Der Bundesnachrichtendienst gehört neben dem Verfassungsschutz und dem MAD zu den Geheimdiensten der Bundesrepublik Deutschland. Allerdings ist der BND, im Gegensatz zu den zwei anderen Einrichtungen, ein Auslandnachrichtendienst, das heißt, daß er seine Tätigkeitbereich im Ausland hat. Der in der Öffentlichkeit wenig bekannte Geheimdienst versteht sich selbst als „Alarmanlage der Bundesrepublik“ oder „Frühwarnsystem zur Friedenssicherung“. Wie die Pullacher Zentrale jedoch aufgebaut ist, wer den BND kontrolliert oder was überhaupt die Aufgaben eines Geheimdienstes der Bundesrepublik sind, ist gemeinhin nicht bekannt. Die folgende Arbeit hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Fragen weitestgehend zu erläutern und zudem die Perspektiven des BND nach den politischen Veränderungen von 1989/1990 aufzuzeigen.
Um aber auf die heutige Situation des Bundesnachrichtendienstes eingehen zu können, ist es unerläßlich, die Geschichte und im besonderen Maße die Entstehung des bundesdeutschen Auslandsgeheimdienstes anzusprechen. Denn anders als die europäischen Nachbarn, hatte die Bundesrepublik die schwere Last eines gerade vergangenen Polizeistaates zu tragen, als man daran ging, das Grundgesetz festzulegen. Inwieweit der BND da überhaupt eine Rolle spielte, wie die Vergangenheit in die Gründung mitreinspielte und wie der rechtliche Zustand des BND war und ist, soll zudem in die Arbeit eingehen.
Gestützt werden die Erläuterungen sowohl auf kritische, als auch auf dem BND wohlgewogene Literatur. Hierbei sei vor allem Saskia Henze mit ihrer Untersuchung: Stets zu Diensten: Der BND zwischen faschistischen Wurzeln und neuer Weltordnung von 1997 genannt. Sie legt ihr Augenmerk hauptsächlich auf die Wurzeln des BND und versucht diese zu durchleuchten. Daneben bot die Veröffentlichung Verschlußsache BND aus dem Jahr 1998 von Udo Ulfkotte einen hervorragenden Einblick hinter die Kulissen des BND. Dieses Buch, das „im Grunde eine wohlwollende Tendenz [hat], was die Leistung anbelangt“, setzt sich sehr detailliert mit dem Aufbau und dem Tätigkeitsfeld des BND auseinander und war in dieser Hinsicht eine große Hilfe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Abteilung „Fremde Heere Ost\" (FHO) zum BND - Die Entstehung des Bundesnachrichtendienstes
- „Organisation Gehlen“
- Übernahme in den Bundesdienst
- BND-Aufbau und Organisation
- Aufgaben
- Aufbau
- Finanzierung
- Kontrolle und Legitimation des BND
- Kontrolle
- Öffentliche Akzeptanz
- Perspektiven nach dem Ende des Kalten Krieges?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Bundesnachrichtendienst (BND) und beleuchtet dessen Geschichte, Aufbau, Organisation, Aufgaben und Kontrolle sowie die Herausforderungen und Perspektiven nach dem Ende des Kalten Krieges. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Entstehung und Entwicklung des deutschen Auslandsgeheimdienstes, insbesondere in Bezug auf dessen Geschichte und rechtlichen Rahmenbedingungen.
- Entstehung und Entwicklung des BND
- Organisation und Aufbau des BND
- Aufgaben und Tätigkeitsfelder des BND
- Kontrolle und Legitimation des BND
- Perspektiven des BND nach dem Ende des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt den Bundesnachrichtendienst im Kontext der anderen deutschen Geheimdienste vor. Sie verdeutlicht die Relevanz des BND als "Alarmanlage der Bundesrepublik" und skizziert die Forschungsfragen der Arbeit.
- Von der Abteilung „Fremde Heere Ost\" (FHO) zum BND - Die Entstehung des Bundesnachrichtendienstes: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Wurzeln des BND und zeichnet die Entwicklung von der Abteilung "Fremde Heere Ost" (FHO) während des Zweiten Weltkriegs bis zur Gründung des BND nach. Es werden dabei die Schlüsselfiguren und die entscheidenden Faktoren dieser Entstehungsphase betrachtet, insbesondere die Rolle von Reinhard Gehlen.
- BND-Aufbau und Organisation: Dieses Kapitel behandelt die Organisationsstruktur und den Aufbau des BND sowie seine Aufgaben und Finanzierung. Es analysiert die verschiedenen Aufgabenbereiche und die Hierarchie innerhalb des Geheimdienstes und beleuchtet die Finanzierung des BND.
- Kontrolle und Legitimation des BND: In diesem Kapitel werden die Mechanismen der Kontrolle des BND durch politische und juristische Institutionen beleuchtet. Es geht insbesondere um die Frage der öffentlichen Akzeptanz und die Herausforderungen der Transparenz und Kontrolle in einem Geheimdienst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Geschichte, Organisation, Aufgaben und Kontrolle des Bundesnachrichtendienstes (BND) und beleuchtet wichtige Themen wie Auslandsnachrichtendienst, Geheimdienste, Kalter Krieg, Geheimhaltung, Kontrolle, Legitimation, Organisation Gehlen, Abteilung "Fremde Heere Ost" (FHO), Reinhard Gehlen, Gerhard Wessel, Udo Ulfkotte, Saskia Henze, und Perspektiven nach dem Ende des Kalten Krieges. Sie zielt auf ein umfassendes Verständnis des BND in seinen historischen und aktuellen Kontexten.
- Arbeit zitieren
- Jochen Fischer (Autor:in), 1999, Die Geheimdienste der Bundesrepublik. Der Bundesnachrichtendienst (BND), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12549