Die Arbeit beschäftigt sich mit den Ursprüngen der menschlichen Gewohnheit in Tourismusräume ihre eigene fiktive Realität zu projizieren. Zudem wird die Wechselwirkung zwischen der Wahrnehmung und der Gestaltung des Tourismusraums untersucht. Darüber hinaus erfolgt einer empirischen Untersuchung zu den menschlichen Urlaubsgewohnheiten, von welchen auf die Aktualität des Widerspruchs geschlossen werden soll. Der Begriff Urlaub löst bei der durchschnittlichen Person ein positives Gefühl aus.
Dies ist darauf zurückzuführen, dass unabhängig von der Urlaubsform, sei es der Badeurlaub am adriatischen Strand, der Städtetrip nach Barcelona oder die exotische Safari in Kenia, die grundlegenden Unterschiede zum Alltag zuhause gegeben sind. Kaspar definiert Tourismus als die „Gesamtheit der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt von Personen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlicher und dauernder Wohn- noch Arbeitsort ist.“ Urlaub als Form des Tourismus wird durch die Welttourismusorganisation definiert als das Verlassen des gewohnten Habitats zum Aufbruch in eine neue Umgebung zu beruflichen oder privaten Zwecken.
In diesem verändert sich das Verhältnis zum Raum, es entstehen neue Bewegungs- und Zeitrhythmen und das soziale Gefüge verändert sich. Während das Alltagsleben durch sich wiederholende, bestimmte und begrenzte Räume wie etwa der Gang zum Supermarkt, die Joggingrunde oder der Weg zwischen Arbeit und Zuhause, gekennzeichnet ist, wird Urlaub als schier grenzenloser Kontrast zu diesem wahrgenommen. Die Strukturen sind nicht mehr fixiert, die Gestaltung des Raumes obliegt dem Einzelnen: der Zeitpunkt an dem aufgestanden, schlafen gegangen oder Nahrung zu sich genommen wird ist nahezu frei festlegbar. Urlaub ist demnach auch durch eine Veränderung des Zeitgefühls gekennzeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Tourismusraums
- Historische Entwicklung
- Wechselwirkung zwischen der Wahrnehmung und der Gestaltung des Raums
- Destinations-Lebens-Zyklus
- Empirische Untersuchung
- Forschungsdesign
- Ergebnisse
- Diskussion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung und dem Wandel von Tourismusräumen, insbesondere mit der Frage, wie die menschliche Wahrnehmung diese Räume beeinflusst und wie sie durch die Imagination und Projektion fiktiver Realitäten geformt werden. Dabei soll die Wechselwirkung zwischen der individuellen Vorstellung und der tatsächlichen Gestaltung des Tourismusraums untersucht werden. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung des touristischen Blicks und seine Verbindung mit der Konstruktion fiktiver Realitäten. Im Fokus steht die Frage, ob die selektive Wahrnehmung durch die Projektion fiktiver Realitäten dazu führt, dass die tatsächliche Erfahrung des Tourismusraums enttäuscht oder ob sie kritisch reflektiert wird.
- Die Entstehung und Entwicklung von Tourismusräumen
- Die Rolle der Wahrnehmung und Imagination bei der Konstruktion von Tourismusräumen
- Der Einfluss des „Tourist Gaze“ auf die Gestaltung des Raums
- Die Wechselwirkung zwischen der Wahrnehmung und der Gestaltung des Tourismusraums
- Die Rolle fiktiver Realitäten in der Tourismusindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Kernthemen der Arbeit vor und definiert den Begriff Tourismus im Kontext der menschlichen Sehnsucht nach einem Ort, der sich vom Alltag unterscheidet. Sie verweist auf die Rolle der Imagination und der Projektion fiktiver Realitäten in der Tourismusindustrie.
- Entwicklung des Tourismusraums: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung von Tourismusräumen. Es untersucht die historische Entwicklung des touristischen Blicks und wie dieser durch Kunst und Literatur geprägt wurde. Dabei wird die Bedeutung der subjektiven Wahrnehmung und der Konstruktion fiktiver Realitäten anhand von historischen Beispielen verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Tourismus, Tourismusraum, Wahrnehmung, Imagination, Fiktion, Realität, Tourist Gaze, historische Entwicklung, Destinations-Lebens-Zyklus, empirische Untersuchung, Urlaubsgewohnheiten.
- Arbeit zitieren
- BEd Axel Kolbeinsson (Autor:in), 2022, Tourismus als (sinnliche) Erfahrung des (fiktiven) Raums. Geschichte und Gestaltung des Tourismusraums, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1256822