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Ehre, Ehrlosigkeit und soziale Ausgrenzung in der Frühen Neuzeit. Scharfrichter als Paradebeispiel der unehrlichen Berufe

Titre: Ehre, Ehrlosigkeit und soziale Ausgrenzung in der Frühen Neuzeit. Scharfrichter als Paradebeispiel der unehrlichen Berufe

Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours , 2002 , 18 Pages , Note: 2

Autor:in: Wladimir Danilow (Auteur)

Histoire de l'Europe - Moyen Âge, Temps modernes
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Résumé Extrait Résumé des informations

Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit mußte man weder Dieb noch Betrüger sein, um seine Ehre zu verlieren. Die „Unehrlichkeit“ des Mittelalters und der Frühen Neuzeit hat mit der heutigen Unehrlichkeit wenig gemeinsam. Es war kein moralisches Problem, sondern „eine rechtliche Zurückstellung bestimmter Berufe, verbunden mit sozialer Distanzierung und Verachtung“1. Als „ehrlos“ galten eine Reihe von Berufen, wie zum Beispiel Leineweber, Müller, Töpfer oder Bader. Diese nützlichen und sinnvollen Berufe waren dem Spott und der Verachtung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gesellschaft ausgesetzt2. Die Müller waren demnach Diebe und betrieben nebenbei ein Bordell in ihrer Mühle3, ebenso die Schneider, die einen Teil des gelieferten Materials verschwinden ließen4; die Türmer arbeiteten nachts, das machte sie unheimlich und verdächtig5. Das ist nur eine sehr kurze Auswahl an Vorurteilen, mit denen die Angehörigen der „ehrlosen“ Berufe zu kämpfen hatten.

An der Spitze der „unehrlichen“ Gewerbe stand der Beruf des Scharfrichters. Auch unter den Namen Henker, Freimann, Carnifex, Nachrichter, Schinder, Meister Hans oder Züchtiger6 bekannt, war dieser Beruf der Unehrlichste unter den „unehrlichen“ Berufen. Diese Arbeit beschäftigt sich ausschließlich mit dem Beruf des Scharfrichters als dem „Paradebeispiel“ der „unehrlichen“ Berufe.

Die Anfänge des Gewerbes, der Ursprung des professionalisierten Tötens werden im Kapitel Anfänge des Berufs behandelt. Das Kapitel Erklärungsversuche der „Unehrlichkeit“ des Berufs stützt sich hauptsächlich auf die von Jutta Nowosadtko aufgestellten Thesenkomplexe, wie es zu der „Unehrlichkeit“ kam. Das Leben der Scharfrichter gibt Einblicke in den Alltag der Henker, ihre Hauptbeschäftigung, „Nebenjobs“, Stellung innerhalb der Gesellschaft und die Verarbeitung der Ausgrenzung. Im Schlußteil wird auf die teilweise stattgefundene Rehabilitierung und Gleichstellung des Berufs eingegangen.

Extrait


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Anfänge und Entwicklung des Berufs
    • Germanen
    • Mittelalterliche Gesellschaft
  • Erklärungsversuche der „Unehrlichkeit" des Berufs
    • Die rechtsgeschichtliche These
    • Die psychologische These
    • Die sakral-magische These
    • Die rationalistische These
  • Das Leben der Scharfrichter
    • Aufgaben und Nebenerwerbstätigkeiten
    • Gesellschaftliche Stellung
    • Reaktionen auf den Ausschluß aus der Gesellschaft
  • Schlußteil: Teilweise Rehabilitierung des Berufs

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie der Beruf des Scharfrichters in der Frühen Neuzeit zum „Paradebeispiel“ der „unehrlichen“ Berufe wurde und welche Faktoren zu seiner gesellschaftlichen Ausgrenzung führten. Die Analyse konzentriert sich auf die Anfänge und Entwicklung des Berufs sowie auf die verschiedenen Erklärungsansätze für seine „Unehrlichkeit“. Darüber hinaus werden das Leben der Scharfrichter, ihre gesellschaftliche Stellung und die Reaktionen auf ihre Ausgrenzung beleuchtet.

  • Die Anfänge und Entwicklung des Scharfrichterberufs in der Geschichte
  • Die rechtlichen, psychologischen, sakral-magischen und rationalistischen Thesen, die die „Unehrlichkeit“ des Berufs erklären
  • Die Aufgaben, Nebenerwerbstätigkeiten und gesellschaftliche Stellung von Scharfrichtern in der Frühen Neuzeit
  • Die Reaktionen der Gesellschaft auf die Ausgrenzung der Scharfrichter
  • Die partielle Rehabilitierung des Berufs im Laufe der Zeit

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung beleuchtet die Definition von „Unehrlichkeit“ im Kontext der Frühen Neuzeit und stellt den Beruf des Scharfrichters als ein Paradebeispiel für diese Kategorie dar. Das Kapitel „Anfänge und Entwicklung des Berufs“ betrachtet die Ursprünge des Scharfrichterberufs in germanischen und mittelalterlichen Gesellschaften. Im Kapitel „Erklärungsversuche der „Unehrlichkeit" des Berufs“ werden verschiedene Thesen aus der Rechtsgeschichte, Psychologie, Sakralmagie und Rationalismus diskutiert, die die soziale Ausgrenzung des Scharfrichterberufs zu erklären versuchen. Das Kapitel „Das Leben der Scharfrichter“ beleuchtet den Alltag der Henker, ihre Aufgaben, Nebenerwerbstätigkeiten, gesellschaftliche Stellung und die Verarbeitung der Ausgrenzung. Der Schlussabschnitt beschäftigt sich mit der teilweise stattgefundenen Rehabilitierung und Gleichstellung des Scharfrichterberufs.

Schlüsselwörter

Scharfrichter, Henker, Freimann, Carnifex, Nachrichter, Schinder, Meister Hans, Züchtiger, Unehrlichkeit, Ehre, Ehrlosigkeit, soziale Ausgrenzung, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Rechtsgeschichte, Psychologie, Sakralmagie, Rationalismus, Aufgaben, Nebenerwerbstätigkeiten, gesellschaftliche Stellung, Rehabilitierung, Gleichstellung.

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Résumé des informations

Titre
Ehre, Ehrlosigkeit und soziale Ausgrenzung in der Frühen Neuzeit. Scharfrichter als Paradebeispiel der unehrlichen Berufe
Université
University of Osnabrück  (FB Geschichte)
Cours
Proseminar: Fremde in der Frühen Neuzeit. Außenseiter, Randgruppen, Minderheiten.
Note
2
Auteur
Wladimir Danilow (Auteur)
Année de publication
2002
Pages
18
N° de catalogue
V12630
ISBN (ebook)
9783638184670
ISBN (Livre)
9783638746731
Langue
allemand
mots-clé
Ehre Ehrlosigkeit Ausgrenzung Frühen Neuzeit Scharfrichter Paradebeispiel Berufe Proseminar Fremde Frühen Neuzeit Außenseiter Randgruppen Minderheiten
Sécurité des produits
GRIN Publishing GmbH
Citation du texte
Wladimir Danilow (Auteur), 2002, Ehre, Ehrlosigkeit und soziale Ausgrenzung in der Frühen Neuzeit. Scharfrichter als Paradebeispiel der unehrlichen Berufe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12630
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Extrait de  18  pages
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