Eleonore von Aquitanien - Machtpolitische Bestrebungen einer mittelalterlichen Herrscherin?


Dossier / Travail, 2006

15 Pages, Note: 1,7


Extrait


Gliederung

I. Einleitung
1. Einleitung
1.1. Quellen
1. Forschungsliteratur

II. Hauptteil
1. Genealogische Aspekte- Die Herrschaft des Hauses Poitou
2. Königin von Frankreich (1137- 1152)
2.1. Der Weg zur Krone
2.2. Die Teilnahme Eleonores am zweiten Kreuzzug (1147- 1149)
2.2.1. Die Auswirkungen der Begegnung mit Raimund von Antiochia
2.3. Die Auflösung der Ehe (1152)
2.4. Zur politischen Bedeutung Eleonores

III. Schlussbetrachtungen

I. Einleitung

1. Einleitung

Die Eckdaten für den Zeitraum, den wir als das mittlere Zeitalter, bezeichnen lassen sich wie jede Epochenabgrenzung nicht eindeutig festlegen. Den Beginn des Mittelalters kann man mit dem Ende des Weströmischen Reiches 476 und das Ende mit dem Thesenschlag Luthers 1517 bestimmen[1]. Die Jahre von 1050 bis 1250 markieren dabei die Periode des „ hohen Mittelalters“ und schon mit der Bezeichnung wird deutlich, dass es sich um die Hochphase der Epoche handelt. Es ist die Zeit der Hohen Minne, der Troubadourlyrik, dem Höhepunkt des Rittertums und der Artusepik. An den Höfen vor allem Südfrankreichs blühte das lyrische, musikalische und gesellschaftliche Leben.

Genau in jene Zeit wird Eleonore, eine Frau höchsten Adels geboren, die bereits im Alter von 16 Jahren die gesellschaftliche Bühne durch ihre Heirat mit dem französischen Thronfolger betrat und als Königin von Frankreich und spätere Königin von England sowie Mutter künftiger Könige in die Geschichte eingegangen ist. „Eleonore von Aquitanien ist eine derjenigen Frauengestalten des Mittelalters, über die sehr viel geschrieben worden ist“, schreibt D. Laube[2] im Schlusswort ihrer Dissertation und tatsächlich ragen sich viele Legenden über die sehr schöne Frau, die mit Melusine verglichen wird, den König von Frankreich auf den 2. Kreuzzug begleitete und ihm schon dort untreu gewesen sein soll[3]. Als ehrgeizig, egoistisch und Unheil bringend wird sie beschrieben und ist daher keine unumstrittene Gestalt der Geschichte. Vielleicht war es gerade dieses unmoralische Verhalten, dass die Enkelin des ersten Troubadours zum Objekt der Begierde in den Liedern seiner Nachfolger machte.

Das für diese Zeit ungewöhnlich lange und bewegte Leben Eleonore erfordern es, einen Schwerpunkt in der Bearbeitung des Themas zu setzen. Daher soll die Zeit Eleonores als Französische Königin im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Ausgehend von einer Darstellung der Geschichte ihrer Familie anhand ausgewählter Quellen und Forschungsliteratur will die Arbeit der Frage nachgehen, inwieweit Eleonore als Herzogin von Aquitanien und Königin von Frankreich auch politischen Einfluss erlangte und die Zeit des Hochmittelalters mit prägte oder ob es sich bei der Frauengestalt um nichts anderes als eine gefährliche Melusine handelte.

1.1. Quellen

Die Quellen zu Eleonore von Aquitanien lassen sich in zwei Komplexe gliedern, 1. Die Zeit in Frankreich und 2. die Zeit in England. Vorwiegend sind dabei literarische Quellen, wie Chroniken und Briefe überliefert.

Die wesentlichen Zeugnisse über Eleonore in Frankreich finden sich im Recueil des Historiens de Gaule et de la France, Bd. XII, Paris 1781. Darin sind unter anderem die Chroniken von Tours[4] sowie die Chronik des Gottfried von Vigeios[5] ediert. Die Historia Pontificalis[6] von Johannes von Salisbury ist eine ergiebige Quelle für die Ereignisse in Antiochia auch wenn er nicht selbst anwesend war.

Zeugnisse zu ihrer Zeit als Gemahlin des Königs von England finden sich in der Rolls Series[7], die in dieser Arbeit jedoch keine Betrachtung fanden.

Generell lässt sich zu den Quellen anmerken, dass Geschichtsschreibung noch bis ins Hochmittelalter fast ausschließlich von Klerikern betrieben wurde, da dies oftmals die einzigen Schriftkundigen waren. Daher ist das historische Urteil dieser Chronisten oftmals religiös geprägt. Noch weiter geht D. Laube, die es für denkbar hält, dass in den Quellen nicht immer die historische Wahrheit gezählt hat, sondern dass was die Öffentlichkeit für die Wahrheit gehalten hat und sei es auch nur das Gerücht[8].

1.2. Forschungsliteratur

Die wissenschaftliche Literatur beschäftigt sich sehr umfangreich mit dem Thema Herrscherinnen im Mittelalter, der Frau in dieser Zeit sowie den Lebensumständen der mittelalterlichen Menschen.

Literatur über das Leben und Wirken von Eleonore von Aquitanien sowie ihre Abstammung ist ebenfalls zahlreich vorhanden. Dabei reicht das Spektrum von Dissertationen bis zur Belletristik.

In Bezug auf das Leben Eleonores stützt sich diese Arbeit hauptsächlich auf die Dissertation von Daniela Laube[9] aus dem Jahr 1984 die sich ausführlich und kritisch mit den verschiedenen Quellen auseinandersetzt sowie auf das aktuellere Werk von Régine Pernoud[10]. In der Objektivität der Beschreibung ist die Arbeit von D. Laube vorzuziehen, da sie Eleonore nüchterner und sachlicher schildert während das Werk von Pernoud teilweise romanhafte Züge aufweist. Inhaltlich unterscheiden sich Beide nur geringfügig.

Die im Jahr 2000 von U. Vones- Liebenstein[11] erschiene Biographie ist die derzeit aktuellste wissenschaftliche Publikation. Die Autorin ist darin bestrebt das Leben der Königin umfassend und unter einem politischen Blickwinkel zu betrachten.

Besondere Betrachtung fanden auch die Aufsätze von Bernhard Pöll[12] und Karl Rudolf Schnith[13], die beide ein sehr umfassendes Bild von Eleonore zeichnen.

[...]


[1] Vgl. Weddige, H.: Einführung in die germanistische Mediävistik. München 5 2003, S. 11 f.

[2] Laube, D.: Zehn Kapitel zur Geschichte der Eleonore von Aquitanien. Bern, Frankfurt am Main, New York 1984, S. 158.

[3] Zum Verhältnis mit ihrem Onkel Raimund siehe Kapitel 2.1.2.

[4] RHG XII (1781), S. 461- 478.

[5] RHG XII (1781), S. 421- 451.

[6] MGH SS Bd.20, S. 515- 545.

[7] Chronicles and Memorials of Great Britain and Ireland during the Middle Ages. Rolls Series.

[8] ebd. S.142.

[9] Vgl. Fn.2.

[10] Pernoud, R.: Königin der Troubadoure. Eleonore von Aquitanien. München 14 1996.

[11] Vones- Liebenstein, U.: Eleonore von Aquitanien. Herrscherin zwischen zwei Reichen. Göttingen, Zürich 2000.

[12] Pöll, B.: Eleonore von Aquitanien. In.: Müller, U./ Wunderlich, W. : Herrscher. Helden. Heilige. St. Gallen 1996 (=Mittelalter- Mythen, Bd.1).

[13] Schnith, K.: Eleonore von Aquitanien. Königin von Frankreich und England. In: ders (Hrsg.): Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Graz, Wien, Köln 1997.

Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Eleonore von Aquitanien - Machtpolitische Bestrebungen einer mittelalterlichen Herrscherin?
Université
Dresden Technical University
Note
1,7
Auteur
Année
2006
Pages
15
N° de catalogue
V125950
ISBN (ebook)
9783640314126
Taille d'un fichier
439 KB
Langue
allemand
Annotations
Literaturangaben werden komplett in den Fußnoten zitiert.
Mots clés
Eleonore, Aquitanien, Machtpolitische, Bestrebungen, Herrscherin
Citation du texte
Luise Ludwig (Auteur), 2006, Eleonore von Aquitanien - Machtpolitische Bestrebungen einer mittelalterlichen Herrscherin?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125950

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