Romania – der Begriff verbindet all die Gebiete, deren Sprachen im Romanischen wurzeln. Aber er bezeichnet auch einen Kulturraum – wenngleich auch keinen homogenen – doch aber einen mit vielen Ähnlichkeiten. Es genügt sich beispielsweise das Wort „Musik“ in den verschiedenen Sprachen anzusehen: Musica (lat.), musica (ital.), música (span.), música (port.), musique (frz.), muzică (rum.). Die Verwandtschaft ist unleugbar. Jedoch wer denkt an dieser Stelle weiter zurück als bis zum lateinischen „musica“? Denn es waren nicht die Römer, die das Wort für die Tonkunst erfanden. Die Wurzeln des Ausdrucks reichen weiter zurück bin in das antike Griechenland, wo das Musizieren neben melos und logos auch musiké hieß.
Derlei Beispiele fänden sich zahlreiche. Anlass genug für diese Arbeit, den Einfluss des antiken Griechenlands auf das Römische Reich und somit auf die Kulturen der Romania zu betrachten. Da in einem solchen Rahmen unmöglich alle Aspekte der imitatio graeca berücksichtigt werden können, wird hier der Bereich Erziehung und Bildung fokussiert. Zahlreiche Teilaspekte wie beispielsweise Philosophie, Literatur und Sprache werden sich aber auch innerhalb dieses Fokus’ wieder finden.
Die nachfolgenden Betrachtungen sollen einen Eindruck davon vermitteln, in wie weit das griechische Erziehungs- und Bildungsideal von den Römern adaptiert bzw. modifiziert und somit Grundlage für die heutigen Bildungssysteme der Romania wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Ausgangspunkt der Überlegungen
- Wie das eine zum anderen kam
- ...und was es bewirkte
- Paideia – Formung eines vollkommenen Menschen
- Platon
- Aristoteles
- Von den Feinden lernen – wie paideia zu humanitas wurde
- Die septem artes liberales
- Das kulturelle Erbe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der antiken griechischen Kultur, insbesondere im Bereich der Erziehung und Bildung, auf das Römische Reich und die Kulturen der Romania. Der Fokus liegt auf der Adaption und Modifikation des griechischen Erziehungs- und Bildungsideals, um dessen Beitrag zu den heutigen Bildungssystemen der Romania zu beleuchten. Dabei werden verschiedene Aspekte der imitatio graeca betrachtet.
- Das griechische Bildungsideal der Paideia und seine Entwicklung.
- Die Übernahme und Transformation griechischer Bildungsideale durch die Römer.
- Die Rolle von Platon und Aristoteles in der griechischen Pädagogik.
- Der Übergang von Paideia zu Humanitas.
- Der Einfluss der griechischen Kultur auf die Bildungssysteme der Romania.
Zusammenfassung der Kapitel
Ausgangspunkt der Überlegungen: Der Text beginnt mit der Betrachtung der sprachlichen Verwandtschaft romanischer Sprachen und ihrer gemeinsamen Wurzeln im Lateinischen. Er verweist auf die weiter zurückreichenden Ursprünge in der griechischen Sprache und Kultur, was die Grundlage für die Untersuchung des griechischen Einflusses auf das Römische Reich und die Kulturen der Romania bildet. Der Fokus liegt auf der Erziehung und Bildung, wobei auch andere Bereiche wie Philosophie, Literatur und Sprache berührt werden. Das Ziel ist es, den Einfluss des griechischen Erziehungs- und Bildungsideals auf die römischen und heutigen Bildungssysteme zu beleuchten.
Wie das eine zum anderen kam: Dieses Kapitel beschreibt den historischen Kontext der Interaktion zwischen Griechen und Römern. Es erläutert, wie die Eroberungen Alexanders des Großen zur Verbreitung der griechischen Kultur führten und wie der Kontakt zwischen Römern und Griechen durch die Eroberungen Süditaliens und die Expansion des römischen Reiches nach Osten intensiviert wurde. Der Text betont den kulturellen Einfluss der besiegten Griechen auf die römischen Sieger, wie es Horaz mit dem Satz „Graecia capta ferum victorem cepit“ ausdrückte.
...und was es bewirkte: Dieses Kapitel beleuchtet das Ideal der antiken griechischen Erziehung und Bildung anhand des Begriffs der Paideia. Es werden die Konzepte der intellektuellen und ethischen Erziehung, der körperlichen und geistigen Schulung sowie das Ideal der Kalokagathia erklärt. Die Entwicklung der Paideia wird von den Anfängen bis zu den Sophisten nachgezeichnet und der Übergang zur römischen Humanitas beschrieben. Die Kapitel 3.2 und 3.3 fokussieren auf die Pädagogik Platons und Aristoteles und beschreiben deren Vorstellungen von Erziehung und Bildung im antiken Griechenland.
Von den Feinden lernen – wie paideia zu humanitas wurde: Dieses Kapitel behandelt die Adaption und Transformation griechischer Bildungsideale im Römischen Reich. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung der septem artes liberales und ihrer Bedeutung für die römische Bildung. Es wird analysiert, wie die griechischen Ideen der Erziehung und Bildung in den römischen Kontext integriert und weiterentwickelt wurden und wie dieser Prozess letztendlich zur Entstehung der Humanitas führte, einer römischen Version des griechischen Begriffs der Paideia.
Schlüsselwörter
Paideia, Humanitas, Imitatio Graeca, Römisches Reich, Griechische Kultur, Bildung, Erziehung, Platon, Aristoteles, Septem Artes Liberales, Kalokagathia, Romania, Hellenismus.
Häufig gestellte Fragen zu: Einfluss der antiken griechischen Kultur auf das Römische Reich und die Kulturen der Romania
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der antiken griechischen Kultur, insbesondere im Bereich der Erziehung und Bildung, auf das Römische Reich und die Kulturen der Romania. Der Fokus liegt auf der Adaption und Modifikation des griechischen Erziehungs- und Bildungsideals und dessen Beitrag zu den heutigen Bildungssystemen der Romania. Die imitatio graeca spielt dabei eine zentrale Rolle.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Das griechische Bildungsideal der Paideia und seine Entwicklung; die Übernahme und Transformation griechischer Bildungsideale durch die Römer; die Rolle von Platon und Aristoteles in der griechischen Pädagogik; der Übergang von Paideia zu Humanitas; und der Einfluss der griechischen Kultur auf die Bildungssysteme der Romania.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu den folgenden Themen: Ausgangspunkt der Überlegungen (sprachliche Verwandtschaft romanischer Sprachen und deren griechische Ursprünge); Wie das eine zum anderen kam (historischer Kontext der Interaktion zwischen Griechen und Römern); ...und was es bewirkte (das Ideal der antiken griechischen Erziehung und Bildung, Paideia, Platon und Aristoteles); Von den Feinden lernen – wie paideia zu humanitas wurde (Adaption und Transformation griechischer Bildungsideale im Römischen Reich, septem artes liberales); und ein abschließendes Kapitel zum kulturellen Erbe.
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Paideia, Humanitas, Imitatio Graeca, Römisches Reich, Griechische Kultur, Bildung, Erziehung, Platon, Aristoteles, Septem Artes Liberales, Kalokagathia, Romania, Hellenismus.
Was wird im Kapitel "Ausgangspunkt der Überlegungen" behandelt?
Dieses Kapitel beginnt mit der sprachlichen Verwandtschaft romanischer Sprachen und ihren lateinischen Wurzeln, die wiederum auf griechische Sprache und Kultur zurückgehen. Es legt die Grundlage für die Untersuchung des griechischen Einflusses auf Rom und die Romania, mit dem Fokus auf Erziehung und Bildung, aber auch mit Berührungspunkten zu Philosophie, Literatur und Sprache. Das Ziel ist die Beleuchtung des Einflusses des griechischen Erziehungs- und Bildungsideals.
Was wird im Kapitel "Wie das eine zum anderen kam" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt den historischen Kontext der Interaktion zwischen Griechen und Römern. Es erläutert die Verbreitung der griechischen Kultur durch Alexanders des Großen Eroberungen und den intensivierten Kontakt durch die römischen Eroberungen Süditaliens und des Ostens. Der kulturelle Einfluss der besiegten Griechen auf die römischen Sieger wird hervorgehoben (Horaz: „Graecia capta ferum victorem cepit“).
Was wird im Kapitel "...und was es bewirkte" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet das Ideal der antiken griechischen Erziehung und Bildung (Paideia): intellektuelle und ethische Erziehung, körperliche und geistige Schulung, Kalokagathia. Die Entwicklung der Paideia wird nachgezeichnet, der Übergang zur römischen Humanitas beschrieben, und die Pädagogik Platons und Aristoteles wird detailliert dargestellt.
Was wird im Kapitel "Von den Feinden lernen – wie paideia zu humanitas wurde" behandelt?
Dieses Kapitel behandelt die Adaption und Transformation griechischer Bildungsideale im Römischen Reich, insbesondere die Entwicklung der septem artes liberales und deren Bedeutung für die römische Bildung. Es analysiert die Integration und Weiterentwicklung griechischer Erziehungsideen im römischen Kontext und die Entstehung der Humanitas als römische Version der Paideia.
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- Susanne Ziese (Author), 2007, Von der enkyklios paideia zur Enzyklopädie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125635