Die rechtliche Lage zum assistierten Suizid regelt vor allem Paragraf 217 im Strafgesetzbuch (StGB), wonach die Straffreiheit bei "geschäftsmäßiger Sterbehilfe" erheblich eingeschränkt ist. Somit wurde es Betroffenen, Ärztinnen und Ärzten sowie Sterbehilfe-Vereinen erheblich erschwert, die Option des assistierten Suizids wahrzunehmen. Dieses
Gesetz wurde jedoch vom Bundesverfassungsgericht mit dem Urteil vom 26. Februar 2020 faktisch gekippt und als verfassungswidrig beurteilt.
Im Urteil heißt es unter Punkt 1a konkret: "Das allgemeine Persönlichkeitsrecht […] umfasst als Ausdruck persönlicher Autonomie ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben“5, sowie weiterhin unter 1b: „Das Recht auf selbstbestimmtes Sterben schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen.“6, und unter 1c: "Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen,
umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen". Durch dieses Urteil ist klar, dass die Sterbehilfe und somit der assistierte Suizid in Deutschland gesetzlich neu geregelt werden muss.
Um den Begriff des assistierten Suizids verständig zu machen und zu definieren, ist es notwendig diesen von anderen Begriffen abzugrenzen. Abgesehen von dem assistierten Suizid, gibt es noch die aktive, passive und indirekte Sterbehilfe.
Zudem wird in dieser Arbeit der Begriff der Euthanasie benutzt, welche in diesem Zusammenhang "die willentliche Herbeiführung des Todes durch Anwendung schmerzlos unterstützender Mittel" bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
- Die Option des Sterbens.
- Theoretischer Skorpus.
- 1 Begriffsklärung.
- 1.1 Aktive Sterbehilfe.
- 1.2 Passive Sterbehilfe
- 1.3 Indirekte Sterbehilfe.
- 1.4 Assistierter Suizid.
- 2 Rechtliche Lage in Deutschlandüäü.
- 3 Palliative Care und Hospiz
- 4 Sterbehilfeorganisationen.
- Die christlich-ethische Position zum assistierten Suizid.
- 5 Grundsätzliche Überlegungen.
- 6 Die Rede von einem Recht der Selbstbestimmung.
- 7 Individualethische Beurteilung.......
- 8 Sozialethische Beurteilung...
- 8.1 Einschränkung der ärztlichen Garantenpflicht.
- 8.2 Rechtliche Verankerung der ärztlichen Beihilfe zum Suizid..
- 8.3 Verbot der Tätigkeit von Sterbehilfeorganisationen
- Die Sache mit dem Sterben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die ethischen und rechtlichen Aspekte des assistierten Suizids aus einer christlich-ethischen Perspektive. Die Verfasserin greift dabei auf die persönliche Erfahrung mit ihrem Onkel nach einem Schlaganfall zurück, um die Problematik des Sterbens und die Frage nach einem menschenwürdigen Leben zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung des assistierten Suizids von anderen Formen der Sterbehilfe
- Rechtliche Lage des assistierten Suizids in Deutschland
- Die Rolle von Palliativmedizin und Hospizarbeit
- Die christlich-ethische Position zum assistierten Suizid
- Die ethischen Dimensionen des Rechts auf Selbstbestimmung am Lebensende
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer grundlegenden Begriffsklärung, die verschiedene Formen der Sterbehilfe definiert, darunter die aktive, passive und indirekte Sterbehilfe sowie den assistierten Suizid. Anschließend werden die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland beleuchtet, wobei insbesondere die Bedeutung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 hervorgehoben wird. Im Anschluss werden die Bereiche Palliative Care und Hospizarbeit im Kontext der Sterbebegleitung und Lebensqualität näher betrachtet.
Die Hauptaufgabe der Arbeit liegt darin, die christlich-ethische Position zum assistierten Suizid zu untersuchen. Dabei werden insbesondere die ethischen Argumente für und gegen das Recht auf Selbstbestimmung am Lebensende sowie die damit verbundenen sozialen Aspekte beleuchtet. Die Verfasserin diskutiert die Auswirkungen auf die ärztliche Garantenpflicht, die rechtliche Verankerung der ärztlichen Beihilfe zum Suizid und die Regulierung von Sterbehilfeorganisationen.
Schlüsselwörter
Assistierter Suizid, Sterbehilfe, Selbstbestimmung, christliche Ethik, Lebensqualität, Palliative Care, Hospizarbeit, Rechtliche Lage in Deutschland, Bundesverfassungsgericht, ärztliche Garantenpflicht, sozialethische Beurteilung, Sterbehilfeorganisationen.
- Citar trabajo
- Hilma Hirschfeld (Autor), 2022, Ärztlich assistierter Suizid aus einer christlich-ethischen Perspektive, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1255601