Das zentrale Thema, dem Young in ihrem Aufsatz "Werfen wie ein Mädchen" nachgeht und somit auch das zentrale Thema dieser Arbeit sein wird, ist die Frage, wie sich der weibliche Körper in physische Aufgaben einbringt und wie er sich orientiert. Die Aufmerksamkeit, sowohl Youngs Essay als auch dieser Arbeit, stützt sich vorrangig auf die Modalitäten weiblicher Körperhaltung, Beweglichkeit, Motilität und der Räumlichkeit. Youngs Ziel ist es
mit ihrem Essay eine Lücke zwischen der Existenzialphänomenologie und der feministischen Theorie zu schließen.
Mit ihrem Essay zeigt sie, dass ein weiblicher Stil des körperlichen Verhaltens in patriarchalen Gesellschaften durch Beschränkungen und Hemmungen gekennzeichnet ist. Frauen werden nicht gefördert, die Welt aktiv mitzugestalten, sondern zum Objekt gemacht. Die Tatsache, dass Mädchen auf bestimmte Weise werfen, lässt sich nicht durch angeborene biologische Anlagen oder vorgegebene anatomische Unterschiede erklären, sondern durch die geschlechtsspezifischen Praktiken und Bilder innerhalb einer Gesellschaft. Durch Erziehung, Nachahmung und Verstärkung durch positive oder negative Rückmeldung wird dieses charakteristische weibliche Körperverhalten sozialisiert, erlernt und eingeübt. Mithilfe Merleau-Pontys Theorie der Leiblichkeit versucht Young die Ansätze von Simone de Beauvoir zu verbinden und stellt uns in weiterer Folge drei Modalitäten weiblicher Körperhaltung und Bewegung dar: mehrdeutige Transzendenz, gehemmte Intentionalität, nicht kontinuierliche Einheit;
Nach einer Darstellung ihrer Position, ebenso wie ihrer Position nach mehr als 20 Jahren, werden weitere Ergänzungen seitens Steffen Herrmann, Maren Wehrle und meinerseits hinzugezogen. Abschließend werde ich eine Bilanz zu Youngs Theorie ziehen und zu dem Schluss kommen, dass die Auffassungen auch mehr als zwanzig Jahre nach dem Erscheinen ihres Essays gehaltvoll sind und immer noch eine Veränderung in unserer Gesellschaft herbeizusehnen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Vorwort
- Einleitung
- Werfen wie ein Mädchen
- "Throwing Like a Girl": Twenty Years Later
- Weiterführende Überlegungen
- Bilanz
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Iris Marion Youngs Essay "Werfen wie ein Mädchen" und untersucht, wie der weibliche Körper in physische Aufgaben eingebunden ist und sich im Raum orientiert. Der Fokus liegt auf weiblicher Körperhaltung, Beweglichkeit, Motilität und Räumlichkeit. Youngs Ziel ist es, die Lücke zwischen der Existenzialphänomenologie und feministischer Theorie zu schließen, indem sie zeigt, dass ein weiblicher Stil des körperlichen Verhaltens in patriarchalen Gesellschaften durch Einschränkungen und Hemmungen geprägt ist.
- Die Darstellung des weiblichen Körpers als Objekt in patriarchalen Gesellschaften
- Die Analyse von weiblicher Körperhaltung und Bewegung als sozial konstruierte Phänomene
- Die Verbindung von Merleau-Pontys Leiblichkeitstheorie mit Simone de Beauvoirs Ansätzen
- Die drei Modalitäten weiblicher Körperhaltung und Bewegung: mehrdeutige Transzendenz, gehemmte Intentionalität, nicht kontinuierliche Einheit
- Die Kritik an biologistischen Erklärungen für Geschlechterunterschiede im Verhalten
Zusammenfassung der Kapitel
- Abstract: Das zentrale Thema des Essays "Werfen wie ein Mädchen" ist die Frage, wie der weibliche Körper sich in physische Aufgaben einbringt und sich im Raum orientiert. Young untersucht dabei insbesondere die Modalitäten weiblicher Körperhaltung, Beweglichkeit, Motilität und Räumlichkeit. Ihr Ziel ist es, eine Lücke zwischen der Existenzialphänomenologie und der feministischen Theorie zu schließen.
- Vorwort: Die Arbeit beleuchtet die Aktualität der Geschlechterforschung und die Bedeutung des Begriffs "Gender Studies". Sie stellt den Essay "Werfen wie ein Mädchen" als Ausgangspunkt für die Analyse von Geschlechterverhältnissen im Kontext von Körperlichkeit und Bewegung dar.
- Einleitung: Youngs Essay zielt darauf ab, die typischen Verhaltensweisen von Frauen in der feministischen Theorie verständlicher zu machen. Sie bezieht sich dabei auf Straus' Ausführungen zum Unterschiedlichen Werfen von Mädchen und Jungen und kritisiert Beauvoirs Fokus auf die physiologischen Einschränkungen des weiblichen Körpers.
Schlüsselwörter
Schlüsselbegriffe der Arbeit sind weibliche Existenz, weibliche Körperhaltung, weibliche Bewegung, weibliche Motilität, kontinuierliche Einheit, mehrdeutige Transzendenz, gehemmte Intentionalität, nicht kontinuierliche Einheit, sowie die Theorien von Merleau-Ponty, Simone de Beauvoir und Iris Marion Young.
- Citation du texte
- Isabella Cermak (Auteur), 2021, Gender is something we DO. Analyse zu Iris Marion Youngs Essay "Werfen wie ein Mädchen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1263569