Der Begriff der McDonaldisierung wurde vom amerikanischen Soziologen George Ritzer bereits in den 80er Jahren entwickelt. Der Name geht auf die Fast-Food-Kette McDonalds zurück. In ihr sieht Ritzer den Prototyp seiner vier Prämissen Effizienz, Berechenbarkeit, Vorhersagbarkeit und Kontrolle bzw. Steuerung . Diese Prämissen gehen u.a. auf Taylor und Weber zurück. Weber, der sich mit der Rationalität der bürokratischen Organisation beschäftigte und Taylor, der die wissenschaftliche Betriebsführung begründet hat, sollen hierfür als theoretisches Fundament dienen.
Auf den ersten Blick hat es den Anschein, dass die von Taylor und Weber entwickelte Rationalisierung und Optimierung der Betriebsführung im Widerspruch zu unserer Prämisse steht, nach der es eine Zukunft der Erwerbsarbeit geben wird. Es bestehen jedoch deutliche Anzeichen, dass genau diese Auffassung von Unternehmensführung und entsprechender Arbeitsorganisation in wachsenden Märkten anzutreffen ist.
Wir möchten erörtern, wie sich diese Entwicklung auf arbeitende Menschen mit unterschiedlichen Qualifikationsniveaus auswirkt. Hierfür betrachten wir Personen mit niedrigem, mittlerem und hohem Qualifikationsniveau. Diese Einteilung erfolgte auf Basis der Qualifikationsstruktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Bundesrepublik Deutschland. Unter ‚niedrigem Qualifikationsniveau’ werden Personen ohne Ausbildung verstanden, wohingegen Personen mit ‚mittlerem Qualifikationsniveau’ über eine nichtakademische Ausbildung verfügen. Personen mit‚ hohem Qualifikationsniveau’ weisen dagegen einen Hochschulabschluss auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vorläufer der McDonaldisierung
- Frederick Winslow Taylor: wissenschaftliche Betriebsführung
- Max Weber
- George Ritzer: McDonaldisierung
- Vergleich Taylor, Weber, Ritzer
- McDonaldisierung auf unterschiedlichen Qualifikationsniveaus
- Niedriges Qualifikationsniveau
- Mittleres Qualifikationsniveau
- Hohes Qualifikationsniveau
- Zeitarbeit
- Juniorprofessuren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der McDonaldisierung auf die Erwerbsarbeit in Abhängigkeit vom Qualifikationsniveau der Beschäftigten. Es wird analysiert, wie Prinzipien der Effizienzsteigerung, die auf Taylor und Weber zurückgehen und von Ritzer im Konzept der McDonaldisierung beschrieben werden, in verschiedenen Arbeitsbereichen Anwendung finden.
- Die Konzepte von Taylor, Weber und Ritzer als theoretische Grundlage der McDonaldisierung
- Die Auswirkungen der McDonaldisierung auf Beschäftigte mit niedrigem Qualifikationsniveau
- Die Auswirkungen der McDonaldisierung auf Beschäftigte mit mittlerem Qualifikationsniveau
- Die Auswirkungen der McDonaldisierung auf Beschäftigte mit hohem Qualifikationsniveau
- Zusammenfassende Betrachtung der Folgen der McDonaldisierung für die Arbeitswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der McDonaldisierung ein und benennt die Forschungsfrage nach den Auswirkungen auf verschiedene Qualifikationsniveaus. Kapitel 2 beleuchtet die Vorläufer der McDonaldisierung, indem es die Konzepte von Taylor (wissenschaftliche Betriebsführung), Weber (Bürokratie) und Ritzer (McDonaldisierung) vergleicht und deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeitet. Kapitel 3 untersucht die McDonaldisierung anhand von Beispielen für niedriges (Systemgastronomie), mittleres (Altenpflege) und hohes (Zeitarbeit, Juniorprofessuren) Qualifikationsniveau.
Schlüsselwörter
McDonaldisierung, Taylorismus, Weber, Bürokratie, Rationalisierung, Effizienz, Qualifikationsniveau, Zeitarbeit, Juniorprofessuren, Systemgastronomie, Altenpflege.
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- Jörg Hilpert (Autor), Markus Knapp (Autor), 2007, Mehr Erwerbsarbeit durch McDonaldisierung?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125478