Eine Subventionspolitik, orientiert an der effizienten Verwendung der Mittel bedeutet, dass
Finanzhilfen und Steuervergünstigungen systematisch unter Kosten-Nutzen-Aspekten zu überprüfen
sind und dementsprechend angepasst oder abgebaut werden.
Mit diesen Worten beginnt die Bundesregierung sinngemäß ihren 21. Subventionsbericht, der
am 21.08.2007 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Angesichts eines über Jahre nahezu konstanten
Subventionsvolumens und der öffentlichen Kritik an einzelnen Subventionseinsatzgebieten
vor allem aus der Wissenschaft, darf bezweifelt werden, dass sich die Bundesregierung
hier in letzter Konsequenz an ihre eigenen Grundsätze hält.
Die aktuelle Diskussion um die Steinkohlesubventionen macht das Dilemma der Politik dabei
deutlich. Möschel (2000) konstatiert, dass im Jahre 2000 eine Tonne deutscher Steinkohle
rund viermal teurer als eine Tonne aus ausländischer Produktion ist. Allerdings weht der Politik
bei dem gegebenenfalls legitimen Versuch solche Subventionen abzubauen, aufgrund des
zu erwartenden Arbeitsplatzrückgangs ein scharfer Gegenwind von Gewerkschaften und anderen
Lobbyisten entgegen.
Im Laufe dieser Arbeit soll versucht werden ein Schema zu entwickeln, an Hand dessen für
jede Subvention in jedem potenziellen Einsatzgebiet eine Beurteilung der Legitimität ermöglicht
wird. Mit Hilfe dieses Schemas könnte dann auch ein eventueller Abbau von Subventionen
in einzelnen Bereichen gerechtfertigt werden.
Im folgenden Teil der Arbeit soll versucht werden, einen Überblick über mögliche Definitionen
für den Subventionsbegriff und die damit einhergehenden unterschiedlichen Subventionsvolumina
zu geben. Betrachtet werden hierbei die Definitionen in der finanzwissenschaftlichen
Literatur sowie die Abgrenzung der Bundesregierung im Subventionsbericht, als auch
die des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel und die international standardisierte Abgrenzung
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR).
Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den allgemeinen Wirkungen von Subventionen.
Ausgehend vom Referenzmodell der vollständigen Konkurrenz soll ein Einblick über spezifische
Wirkungen der Subventionsgewährung im Rahmen mikroökonomischer Modelle gegeben
werden. Des Weiteren werden ausführlich mögliche unerwünschte Wirkungen betrachtet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung und Überblick
- 2. Der Subventionsbegriff
- 3. Subventionswirkungen
- 3.1 Wirkungen im mikroökonomischen Modell
- 3.2 Nebenwirkungen
- 4. Beurteilung von Subventionen als wirtschaftspolitisches Instrument
- 4.1 Instrument zur Korrektur allokativen Marktversagens
- 4.2 Beurteilung von Subventionen bei positiven externen Effekten
- 5. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Legitimität von Subventionen im Bereich der öffentlichen Verwaltung. Ziel ist die Entwicklung eines Schemas zur Beurteilung der Legitimität von Subventionen in verschiedenen Einsatzgebieten. Die Arbeit soll dazu beitragen, den Abbau von Subventionen in nicht-legitimen Bereichen zu rechtfertigen.
- Definition und Abgrenzung des Subventionsbegriffs
- Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Subventionen
- Legitime Einsatzbereiche von Subventionen als Instrument zur Korrektur von Marktversagen
- Analyse der Legitimität anhand eines entwickelten Schemas
- Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Subventionen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung und Überblick: Die Arbeit beginnt mit der Feststellung des hohen und nahezu konstanten Subventionsvolumens in Deutschland und der damit verbundenen öffentlichen Kritik. Sie stellt die Problematik der Steinkohlesubventionen als Beispiel dar und benennt das Ziel, ein Schema zur Beurteilung der Legitimität von Subventionen zu entwickeln, um einen Abbau in nicht-legitimen Bereichen zu ermöglichen. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die Vorgehensweise, wobei sie die unterschiedlichen Definitionen des Subventionsbegriffs, dessen Wirkungen, legitime Einsatzbereiche und schließlich ein zusammenfassendes Fazit ankündigt.
2. Der Subventionsbegriff: Dieses Kapitel beleuchtet die vielschichtigen Definitionen des Begriffs „Subvention“. Es vergleicht die enge, instrumentenbezogene Definition mit der weiten, problembezogenen Definition und analysiert die unterschiedlichen Ansätze von Andel, Hansmeyer und Shoup. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung von Transferzahlungen an Unternehmen und private Haushalte sowie der Berücksichtigung von Steuervergünstigungen. Die unterschiedlichen Subventionsvolumina, die sich aus den verschiedenen Definitionen der Bundesregierung, des IfW und der VGR ergeben, werden detailliert gegenübergestellt und analysiert, wobei die jeweiligen methodischen Unterschiede deutlich herausgearbeitet werden. Die unterschiedlichen Definitionen verdeutlichen die Schwierigkeit, Subventionen präzise zu erfassen und zu quantifizieren.
3. Subventionswirkungen: Dieses Kapitel untersucht die mikroökonomischen Wirkungen von Subventionen ausgehend vom Referenzmodell der vollständigen Konkurrenz. Es analysiert die spezifischen Auswirkungen der Subventionsgewährung und widmet sich ausführlich den möglichen unerwünschten Nebenwirkungen. Es legt den Fokus auf die Folgen für Angebot, Nachfrage und Preisbildung und zeigt auf, wie Subventionen zu Ineffizienzen und Verzerrungen im Markt führen können. Die Analyse dient als Grundlage für die spätere Bewertung der Legitimität von Subventionen und für die Entwicklung eines geeigneten Bewertungsschemas.
4. Beurteilung von Subventionen als wirtschaftspolitisches Instrument: Dieses Kapitel erörtert mögliche legitime Einsatzbereiche von Subventionen, insbesondere als Instrument zur Korrektur allokativen Marktversagens, z.B. bei positiven externen Effekten. Es wird ein Schema vorgestellt, mit dessen Hilfe die tatsächliche Legitimität von Subventionen in einzelnen Bereichen beurteilt und deren Wirksamkeit herausgestellt werden kann. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Bedingungen, unter denen Subventionen tatsächlich zu einer effizienten Allokation von Ressourcen beitragen können, und auf der Abgrenzung von Situationen, in denen Subventionen zu unerwünschten Folgen führen.
Schlüsselwörter
Subventionen, öffentliche Verwaltung, Marktversagen, Legitimität, Wirtschaftlichkeit, Allokation, Distribution, Mikroökonomie, positive externe Effekte, Kosten-Nutzen-Analyse, Subventionswirkungen, Subventionsbericht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Legitimität von Subventionen
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Legitimität von Subventionen im Bereich der öffentlichen Verwaltung. Ziel ist die Entwicklung eines Schemas zur Beurteilung der Legitimität von Subventionen in verschiedenen Einsatzgebieten und die Rechtfertigung des Abbaus von Subventionen in nicht-legitimen Bereichen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Abgrenzung des Subventionsbegriffs, die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Subventionen, legitime Einsatzbereiche von Subventionen zur Korrektur von Marktversagen, die Analyse der Legitimität anhand eines entwickelten Schemas und die Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Subventionen.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einführung mit Überblick über die Problematik (hohes Subventionsvolumen, öffentliche Kritik, Beispiel Steinkohlesubventionen), eine detaillierte Betrachtung des Subventionsbegriffs (verschiedene Definitionen, Vergleich verschiedener Ansätze, Analyse der methodischen Unterschiede in der Quantifizierung), die Analyse der mikroökonomischen Wirkungen von Subventionen inklusive Nebenwirkungen, die Beurteilung von Subventionen als wirtschaftspolitisches Instrument (legitime Einsatzbereiche, Entwicklung eines Bewertungsschemas) und abschließend eine Zusammenfassung und ein Fazit.
Welche Definitionen des Subventionsbegriffs werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die enge, instrumentenbezogene Definition mit der weiten, problembezogenen Definition des Subventionsbegriffs und analysiert die unterschiedlichen Ansätze von Andel, Hansmeyer und Shoup. Es wird auf die Unterscheidung von Transferzahlungen an Unternehmen und private Haushalte sowie die Berücksichtigung von Steuervergünstigungen eingegangen.
Welche Wirkungen von Subventionen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die mikroökonomischen Wirkungen von Subventionen ausgehend vom Referenzmodell der vollständigen Konkurrenz. Es werden die Auswirkungen auf Angebot, Nachfrage und Preisbildung analysiert, sowie mögliche unerwünschte Nebenwirkungen und Ineffizienzen.
Wie wird die Legitimität von Subventionen beurteilt?
Die Legitimität von Subventionen wird anhand eines in der Arbeit entwickelten Schemas beurteilt. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Bedingungen, unter denen Subventionen zu einer effizienten Allokation von Ressourcen beitragen und auf der Abgrenzung von Situationen, in denen unerwünschte Folgen auftreten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Relevante Schlüsselwörter sind: Subventionen, öffentliche Verwaltung, Marktversagen, Legitimität, Wirtschaftlichkeit, Allokation, Distribution, Mikroökonomie, positive externe Effekte, Kosten-Nutzen-Analyse, Subventionswirkungen, Subventionsbericht.
Welches Fazit zieht die Seminararbeit?
Das Fazit der Seminararbeit wird im Kapitel 5 zusammengefasst und beinhaltet die Ergebnisse der Analyse der Legitimität von Subventionen und die Anwendung des entwickelten Bewertungsschemas. Es wird eine Schlussfolgerung zu einem möglichen Abbau von Subventionen in nicht-legitimen Bereichen gezogen.
- Citation du texte
- Diplom-Volkswirt Benedikt Hüppe (Auteur), 2007, Legitimationsgründe für Subventionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125832