Da die Identitäre Bewegungen trotz ihrer menschenfeindlichen, islamphobischen und rassistischen Ideologie hohe Zuschauerzahlen auf YouTube und anderen sozialen Netzwerken vorzuweisen hat, leitet sich folgende Fragstellung ab: Wie schafft es die identitäre Bewegung in Deutschland seit 2014 durch ihr öffentliches Auftreten Sympathisanten und Anhänger zu mobilisieren?
Auffällig ist, dass die Identitäre Bewegung, anders als vergleichbare Protestbewegungen, besonders viel Arbeit in ihre Öffentlichkeitsarbeit auf sozialen Netzwerken investiert. Neben der Präsenz auf YouTube und dem stark in der Kritik stehenden Messenger Dienst Telegram betreibt die Bewegung auch eine eigene Internetseite, auf welcher Imagefilme, Videos von Aktionen und Veranstaltungen, sowie ein eigener Online-Shop mit Merchandise-Artikeln zu finden sind. Dabei verfolgt die Protestbewegung durchgängig ein jugendliches Auftreten.
„Wann bist du dabei?“ steht in großen Lettern neben dem Imagefilm der Identitären Bewegung auf der Internetseite der jungen Protestbewegung. Auf Plattformen wie YouTube wirbt die Bewegung, welche der Szene der Neuen Rechten zugeordnet werden kann, mit provokanten Aktionen, wie dem Besteigen und Behängen des Brandenburger Tors, dem Chartern eines Bootes im Mittelmeerraum, um Geflüchtete und NGO-Schiffe zu stoppen, dem Ankleiden einer Statue von Maria Theresia mit einer riesigen Burka und dem Stürmen von Vorlesungen an Universitäten, welche Themen wie Migration und Asyl behandeln. Der eingetragene Verein bekommt durch Aktionen wie diese ein hohes Maß an medialer Aufmerksamkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung
- Soziale Bewegungen
- Protest- und Aktionsformen
- (Protest-) Mobilisierung
- Identitäre Bewegung Deutschland (IBD)
- Entstehung der IBD
- Ideologie
- Netzwerke
- Theoretische Annahmen des Ressourcenmobilisierungsansatzes (RMA)
- Grundlagen des Ressourcenmobilisierungsansatzes (RMA)
- Protestbewegungen als „Bewegungsindustrie“
- Motivierung und Mobilisierung von Sympathisant*innen
- Analyse öffentliches Auftreten der IBD
- Protestaktionen
- Massenmedien und soziale Netzwerke
- Bewegungsorganisation
- Gelegenheitsstrukturen
- Ergebnis der Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, wie die Identitäre Bewegung Deutschland (IBD) seit 2014 durch ihr öffentliches Auftreten Sympathisanten und Anhänger mobilisiert. Die Arbeit analysiert die Strategien der Bewegung, die auf die junge Bevölkerung ohne Migrationshintergrund abzielen und die Rolle der digitalen Öffentlichkeitsarbeit und der Nutzung von Gelegenheitsstrukturen im Kontext der Rekrutierung.
- Die Identitäre Bewegung und ihre Strategien zur Mobilisierung
- Die Rolle der digitalen Öffentlichkeitsarbeit und sozialer Medien
- Die Nutzung von Gelegenheitsstrukturen zur Rekrutierung
- Der Ressourcenmobilisierungsansatz als theoretisches Modell
- Die Ideologie und die Netzwerke der Identitären Bewegung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung und die These der Arbeit vor und erläutert die Vorgehensweise.
- Begriffserklärung: Dieses Kapitel definiert wichtige Begriffe wie soziale Bewegungen, Protestformen und Protestmobilisierung.
- Identitäre Bewegung Deutschland (IBD): Dieses Kapitel skizziert die Entstehung, die Ideologie und die Netzwerke der Identitären Bewegung.
- Theoretische Annahmen des Ressourcenmobilisierungsansatzes (RMA): Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Annahmen der Arbeit, insbesondere den Ressourcenmobilisierungsansatz.
- Analyse öffentliches Auftreten der IBD: Dieses Kapitel analysiert das öffentliche Auftreten der IBD, einschließlich Protestaktionen, Medienarbeit, Organisationsstruktur und Gelegenheitsstrukturen.
Schlüsselwörter
Identitäre Bewegung Deutschland, Protestbewegung, Mobilisierung, Ressourcenmobilisierungsansatz, Soziale Medien, Öffentlichkeitsarbeit, Gelegenheitsstrukturen, Neue Rechte, Islamophobie, Rassismus, Migration.
- Arbeit zitieren
- Nicole Risse (Autor:in), 2022, Das öffentliche Auftreten der Identitären Bewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1255444