Analyse der Kooperation in regionalen Netzwerken anhand des Mikrofinanzmarktes


Exposé (Elaboration), 2009

33 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Einführung in die Problemstellung

2. Theorie der Kooperation und Netzwerkstrukturen

3. Einflussfaktoren der Mikrofinanzwirtschaft
3.1 Beschreibung der Grundstrukturen des Mikrofinanzmarktes
3.2 Produkte und Dienstleistungen des Mikrofinanzsystems

4. Analyse der Kooperation in regionalen Mikrofinanznetzwerken
4.1 Untersuchung regionaler Wirtschaftsstrukturen des Mikrofinanzsektors
4.2 Interaktionsmuster und Kooperation als Grundlage des Finanzmanagement
4.3 Implementierung evolutorischer Entwicklungsansätze in der Mikrofinanzökonomie

5. Ergebnisse ökonomischer Modellbetrachtung
5.1 Schlußfolgerungen praktischer Anwendungskonzepte
5.2 Vergleich theoretischer Entwicklungsansätze und empirischer Beobachtung

6. Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Strukturen des Mikrofinanzmarkts

Abbildung 2: Eine Soziale/kommerzielle Hybridwelt

Abbildung 3: Interaktionsmuster des Mikrofinanzsektors

Abbildung 4: Determinanten des Moral Hazard Problems bei Mikrokrediten

Abbildung 5: Backward induction des Interaktionsmuster zwischen MFI und MFU

Abbildung 6: Mikrofinanznetzwerk des DMI

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Kreditbedarf anhand der Existenzgründungen innerhalb der BRD

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung in die Problemstellung

Der Mangel an Arbeit und das Fehlen von sozialen Netzwerken in Entwicklungsländern führte zu einem Bedarf nach einer neuen Form von Finanzinstituten. Ihre Aufgabe besteht in der Vergabe kleinerer Kredite an einkommensschwache Unternehmer und Existenzgründer. Das heutige Vorbild einer Mikrofinanzinstitution folgt dem sogenannten Grameen Ansatz des Friedensnobelpreisträgers Muhammed Yunus. Die Theorie der Mikrofinanzwirtschaft ist in diesem Sinne einer der wenigen Ansätze mit dem Ziel der Armutsbekämpfung unter Berücksichtigung der Stärke der Armen anstatt ihrer Defizite.[1] Sein Konzept spiegelt das Bedürfnis nach einfachen und kosteneffizienten Methoden wieder, ärmere Teile der Bevölkerung für einen gemeinsamen Mehrwert der Gesellschaft in bestehende Wirtschaftsstrukturen zu integrieren. Während traditionelle Entwicklungsprogramme oftmals ohne ein anhaltendes Ziel der Wohlstandssicherung arbeiten, besitzt der moderne Ansatz der Mikrofinanzwirtschaft die Aufgabe durch wirtschaftlichen Erfolg die Menschen von der Abhängigkeit nach privaten bzw. öffentlichen Zuwendungen zu befreien. Die regionalen Netzwerke des Mikrofinanzsektors sind in diesem Zusammenhang ein Resultat der Interaktionsmuster zwischen den einzelnen Akteuren des Mikrofinanzmarkts. Der Konflikt innerhalb der Mikrofinanzwirtschaft ergibt sich nun aus der richtigen Gestaltung dieser Netzwerke für ein möglichst erfolgreiches, nachhaltiges Finanzmanagement. Während traditionelle Mikrofinanzinstitute durch Spenden finanziert werden und ihre Aufgabe in der reinen Armutsbekämpfung sehen, gibt es unabhängige Mikrofinanzinstitute deren Ziel in der Erwirtschaftung der eigenen Kapitalreserven zu Gunsten einer freizügigen Kreditvergabe an ärmere Bevölkerungsteile besteht. Die Analyse dieser unterschiedlichen Ansätze bestimmt auch die Ausprägung der Beziehungen zwischen den Akteuren der unterschiedlichen Finanznetzwerke. Die Analyse der Netzwerkstrukturen ergibt sich hierbei aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Charakter der Kreditvergabe zu Gunsten einer verstärkten Kooperation zwischen den Akteuren.[2] Die Aufgabe sollte daher in der Generierung von Netzwerken als Maßnahme der Armutsbekämpfung oder Wettbewerbssteigerung mit dem Ziel einer nachhaltigen finanziellen Förderung der Akteure innerhalb der Region darstellen. Die unterschiedlichen Ausprägungen von Mikrofinanznetzwerken und ihrer Einflussfaktoren innerhalb des Mikrofinanzsektors stellen nicht nur die Kreditgeber und Kreditnehmer vor neue Entscheidungsprobleme sondern ebenso die Mikrofinanzinstitutionen für eine Verbesserung ihrer Leistungen auf dem Mikrofinanzmarkt.

2. Theorie der Kooperation und Netzwerkstrukturen

Innerhalb der Wirtschaftswissenschaften ist die Betrachtung der Kooperation von individuellen Akteuren ein Bereich der Analyse von Interaktionsbeziehungen. Als Grundlage dient in der institutionellen Analyse eine Betrachtung von interdependenten Beziehungen zwischen Akteuren in einer sozialen Entscheidungssituation bei der durch Kooperation eine gemeinsame superiore Situation hergestellt werden kann.[3] Es besteht hierbei zwar der Anreiz zu einem einseitigen Abweichen jedoch ist allen Akteuren bewusst, dass bei beidseitigem Abweichen das gemeinsame Ergebnis niedriger ist als bei gegenseitiger Koordination. Die Bedeutung von sozialen Entscheidungssituationen ergibt sich nun aus einem reziproken Charakter der Interaktion zwischen den Akteuren in der die Entscheidung von einem Akteur nicht nur eine Auswirkung auf den Akteur selbst sondern auch auf seine Interaktionspartner besitzt. Somit führt ein Entscheidungsproblem zur Bildung einer Institution wenn die Vorteile durch die Kooperation des Anderen größer sind als die Kosten der Kooperation für den Akteur selbst.[4]

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor ist in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Unsicherheit für die Bildung von Kooperationsbeziehungen. Die Bedeutung von echter strategischer Unsicherheit für die Prognose von Verhaltensweisen ergibt sich aus der Beschreibung von zukünftigen sozialen Situationen in einem wechselseitigen Entscheidungsproblem. Die Situation der echten Unsicherheit kann beschrieben werden als einen Zustand der nicht vorhergesagt werden kann oder nicht mit einer möglichst genauen Wahrscheinlichkeit bzw. Risikofaktor vorhersagbar ist. Mögliche Verhaltensweisen können beeinflusst werden zugunsten einer gemeinsamen Kooperationsbereitschaft ohne das weitere Abhängigkeiten oder ein Anreiz nach einem allgemeinen Altruismus vorhanden sein müssen. Das Ergebnis ist eine Kooperation auf der Grundlage einer individuellen, nutzenmaximierenden Entscheidungssituation, welche unter bestimmten Restriktionen wie z.B. einem eingeschränkten Vertrauensniveau zu einer Förderung von Koordinationsbeziehungen innerhalb einer stabilen Institution beitragen kann. Das Resultat ist somit die Bildung von Institutionen im Rahmen von Entscheidungsprozessen von individuellen Akteuren für die Verbesserung der Zukunftserwartungen und der Bewertung möglicher zukünftiger Entscheidungsprozesse zu Gunsten eines langfristig besseren Ergebnisses.[5] Die Beeinflussung von Institutionen kann daher durch die Beeinflussung der individuellen Kosten der Akteure geschehen welche aus den Kooperations- bzw. Opportunitätskosten zusammengesetzt werden. Gemeinsam bildet sie in dem Verhältnis von Kooperationskosten zu Opportunitätskosten einen Diskontfaktor der die Wahrscheinlichkeit oder Bedeutung der Zukunftserwartung wiederspiegelt.

Wen wir nun die Bedeutung von Akteuren für die Bildung von Institutionen betrachten, lassen sich hier Entwicklungen von Netzwerkbildung als Grundlage einer fortschreitenden Segregation innerhalb der Mehrheit von Individuen erkennen.[6] Anders als traditionelle Netzwerktheorien bedeuten Interaktionsmuster in diesem Zusammenhang nicht nur die Vernetzung einzelner Akteure sondern eine gleichzeitige wechselseitige Interaktion zwischen den Individuen eines Netzwerks. Die Kooperanten sind hierbei als Minderheit der Gesamtpopulation anzusehen deren fortschreitende Interaktion zu einer Bildung von Clustern bzw. Netzwerken beiträgt und somit eine fortschreitende Koordination innerhalb des Netzwerkes fördert. Man könnte in diesem Zusammenhang die Entwicklung von kritischen Mengen an Kooperanten im Verhältnis zur Gesamtheit folgern abhängig von ihren individuellen Verhaltensweisen, wodurch eine kritische Menge ein Kennzeichen für emergente Institutionen darstellt.[7] Innerhalb der traditionellen Netzwerktheorie bedeutet dies eine Verknüpfung von Opportunitätsstrukturen in ein System von weiteren Einflussfaktoren wie Politik, Lebensstil etc. für die Integration wirtschaftlicher Strukturen in ein Gesamtbild des gesellschaftlichen Systems. Als Ergebnis lassen sich Netzwerke konstruieren, die Verbindungsstrukturen anzeigen und als Schnittstelle für unterschiedliche soziale Systeme dienen. Sie bilden nicht mehr nur Verbindungen zwischen einzelnen Akteuren eines Netz sondern dienen als Entscheidungsalternativen der Akteure unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Entscheidungskalkülen. Die Problematik besteht nun ob Netzwerke lediglich ein externer Effekt von gesellschaftlichen Systemen darstellt oder stattdessen als ein immanentes Produkt des individuellen, sozialwirtschaftlichen Handelns der Systembildung fungiert. Somit wäre die Darstellung von Kooperation mit Hilfe der Interaktion in und zwischen Systemen eine Abbildung von Institutionen als Netzwerke auf der Grundlage von Handlungsalternativen. Die Netzwerke sind nun Formen der Ordnungsbildung über reflexive Kontakte die sich innerhalb und zwischen den Systemen herausbilden.[8] Das Ziel für die Analyse müsste es nun sein sozialwirtschaftliche Netzwerke zu konstruieren, die nicht nur die Bedeutung der individuellen Akteure beinhaltet sondern stattdessen ein Gefüge von Handlungsalternativen repräsentiert die eine tatsächliche Verhaltensweise der Netzwerkmitglieder untereinander abbildet.

3. Einflussfaktoren der Mikrofinanzwirtschaft

3.1 Beschreibung der Grundstrukturen des Mikrofinanzmarktes

Das Prinzip der modernen Mikrofinanzwirtschaft ist kein neues Konzept der Finanzwelt sondern entstand durch eine Anpassung traditioneller informeller Spar- und Kreditmodelle an die Bedürfnisse der ärmeren Bevölkerung früherer Gesellschaftsformen.[9] Im historischen Vergleich sind hier einige bekannte Finanzierungsansätze zu erwähnen, wie das Modell der irischen „Loan Funds“ und die Bemühungen der deutschen Sparkassen- und Raiffeisenbanken. Die Aufgabenstellung des Mikrofinanzmarktes besteht nun in der sozialverträglichen Finanzierung von Kleinunternehmern durch Darlehen mit angemessenen Zinsen und minimalen rechtlichen und wirtschaftlichen Beschränkungen. Im Vordergrund stehen die Betreuung ärmerer Kreditnehmer sowie die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für Personen ohne einen konventionellen Zugang zu Finanzmitteln. Die Nachfrage von Kleinkrediten ergibt sich im Besonderen aus dem Bedürfnis nach Finanzmitteln durch sozial schwächer gestellte Individuen der heutigen Gesellschaft. Vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten der Entwicklungs- und Schwellenländer profitieren in großem Maße durch die Unterstützung mittels kostengünstiger Mikrokredite. Es ist jedoch ein steigender Bedarf von Individuen zu verzeichnen welche nicht in Armut leben jedoch Probleme haben Kredite von regulären Stellen zu erhalten, sei es aus politischen oder gesellschaftlichen Gründen, z.B. Emigranten oder Frauen mit fehlenden Sicherheiten.[10]

Wenn wir nun den modernen Mikrofinanzmarkt betrachten ist hierbei eine Vielzahl unterschiedlicher Finanzierungsformen hinzugekommen welche das traditionelle Bankensystem erweitert bzw. unterstützt oder auch als direkte Konkurrenz dient. Die eindimensionale Struktur zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer ist hierbei eine Form der Finanzinvestition die zunehmend in den Hintergrund für die Förderung kleiner und Mittelständischer Unternehmen gerät. Die inflexible und eingeschränkte Beratung durch Großbanken fördert hierbei die Entwicklung kleinerer Institute für die Vergabe von Krediten auf Basis einer anhaltenden Unternehmensberatung. Dabei sind nicht nur bezüglich der Finanzkredite sondern ebenso der Geschäftstätigkeit des Kreditnehmers neue Entwicklungen zu verzeichnen die zu einem verbesserten Finanzmanagement beitragen. Die Struktur des modernen Finanzmarktes lässt sich daher wie folgt zusammenfassen. Als Grundlage der Vermittlung von Finanzierungen dient hierbei die Nutzung von Finanzsystemen aufbauend auf wechselseitigen Vergabesystemen von Krediten und Rückzahlungen zwischen Investoren, Kreditinterrmediären und Kreditnehmern, beispielhaft in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1: Strukturen des Mikrofinanzmarktes

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Eigene Darstellung

Die Investoren dienen als Kreditgeber für die Bereitstellung von Finanzmitteln auf dem Mikrofinanzmarkt. Sie agieren direkt mit den Kreditintermediären, welche für die Kreditnehmer verhandeln und stellvertretend einen Teil oder das gesamte Risiko der Finanzierung übernehmen. Diese Kreditintermediäre dienen daher als Referenz für die Kreditvergabe und informieren die Investoren über die Einzelheiten des Finanzierungsprojektes. Sie verwalten die Finanzmittel im Sinne der Investoren und Kreditnehmer. Die Kreditnehmer selbst stehen dabei nicht direkt in Verhandlung mit den einzelnen Kreditgebern sondern interagieren direkt nur mit den Finanzintermediären. Dies hat einerseits den Vorteil, dass fachspezifisches Wissen über Modalitäten der Kreditvergabe nur begrenzt benötigt werden und anderseits eine stärkere Beziehung zu den Kreditnehmern aufgebaut werden kann.

Innerhalb des Mikrofinanzmarktes herrscht daher nur ein begrenzter Austausch von Finanzmitteln und Informationen zwischen den einzelnen Akteuren was zu einem Problem der Risikobewertung und Informationweitergabe führen kann.

3.2 Produkte und Dienstleistungen des Mikrofinanzsystems

Innerhalb des Mikrofinanzsystems lassen sich unterschiedliche Formen der Finanzierung und Finanzdienstleistung unterscheiden. Anders als traditionelle Finanzinstitute liegt der Focus von Mikrofinanzinstituten nicht ausschließlich in einer marktkonformen Übertragung von Finanzmitteln sondern in einer nachhaltigen Beratung der Kreditnehmer und Unterstützung des Finanzierungsprojektes durch zusätzliche Tätigkeiten und Leistungen. Es lassen sich vier unterschiedliche Formen von Finanzdienstleistungen innerhalb des Mikrofinanzsektors eingrenzen, Mikrokredite, Spareinlagen und –dienstleistungen, Zahlungsdienstleistungen sowie Versicherungsdienstleistungen.[11]

Die sogenannten Mikrokredite sind die eigentlichen Finanzmittel des Mikrofinanzinstituts. Sie dienen als Grundlage für die Förderung von Unternehmern mit einem Bedarf nach kleinen oder mittleren Darlehen für die Neugründung oder Sicherung von Unternehmensaktivitäten. Um Kredite an unvorteilhafte Kreditnehmer zu vergeben ist eine besondere Aufmerksamkeit und Beziehung zwischen den Akteuren auf dem Finanzmarkt notwendig. Um Finanzierungsrisiken auf dem Mikrofinanzmarkt zu koordinieren wird ein besonders gutes Verhältnis zwischen Kreditintermediär und Kreditnehmer notwendig welches durch eine Verhältnis von reziproken Vertrauensverhältnissen zwischen den Akteuren gefördert wird.[12] Traditionell sind hierbei NGOs involviert doch durch die zunehmende Entwicklung von alternativen Mikrofinanzinstituten sind auch vermehrt neue Institutionen mit sozialem und kommerziellem Hintergrund anzutreffen. Die Produkte der Mikrofinanzinstitute sind hierbei vielfältig von Darlehen über Mikroleasing, Mikrofranchising bis hin zu Mikrokapitalbeteiligungen.

Eine weitere Form der Dienstleistung auf dem Mikrofinanzmarkt ist die Sammlung und Sicherung von Spareinlagen von Mikrofinanzprojekten der Kreditnehmer. Im Besonderen ist dies interessant für ärmere Bevölkerungsgruppen welche unabhängig von fragwürdigen Kreditgebern werden und somit eine größere Sicherheit für ihren erwirtschafteten Wohlstand erreichen können. Die Bereitstellung von Sparkonten mit speziellen Leistungen für die Kreditnehmer fördert hierbei die Planungssicherheit welche besonders im Bereich der Unternehmungen von ärmeren Bevölkerungsteilen durch sehr unregelmäßige Zahlungen relativ niedrig ist. Die Sparmodalitäten umfassen hierbei einen weiten Bereich von Funktionen der vertraglichen und freiwilligen Form der Spareinlage. Unter vertraglichen Zwangseinlagen werden prozentuale Einlagen in Form von Sparguthaben der Kreditnehmer gesehen während unter freiwilligen Einlagen Sicherungsbeiträge verstanden werden welche wie bei traditionellen Sparkonten für die Bedürfnisse der Kreditnehmer im Rahmen der Mikrofinanzprojekte angepasst werden können. Die Anforderungen welche durch die Bedürfnisse von Spareinlagen als Analageform der Kreditnehmer einhergeht bedeutet einen erheblichen Aufwand an Ressourcen von Personal, Informationen und Technologie welche verbunden werden mit regulatorischen Ansprüchen der modernen Finanzwelt oftmals due Möglichkeiten von informellen und sozialen Institutionen übersteigt. Daher ist ein weiterverbreitetes Mittel die Transformation von Mikrofinanzinstitutionen oder eine Kooperation mit sogenannten Mikrofinanzbanken.[13]

Die Hilfestellung bei der Organisation des Zahlungsverkehrs ist ein weiterer Bereich der Dienstleistung von Institutionen des Mikrofinanzmarktes. Die Bedeutung der Zahlungsmethoden lässt sich im selben Verhältnis wie das der Spareinlagen betrachten. Die besonderen Risiken die mit der Sammlung von Finanzmitteln einhergehen, steigert das Bedürfnis in ärmeren Bevölkerungsgruppen neutrale und sichere Wege zu suchen für die Übermittlung von Zahlungsanweisungen an Freunde oder Familie.[14] Da dies zumeist die Möglichkeiten von traditionellen Mikrofinanzinstituten übersteigt ist in diesem Zusammenhang die Kooperation mit Geschäftsbanken eine häufiger Lösungsansatz.

Zu guter letzt ist die Bereitstellung von Versicherungsdienstleistungen eine Form der Hilfeleistung die besonders für die nachhaltige Vorsorge der ärmeren Kreditnehmer eine besondere Bedeutung besitzt. Das Versicherungsmanagement von Risiken ist in diesem Zusammenhang eine weitverbreitete Möglichkeit für die Vorbeugung von Rückzahlungsausfällen. Die häufigsten Formen der Versicherung ist die der Gesundheits- und Lebensversicherung für eine Vorsorge im Falle von Lohnausfall für Familie, Partner und Kreditgeber.[15] Das besonders hohe Risiko in Entwicklungsländern führt hierbei zu einem größeren Risiko aufgrund der Notwendigkeit in halblegalen Wirtschaftsektoren zu operieren. Die Förderung von Kooperationen mit Versicherungsdienstleistern vor Ort ist hierbei eine häufig praktikable Möglichkeit die zusätzlichen Ansprüche an die Mikrofinanzinstitute zu verringern.

Da die Bedeutung für Finanzdienstleistungen wächst ist besonders im Bereich des Mikrofinanzmarktes eine zunehmende Vernetzung von Mikrofinanzinstitutionen mit regulären Stellen der Finanzwirtschaft und sonstigen Dienstleistern ein zunehmend wichtiger Faktor für die Nachhaltige Förderung von Mikrofinanzprojekten.

[...]


[1] Vgl. Counts, A. (2008) S. 2

[2] Vgl. GTZ (2002) S. 35

[3] Vgl. Elsner, W. (2001) S. 68

[4] Vgl.Axelrod, R. (2005) S. 156

[5]

[6] Vgl. Schelling, T. C. (1969) S. 1ff.

[7] Vgl. Elsner, W. S. 32

[8] Vgl. Holzer, B. (2008) S. 162

[9] Vgl. Felder-Kuzu, N. (2008) S. 21

[10] Vgl. Robinson, Marguerite S. (2001) S. 18

[11] Vgl. La Torre, M.; Vento, G. A. (2006) S. 8ff.

[12] Vgl. Stegbauer, Christian (2002) S. 158

[13] Vgl. Japonica InterSect. (2005) S. 13

[14] Vgl. CGAP (2008) S. 17

[15] Vgl. IFPRI (2002) S. 2

Fin de l'extrait de 33 pages

Résumé des informations

Titre
Analyse der Kooperation in regionalen Netzwerken anhand des Mikrofinanzmarktes
Université
University of Bremen  (Institut für Institutionelle Ökonomik und Innovationsökonomik (IINO))
Cours
Spezielle Wirtschaftspolitik: Regionale und Sektorale Wirtschaftsstrukturen
Note
2,0
Auteur
Année
2009
Pages
33
N° de catalogue
V126382
ISBN (ebook)
9783640323333
ISBN (Livre)
9783640321353
Taille d'un fichier
999 KB
Langue
allemand
Mots clés
Mikrofinanzwirtschaft, Mikrokredit, Netzwerk, Kooperation, Mikrofinanzmarkt, Sozialkapital, Wirtschaftsförderung
Citation du texte
Fabian Greher (Auteur), 2009, Analyse der Kooperation in regionalen Netzwerken anhand des Mikrofinanzmarktes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126382

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