Die Außenhandelsbeziehungen Argentiniens


Hausarbeit, 2007

18 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die wichtigsten Handelspartner Argentiniens
2.1 Importe nach Weltregionen
2.2 Exporte nach W eltregionen
2.3 Wichtigste Handelspartner Argentiniens

3 Die wichtigsten Warengruppen für den argentinischen Außenhandel
3.1 Entwicklungen der argentinischen Importe und Exporte in den Jahren 1995 bis 2002 / Folgen der Argentinienkrise

4 Die bedeutendsten Produktgruppen für den argentinischen Außenhandel
4.1 Importe nach Produktgruppen
4.2 Exporte nach Produktgruppen

5 Die wichtigsten Export-Einzelprodukte Argentiniens

6 Zusammenfassung und aktuelle Entwicklungen

Literaturverzeichnis

Anhang
A1: Entwicklung des argentinischen BIP
A2: Entwicklungen der argentinischen Im- und Exporte
A3: Entwicklungen der argentinischen Staatsausgaben

1 Einleitung

Das Land Argentinien gehörte in den fünfziger Jahren noch zu den wohlhabendsten Nationen der Welt. Seit der Absetzung des damaligen Präsidenten Juan Peron im Jahr 1955 folgte jedoch eine sehr instabile Phase. Es kam zu ständigen Regie- rungswechseln, die sich auch in einer sehr instabilen Wirtschaftspolitik niederschlu- gen. Die Folge waren zahlreiche Wirtschaftskrisen, durch die das Land immer mehr den Anschluss zu anderen Industrieländern verlor. So lag die durchschnittliche Wachstumsrate des BIP von 1960 bis 2000, welche im gleichen Zeitraum bei den restlichen Industrieländern im Schnitt 2,7% betrug, bei lediglich einem Prozent.1 Im Jahr 1991 koppelte die argentinische Regierung den argentinischen Peso mit einem festen Wechselkurs an den US-Dollar (USD). Dies hatte vor allem zum Ziel, die in den vergangenen Jahren extrem starke Inflation im Land in den Griff zu bekommen. Im Nachhinein zeigte sich jedoch, dass sich durch diesen Eingriff die instabile Situa- tion im Land nur noch weiter verstärkte. Zwar hatte das Stabilisierungsprogramm kurzfristig zur Folge, dass die Inflation tatsächlich abnahm, jedoch verteuerten sich durch den starken Kurs des USD die argentinischen Produkte auf dem Weltmarkt. Dies führte langfristig zu einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit der argentinischen Volkswirtschaft und somit zu stark negativen Handelsbilanzen. Im Jahre 1999 werte- te die brasilianische Regierung als Folge der Südostasienkrise die brasilianische Währung ab. Hierdurch verschlechterte sich die Wettbewerbsfähigkeit für die argen- tinische Wirtschaft noch weiter, da Brasilien mit Abstand Argentiniens wichtigsten Handelspartner darstellt. Im Jahre 2001 wurde der feste Wechselkurs wieder aufge- hoben, was schließlich zum Höhepunkt der Argentinienkrise führte. Aufgrund einer stark einsetzenden Kapitalflucht (in Folge des Vertrauensverlustes der argentini- schen Bevölkerung gegenüber Banken und Regierung) verlor der Peso immer stär- ker an Wert. Die Folgen waren eine starke „Verarmung“ eines Großteils der argenti- nischen Bevölkerung (siehe Grafik 1), welche sich in stark sinkenden Importquoten und einer stark abnehmenden Investitionstätigkeit argentinischer Unternehmer wi- derspiegelte.2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grafik 1: Anteil der argentinischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze (Quelle: IMF)

Die soeben beschriebene Entwicklung der Jahre 1991 bis 2002 stellt eine Analyse der argentinischen Handelsbeziehungen zwar als durchaus schwierig aber auch als umso interessanter dar.

2 Die wichtigsten Handelspartner Argentiniens

Ein Großteil des argentinischen Außenhandels konzentriert sich auf Nord- und Süd- amerika. So fielen im Jahr 2002 57,7% der argentinischen Importe und 54,4% der Exporte3 auf diese Region (siehe Grafik 2). Sowohl bei den Importen als auch bei den Exporten gilt Südamerika als wichtigster Markt für Argentinien.

2.1 Importe nach Weltregionen

Bei den Importen spielen auch Nordamerika und die Europäische Union eine wichti- ge Rolle. In den vergangenen Jahren hat jedoch die Bedeutung dieser Märkte abge- nommen wohingegen eine noch stärkere Konzentration auf den südamerikanischen Markt zu beobachten war. Ein möglicher Grund für den Rückgang der Importe aus Nordamerika und der Europäischen Union dürfte der starke Wertverlust des Peso im Verhältnis zum US-Dollar sein. Wie bereits erwähnt resultierte dieser aus der Argen- tinienkrise, welche ihren Höhepunkt Ende des Jahres 2001 hatte, in dem der damali- ge argentinische Präsident Eduardo Duhalde die Koppelung des Peso an den USD aufhob. Als Resultat verlor dieser in den Folgemonaten das vierfache an Wert. Mit der Abwertung des Peso war gleichzeitig ein Rückgang der Kaufkraft argentinischer Investoren verbunden. Da die Importe aus Industrieländern sich größtenteils aus re- lativ teuren Kapital- und Luxusgütern zusammensetzten scheint ein Rückgang der argentinischen Importe aus diesen Ländern, resultierend durch die geringere Kauf- kraft der argentinischen Investoren sowie Haushalte, als logisch (wer über weniger Geld verfügt, nutzt dieses in erster Linie für lebensnotwendige Güter und fährt seinen Konsum an Luxusgütern zurück). Der Handel mit Südamerika fällt somit stärker ins Gewicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grafik 2: Argentinische Importe nach Kontinenten

2.2 Exporte nach Weltregionen

Auf der Exportseite ist mehr oder weniger eine spiegelbildliche Entwicklung zu der auf der Importseite zu beobachten. Auch hier sind die südamerikanischen Staaten die wichtigsten Handelspartner Argentiniens. Bei den Anteilen an Exporten mit Süd- amerika, Asien und der EU ergibt sich etwa das gleiche Bild, wie bei den Importen. Bei Betrachtung der Grafiken 2 und 3 ist jedoch ersichtlich, dass der Anteil der Ex- porte, die nach Nordamerika gehen, wesentlich geringer ausfällt, als es bei den Im- porten der Fall ist.

Die Exporte nach Nordamerika sind in den Jahren 1995 bis 2002 stark angestiegen. Auch hierfür dürfte der wichtigste Grund die Abwertung der argentinischen Währung sein, welche zu einer stärkeren Kaufkraft der amerikanischen Investoren und Haus- halte bei argentinischen Waren und Erzeugnissen führte. Die Gründe, warum sich die gleiche Entwicklung nicht auch beim Handel mit der EU zeigt, könnten Transport- kosten darstellen, welche sich durch die Abwertung des Peso für argentinische Un- ternehmer sogar noch erhöhen und somit die positive Wirkung der Währungsabwer- tung für die Exporte relativieren. Die Entwicklung der Exporte nach Asien lässt sich weniger durch die Abwertung des Peso, als viel mehr durch das enorm starke asiati- sche Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren und den damit verbundenen Roh- stoffbedarf der asiatischen Länder erklären.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grafik 3: Argentinische Exporte nach Kontinenten

2.3 Wichtigste Handelspartner Argentiniens

Im Jahr 1995 war Brasilien mit einem Handelsvolumen von 4,2 Mrd. USD bei den Im- und 5,5 Mrd. USD bei den Exporten der wichtigste Handelspartner Argentiniens, ge- folgt von den USA mit 4,2 Mrd. USD bei den Importe und 1,8 Mrd. USD bei den Ex- porten. Betrachtet man die Grafiken 4 und 5, so fällt auf, dass im Jahr 2002 allein diese beiden Länder zusammen 48,1% der argentinischen Importe und 30,3% der Exporte ausmachten. Als Folge der Argentinienkrise und der starken Abwertung der argentinischen Währung sank das argentinische Importvolumen4 von 20,1 Mrd. USD im Jahr 1995 auf nur noch 8,9 Mrd. USD im Jahre 2002. Die Exporte5 stiegen im gleichen Zeitraum von 21,0 Mrd. USD auf 25,7 Mrd. USD an. Die Ausmaße der oben beschriebenen Folgen der Argentinienkrise für die Bedeutung der einzelnen Han- delspartner lassen sich deshalb wiederum am besten zeigen, wenn man die prozen- tualen Anteile am jeweiligen argentinischen Handelsvolumen bei den Importen und Exporten für die Jahre 1995 und 2002 miteinander vergleicht. Ansonsten würden die starken Schwankungen bei den Gesamtimporten und Gesamtexporten zu einer Ver- zerrung der Informationen führen. Die Ergebnisse gleichen, wie nicht anders erwartet, denen der Betrachtung der einzelnen Kontinente. So haben die Anteile der Importe aus den USA ab- und die der Importe aus Brasilien zugenommen. Auf der anderen Seite haben die Anteile der Exporte in die USA zu- und die der Exporte nach Brasi- lien abgenommen. Die stark angestiegenen Exportraten nach Chile ließen sich ei- nerseits durch die Nähe zu Argentinien und andererseits durch das starke Wirt- schaftswachstum Chiles in den letzten Jahren erklären.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grafik 4: Wichtigste Importländer für Argentinien

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grafik 5: Wichtigste Exportländer für Argentinien

[...]


1 Dodsworth, J.,Kincaid , G. R. (2005)

2 Die Informationen in der Einleitung beziehen sich auf Jost, C. (2003)

3 Die Informationen der Kapitel 2 bis einschließlich 5 beziehen sich auf United Nations (1997, 2005).

4 Die Importe aus den USA sanken in diesem Zeitpunkt von 4,2 auf 1,8 Mrd. USD, die Importe aus Brasilien von 4,2 auf 2,5 Mrd. USD.

5 Die Exporte aus den USA stiegen in diesem Zeitpunkt von 1,8 auf 3,0 Mrd. USD, die Exporte aus Brasilien sanken von 5,5 auf 4,8 Mrd. USD.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Außenhandelsbeziehungen Argentiniens
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Professur für Außenwirtschaft und Entwicklungsökonomie)
Veranstaltung
Internationale Wirtschaftsbeziehnungen
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
18
Katalognummer
V125761
ISBN (eBook)
9783640313235
ISBN (Buch)
9783640317066
Dateigröße
533 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Außenhandelsbeziehungen, Argentiniens
Arbeit zitieren
Florian Kalbassi (Autor:in), 2007, Die Außenhandelsbeziehungen Argentiniens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125761

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