Der Begriff Rationalität ist entweder in tragender Rolle den meisten Organisationstheorien immanent oder liegt ihnen sogar teilweise zu Grunde. Für die Strukturationstheorie von Anthony Giddens scheint keine dieser beiden Feststellungen zuzutreffen. In seinem Werk „Die Konstitution der Gesellschaft“ bleibt die Suche nach einer umfassenden, verbindlichen Definition des Begriffes, wie er in anderen Theorien, z. B. dem Bürokratiemodell von Max Weber, verwandt wird, erfolglos. Statt dessen findet sich an zentraler Stelle das Konstrukt der „Rationalisierung des Handelns“, dessen unterschiedliche Definitionen jedoch für Verwirrung sorgen. Was hat es also mit der Rationalität in Giddens Strukturationstheorie auf sich? An welcher Stelle in seiner Theorie kann sie herausgefiltert bzw. schwerpunktmäßig verortet werden? Haben Giddens Kritiker recht, wenn sie die Vermutung äußern, dass Giddens durch das sich „nicht festlegen“ versucht, Begriffe zu immunisieren, indem er ihre Bedeutungsinalte für jegliche Denkvarianten der Theorieanwender offen hält?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zentrale Begriffe
- 2.1 Rationalität
- 2.2 Organisation(en)
- 3. Strukturationstheorie
- 4. Strukturationstheorie, Verbesserungsvorschlagswesen und Rationalität
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Stellenwert des Begriffs Rationalität in Anthony Giddens' Strukturationstheorie. Sie beleuchtet die verschiedenen Definitionen von Rationalität und deren Anwendung in organisationstheoretischen Ansätzen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der "Rationalisierung des Handelns" innerhalb des Giddenschen Stratifikationsmodells.
- Der Begriff Rationalität in den Sozialwissenschaften
- Die Strukturationstheorie von Anthony Giddens
- Die "Rationalisierung des Handelns" in Giddens' Theorie
- Anwendung der Theorie am Beispiel eines betrieblichen Verbesserungsvorschlagwesens
- Reflexion der Begriffe Organisation und Rationalität im Kontext der Strukturationstheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert die Fragestellung der Arbeit: Welchen Stellenwert hat der Begriff Rationalität in Anthony Giddens' Strukturationstheorie? Es wird auf die unterschiedlichen Ausprägungen des Begriffs "Rationalität" in den Sozialwissenschaften hingewiesen und der Aufbau der Hausarbeit erläutert.
Kapitel 2 (Zentrale Begriffe): Dieses Kapitel bietet eine Auseinandersetzung mit den Begriffen Rationalität und Organisation. Es werden gängige Definitionen präsentiert und deren Anwendung in der Strukturationstheorie diskutiert. Besondere Beachtung findet dabei die fehlende explizite Definition von Rationalität bei Giddens.
Kapitel 3 (Strukturationstheorie): Kapitel 3 beschreibt die Strukturationstheorie von Giddens, mit Fokus auf das Konzept der "Rationalisierung des Handelns" und dessen Einbindung in das Giddensche Stratifikationsmodell.
Kapitel 4 (Strukturationstheorie, Verbesserungsvorschlagswesen und Rationalität): Anhand des Beispiels eines betrieblichen Verbesserungsvorschlagwesens wird der Begriff der Rationalität auf Struktur- und Akteursebene im Rahmen der Strukturationstheorie analysiert.
Schlüsselwörter
Rationalität, Strukturationstheorie, Anthony Giddens, Organisation, Rationalisierung des Handelns, Handlungskompetenz, praktisches Bewusstsein, diskursives Bewusstsein, Routinen, begrenzte Rationalität (bounded rationality).
- Arbeit zitieren
- Thomas Frank (Autor:in), 2009, Rationalität von und in Organisationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125598