Die Integration im Elementarbereich konnte in den letzten Jahren große Fortschritte
verzeichnen, so dass in Deutschland heute bereits 43% aller behinderten Kinder in
Regelkindergärten gemeinsam mit Nichtbehinderten betreut werden können (vgl.
Cloerkes 2001 S.37).
Mit den damit einhergehenden Vor- und Nachteilen, der Tätigkeit der Erzieher, sowie
der Rolle der Eltern, möchte ich mich in dieser Arbeit näher beschäftigen und einen
Einblick in den Alltag der integrativen Regelkindergärten geben. Die Anfänge der Integration behinderter Kinder liegen in den 70er Jahren. Betroffene
Eltern kritisierten die Aussonderung ihrer Töchter und Söhne in Sonderschulkindergärten
und konnten mit ihren Protesten erstaunliches veranlassen: Bereits 1980 gab
es in Deutschland 60 Einrichtungen, die auf dem Konzept der Integration beruhten,
jedoch über keine konkreten Rahmenbedingungen verfügten, so dass deren damalige
Situation schlechter war als die der Sondereinrichtungen (vgl. Cloerkes 2001
S.222/223). Die Zahl der integrativen Kindergärten konnte jedoch trotzdem weiter
ansteigen und im Laufe der Zeit bildeten sich vier grundlegende pädagogische Konzeptionen
der integrativen Erziehung im Elementarbereich heraus:
- Der Aneignungstheoretische Ansatz:
Feuser, der Begründer dieses Ansatzes, definiert Integration folgendermaßen:
„die gemeinsame Tätigkeit (spielen/lernen/arbeiten) am gemeinsamen Gegenstand/
Produkt in Kooperation von behinderten und nichtbehinderten Menschen“
(Heimlich 1995 S.58). Die Integrationsmaßnahme steht also nicht im Mittelpunkt
des Geschehens, sondern die Struktur der Integration wird als Ziel und Mittel der
pädagogischen Förderung gesehen. Feuser hält eine Trennung von physischer,
psychischer und sozialer Beeinträchtigung im Sinne der Behinderung nicht für relevant;
er sieht Behinderung als eine Beeinträchtigung des menschlichen Aneignungsprozesses. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Integration im Elementarbereich
- 2.1 Aufgaben des Kindergartens
- 2.2 Rahmenbedingungen
- 2.3 Organisationsformen integrativer Betreuung
- 2.4 Tätigkeiten der Erzieher
- 2.5 Tätigkeiten der Eltern
- 2.6 Vor- und Nachteile der Integration
- 3. Integration im Kindergarten Bad Endbach
- 3.1 Rahmenbedingungen/Organisation
- 3.2 Tätigkeiten der Erzieher/der Eltern
- 3.3 Vor- und Nachteile der Integration
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Integration behinderter Kinder im Elementarbereich. Ziel ist es, einen Einblick in den Alltag integrativer Kindergärten zu geben und die Vor- und Nachteile, die Rolle der Erzieher und Eltern sowie die Rahmenbedingungen der Integration zu beleuchten.
- Entwicklung der Integration behinderter Kinder im Elementarbereich
- Aufgaben und Tätigkeiten von Erziehern und Eltern in integrativen Einrichtungen
- Organisationsformen und Rahmenbedingungen integrativer Betreuung
- Pädagogische Konzeptionen der integrativen Erziehung
- Vor- und Nachteile der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über den Fortschritt der Integration behinderter Kinder in deutschen Regelkindergärten und benennt die Schwerpunkte der Arbeit: die Vor- und Nachteile der Integration, die Aufgaben der Erzieher und die Rolle der Eltern. Sie stellt den Kontext und die Relevanz des Themas heraus, indem sie die steigende Zahl integrierter Kinder in Regelkindergärten erwähnt und auf die Notwendigkeit einer genaueren Betrachtung der damit verbundenen Herausforderungen und Chancen hinweist.
2. Integration im Elementarbereich: Dieses Kapitel beschreibt die Anfänge der Integration behinderter Kinder in den 1970er Jahren, die anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund fehlender Rahmenbedingungen und das anschließende Wachstum integrativer Einrichtungen. Es werden vier grundlegende pädagogische Konzeptionen der integrativen Erziehung im Elementarbereich vorgestellt, wobei der Fokus auf dem aneignungstheoretischen Ansatz von Feuser liegt. Dieser Ansatz betont die gemeinsame Tätigkeit von behinderten und nichtbehinderten Kindern und sieht Behinderung als Beeinträchtigung des menschlichen Aneignungsprozesses. Die Bezugnahme auf Piagets Adaptionsmodell unterstreicht die Bedeutung der individuellen Entwicklungsstufen.
3. Integration im Kindergarten Bad Endbach: Dieses Kapitel bietet einen Fallstudien-artigen Einblick in einen spezifischen Kindergarten. Es analysiert die konkreten Rahmenbedingungen und Organisationsstrukturen dieser Einrichtung. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Tätigkeiten der Erzieher und Eltern innerhalb des integrativen Kontexts in diesem Kindergarten und deren Erfahrungen mit den Vor- und Nachteilen der Integration. Es liefert so ein konkretes Beispiel für die Umsetzung der im vorherigen Kapitel theoretisch beschriebenen Konzepte.
Schlüsselwörter
Integration, Elementarbereich, Kindergarten, behinderte Kinder, inklusive Pädagogik, Erzieher, Eltern, Rahmenbedingungen, Organisationsformen, Vor- und Nachteile, Aneignungstheorie, Feuser, Piaget.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Integration behinderter Kinder im Elementarbereich
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Integration behinderter Kinder im Elementarbereich. Sie bietet einen umfassenden Überblick, inklusive Einleitung, Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörtern. Der Fokus liegt auf den Vor- und Nachteilen der Integration, den Aufgaben der Erzieher und Eltern sowie den Rahmenbedingungen integrativer Kindergärten. Ein Fallbeispiel aus dem Kindergarten Bad Endbach veranschaulicht die praktischen Aspekte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Entwicklung der Integration behinderter Kinder, Aufgaben und Tätigkeiten von Erziehern und Eltern, Organisationsformen und Rahmenbedingungen integrativer Betreuung, pädagogische Konzeptionen der integrativen Erziehung (mit Fokus auf den aneignungstheoretischen Ansatz von Feuser und Bezug auf Piaget) und die Vor- und Nachteile der Integration.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Einleitung, 2. Integration im Elementarbereich (mit Unterkapiteln zu Aufgaben des Kindergartens, Rahmenbedingungen, Organisationsformen, Tätigkeiten der Erzieher und Eltern sowie Vor- und Nachteilen), 3. Integration im Kindergarten Bad Endbach (mit Fokus auf Rahmenbedingungen, Tätigkeiten der Erzieher/Eltern und Vor- und Nachteile), 4. Fazit und 5. Literaturverzeichnis.
Welche Rolle spielen Erzieher und Eltern in der Integration?
Die Arbeit beleuchtet die wichtige Rolle von Erziehern und Eltern in integrativen Einrichtungen. Sie beschreibt die Aufgaben und Tätigkeiten beider Gruppen im Kontext der inklusiven Pädagogik und analysiert ihren Beitrag zum Gelingen der Integration. Das Fallbeispiel des Kindergartens Bad Endbach gibt konkrete Einblicke in die Praxis.
Welche Vor- und Nachteile der Integration werden diskutiert?
Die Arbeit analysiert sowohl die Vorteile als auch die Herausforderungen der Integration behinderter Kinder. Diese Aspekte werden sowohl theoretisch im Kapitel über die Integration im Elementarbereich als auch anhand des Fallbeispiels des Kindergartens Bad Endbach konkret betrachtet.
Welche pädagogischen Konzeptionen werden behandelt?
Die Arbeit präsentiert verschiedene pädagogische Konzeptionen der integrativen Erziehung, wobei der Schwerpunkt auf dem aneignungstheoretischen Ansatz von Feuser liegt. Dieser Ansatz betont die gemeinsame Tätigkeit von Kindern mit und ohne Behinderung und versteht Behinderung als Beeinträchtigung des Aneignungsprozesses. Das Werk bezieht sich auch auf Piagets Adaptionsmodell.
Was ist das Fazit der Arbeit?
(Das konkrete Fazit wird in der Arbeit selbst dargestellt und kann hier nicht vollständig wiedergegeben werden. Es fasst die Ergebnisse der Untersuchung der Integration behinderter Kinder im Elementarbereich zusammen.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter: Integration, Elementarbereich, Kindergarten, behinderte Kinder, inklusive Pädagogik, Erzieher, Eltern, Rahmenbedingungen, Organisationsformen, Vor- und Nachteile, Aneignungstheorie, Feuser, Piaget.
- Arbeit zitieren
- Marlis-Sabine Richardt (Autor:in), 2003, Integration im Elementarbereich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12619