Kritiker des Nachhaltigkeitsbegriffs argumentieren, Nachhaltigkeit sei nur ein „Gummiwort“, welches für ganz unterschiedliche und teils gegensätzliche Ziele verwendet würde. Neben Umweltorganisationen und politischen Parteien nutzen auch Wirtschaftsunternehmen den Begriff der Nachhaltigkeit, um ihr Handeln zu legitimieren. Zugespitzt könnte man sagen, dass ein Chemiekonzern natürlich daran interessiert sein muss, nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften. Es stellt sich allerdings die Frage, ob bei dieser Gewinnerwirtschaftung soziale und ökologische Faktoren die selbe Rolle spielen, wie das Ziel einer nachhaltigen Gewinnerwirtschaftung.
Es ist kaum von der Hand zu weisen, dass beim Begriff "Nachhaltigkeit" das Primat der ökologischen Dimension keineswegs eine notwendige Bedingung ist und sich unter dem Nimbus der Nachhaltigkeit vielmehr eine ganze Anzahl verschiedenster arbeitsmarkt-, wirtschafts- und sozialpolitischer Ziele verbinden lassen. Nachhaltig ist an vielen Stellen der politischen Rhetorik all das, was kurz vorher noch „zukunftsträchtig“, „konsequent“ oder „tragfähig“ war.
Ist Nachhaltigkeit also vor allem Pflichtbestandteil eines erfolgreichen political wordings?
- Arbeit zitieren
- Konrad Gähler (Autor:in), 2007, Nachhaltigkeit – eine angemessene Zukunftsstrategie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126162