf die verschiedenen Wirtschaftsstufen oder auf gänzlich andere Bereiche. Dabei werden grundsätzlich zwei Kooperationsformen unterschieden:[3]

a) horizontale Kooperationen, die eine gleichberechtigte Zusammenarbeit von Unternehmen der gleichen Wirtschaftsstufe mit dem Ziel darstellt, Synergien bei der Entwicklung neuer Produkte und Erschließung (und Aufteilung) von Märkten zu nutzen und
b) vertikale Kooperationen. Dabei findet eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen nachgelagerter Wirtschaftsstufen entlang der Wertschöpfungskette mit dem primären Ziel statt, Wettbewerbsvorteile durch eine Erweiterung der eigenen Kompetenz zu erlangen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Entnommen aus: Bruhn, M. (2005), S. 1289.

Abb. 1: Gestaltungsmöglichkeiten und Ausprägungen von Kooperationen

Der Untersuchungsgegenstand Unternehmensnetzwerke gehört zur Kategorie der vertikalen Kooperationen. Das kennzeichnende Merkmal, die diese Klassifizierung zulässt, ist die Existenz eines zentralen Akteurs innerhalb der Wertschöpfungskette, auch fokales Unternehmen genannt, das Struktur und Arbeitsweise innerhalb des Netzwerkes dominiert[4]. Bei horizontalen Kooperationen, deren häufigste Ausprägung die strategischen Allianzen darstellen, sind hingegen i. d. R. keine fokalen Unternehmen vorzufinden.[5]

Eine dritte Kooperationsform, die jedoch nur sehr begrenzte literarische Erwähnung findet, ist

c) die laterale Kooperation, bei der Unternehmen unterschiedlicher Branchen und unterschiedlicher Betätigungsfelder mit dem Ziel zusammenarbeiten, Systemlösungen anzubieten (z. B. Privatbank und Kreditkartenemittent).[6]

Insbesondere hier zeigt sich bereits ein zentrales Kernproblem von Unternehmensko-operationen, nämlich das der eingeschränkten Weisungsbefugnis und Kontrolle. Die zwei gängigen Lösungsansätze sind trotz der erheblichen Komplexität von Kooperationen denkbar simpel: Entweder wird eine relativ „einfache“ Zusammenarbeit mit klaren Regeln und Trennungen praktiziert (auf die der Verfasser in Kapitel in 4.2. noch eingeht) oder der Kooperationspartner wird schlichtweg akquiriert.[7]

3. Dienstleistungen und Unternehmensnetzwerke

3.1. Der Dienstleistungsbegriff

Um Schlussfolgerungen für die Kooperationsstrategie, die ein Anbieter von Dienstleistungen im Unternehmensnetzwerk verfolgen kann, ziehen zu können, ist eine Erörterung des Begriffes Dienstleistungen vorzunehmen. Es gibt hierzu unterschiedliche Definitionsansätze, die Dienstleistungen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.

3.1.1. Dienstleistungen aus volkswirtschaftlicher Sicht

Die volkswirtschaftliche Einordnung von Dienstleistungen orientiert sich an den drei Wirtschaftssektoren. Diese Drei-Sektoren-Theorie unterscheidet den primären Sektor, der die Land- und Forstwirtschaft und Viehzucht umfasst, den sekundären Sektor der industriellen Produktion und den tertiären Sektor, dem die Dienstleitungen zugeordnet werden[8] (siehe auch Abb. 3-1-1-1). Diese Einordnung lässt jedoch keine Rückschlüsse auf die Charakteristika von Dienstleistungen zu.

3.1.2. Betriebswirtschaftliche Definitionsansätze

Die betriebswirtschaftliche Fachliteratur enthält drei verschiedene Definitionsansätze zur Beschreibung des Dienstleistungsbegriffs:[9] Die Enumerativdefinition, die Negativdefinition und die Konstitutivdefinition. Die Enumerativdefinition erschöpft sich in der Aufzählung von Dienstleistungsmerkmalen, lässt damit relativ viel Spielraum für Interpretationen und bietet aufgrund dieser Subjektivität nur eine beschränkt geeignete Beschreibung von Dienstleistungen. Die Negativdefinition erklärt Dienstleistungen in Abgrenzung zu Sachleistungen über alles, was Dienstleistungen nicht sind. Diese Definition, die zuweilen auch als „wissenschaftliche Verlegenheitslösung“ bezeichnet wird[10], bietet vor dem Hintergrund des hier diskutierten Untersuchungsgegenstands jedoch lediglich einen notwendigen Erklärungsansatz, nicht jedoch einen hinreichenden. Diesen liefert erst die Konstitutivdefinition, da nur hier das besondere Merkmal der phasenbezogenen integrierten Betrachtung der Potenzial-, Prozess- und Ergebnisdimension als konstitutive Merkmale von Dienstleistungen berücksichtigt werden.[11] Meffert und Bruhn gehen sogar so weit, dass eine Dienstleistung nur dann vorliegt, wenn alle drei Dimensionen durch jeweils ein gesondertes Merkmal repräsentiert werden.[12]

[...]


[1] Friese, M. (1998), S. 64.

[2] Vgl. Bruhn, M. (2005), S. 1289.

[3] Vgl. Arnold, U. (1998), S. 62.; Kroth, R., Schütz, P. (2000), S. 5, Howaldt, J., Kopp, R. (2005), S. 99.

[4] Vgl. Howaldt, J., Kopp, R. (2005), S. 99; Arnold, U. (1998), S. 62.

[5] Vgl. Arnold, U. (1998), ebd.

[6] Vgl. Bruhn, M. (2005), S. 1290 f.

[7] Vgl. Balling, R. (1998), S. 109

[8] Vgl. Meffert, H., Bruhn, M. (2006), S. 9.

[9] Vgl. Bruhn, M. (2005), S. 1279, Meffert, H., Bruhn, M. (2005), S. 27f.

[10] Vgl. Corsten (1988), S. 17 zitiert nach Cupok, U. (2003), S. 17.

[11] Vgl. Bruhn, M. (2005), S. 1279 f.

[12] Vgl. Meffert, H., Bruhn, M. (2006), S. 30.

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Details

Title
Dienstleistungen und Unternehmensnetzwerke
College
University of Applied Sciences Essen
Course
Dienstleistungsmarketing
Grade
1,3
Author
Year
2006
Pages
19
Catalog Number
V125473
ISBN (eBook)
9783640311163
ISBN (Book)
9783640310128
File size
543 KB
Language
German
Keywords
Dienstleistungsmarketing, Allianzen, Strategische Partnerschaften, Netzwerke, Supply Chain Management
Quote paper
Dipl.-Kfm. (FH), BBA Kay-Oliver Bunn (Author), 2006, Dienstleistungen und Unternehmensnetzwerke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125473

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