Massentourismus in den Nationalparks - Konflikte und Management, das Fallbeispiel Banff und Jasper


Dossier / Travail, 2009

35 Pages, Note: 1,7


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Tourismus und Nachhaltigkeit
1.2 Geographische Lage und Klima

2. Nationalpark
2.1 Banff Nationalpark
2.1.1 The Town of Banff
2.2 Jasper Nationalpark
2.2.1 The Town of Jasper

3. Folgen des Tourismus im Banff/ Jasper Nationalpark
3.1 Die touristische Entwicklung
3.1.1 Management des Tourismus
3.2 Auswirkungen auf die Umwelt
3.2.1 Management der Umweltprobleme
3.2.2 Die Banff-Bow-Valley Studie
3.3 Auswirkungen auf die Tierwelt
3.3.1 Management der Wildlife-Probleme

4. Fazit

5. Literaturliste

1. Einleitung

„Die Nationalparks gehören zu Kanadas natürlichem Erbe und sollten als Unterpfand dafür verwaltet und bewahrt werden, dass die Kanadier und ihre Gäste hier auch weiterhin außergewöhnliche und charakteristische Landschaften mit all ihren Formen, Pflanzen und Tieren in einem weitgehend unberührten Zustand erleben können.“ [1]

Diese Grundsätze bestimmen die Arbeit von Parks Canada, eine Oranisation, zuständig für die Verwaltung und den Erhalt aller Nationalparks. Seit der Verkündung des National Parks Act, des Gesetzes über Nationalparks, im Jahre 1930 hat sich an dieser Grundidee nicht viel geändert. Auf den ersten Blick mag es aussehen, als stünde der Gedanke der Nutzung im Widerspruch zu dem der Erhaltung; das muss aber nicht unbedingt der Fall sein. Bis zu den sechziger Jahren kamen relativ wenige Touristen in die Nationalparks, so dass die Belastung für diese Reservate der Wildnis geringfügig blieb. Zunehmende Freizeit und wachsende Motorisierung haben jedoch in den letzten Jahren die Besucherzahlen drastisch in die Höhe schnellen lassen. Sollen die Naturschätze der Parks den nachfolgenden Generationen erhalten bleiben, so müssen wir lernen, sie zu achten und zu pflegen.

Da Kanadas Nationalparks, wie bereits erwähnt, ein sehr beliebtes Reiseziel darstellen und für den Besuchern ganzjährig ein hohes Angebot an Aktivitäten zur Verfügung gestellt wird, geht es im Folgendem, dieser Hausarbeit, um den Massentourismus und die nachhaltige Entwicklung in den Nationalparks.

Um diese Betrachtungen anstellen zu können, müssen die Begriffe Tourismus und nachhaltige Entwicklung definiert werden.

1.1 Tourismus und Nachhaltigkeit

Zunächst werden die Begriffe Tourismus und Nachhaltigkeit erklärt.

Definition Tourismus

„Tourismus ist die Tätigkeit von Personen, die zu Orten außerhalb ihrer gewohnten

Umgebung reisen und sich dort höchstens ein Jahr lang zu Urlaubs-, geschäftlichen oder anderen Zwecken aufhalten.“[2]

Tourismus ist eine Unterkategorie des Reisens, wenn Reisen im weitesten Sinne als Bewegung von einem Ort zum anderen verstanden wird. Der Tourismus erfasst den weltweiten Reisemarkt innerhalb des allgemeinen Rahmens der Mobilität der Bevölkerung und der Bereitstellung von Dienstleistungen für Gäste. Außerdem bezeichnet der Tourismus die Praxis des Reisens außerhalb des gewöhnlichen Lebensumfelds einer Person zu allen Zwecken, ausgeschlossen unfreiwillige Reisezwecke wie: ärztlich verordnete unfreiwillig Krankenhausaufenthalte, oder Aufenthalte in anderen medizinischen Einrichtungen, Gefängnisaufenthalte und die Ableistung der Wehrpflicht bzw. des Zivildienstes.[3]

Definitionen von Nachhaltigkeit[4]

Der Begriff der Nachhaltigkeit gilt seit einigen Jahren als Leitbild für eine zukunftsfähige Entwicklung ("sustainable development") der Menschheit. Insbesondere die Agenda 21 und die Lokale Agenda 21 setzen zur Lösung gegenwärtiger und zukünftiger Umweltprobleme auf das Prinzip der Nachhaltigkeit. Es hat einige Jahre intensiver Vorarbeit bedurft, um sich auf dieses Leitbild weltweit zu verständigen. Noch schwieriger erscheint es, die daraus erwachsenden Anforderungen zu konkretisieren und diesen gerecht zu werden. Künftig soll sich also alles Wirtschaften unter Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Dimensionen an den Grenzen der Tragfähigkeit des Naturhaushaltes orientieren. Aber gibt es wirklich die Nachhaltigkeit, was wird darunter verstanden und was versteht man unter einer nachhaltigen Entwicklung? Der Begriff "sustainable development" wird im Deutschen zumeist mit "nachhaltiger Entwicklung" übersetzt. Weitere Übersetzungen, die in der Literatur verwendet werden, sind

- dauerhaft umweltgerechte Entwicklung
- umweltgerechte Entwicklung
- ökologisch-dauerhafte Entwicklung
- zukunftsverträgliche Entwicklung
- nachhaltig zukunftsverträgliche Entwicklung
- zukunftsfähige Entwicklung.

Um näher auf die Nationalparks Banff und Jasper eingehen zu können, wird zunächst auf die Lage der Jeweiligen anhand zweier Karten hingewiesen.

1.2 Geographische Lage und Klima

Die Nationalparks Banff und Jasper liegen im Westen des kanadischen Staates Alberta (in Abb.1, rot markiert), an der Grenze zu British Columbia in den kanadischen Rocky Mountains. Die Stadt Banff liegt 130km nordwestlich von Calgary, 850km nordöstlich von Vancouver und die Distanz zwischen Banff und der Stadt Jasper im Norden beträgt 287km. Von Jasper sind es 384km in östlicher Richtung bis Edmonton. [5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abb.1: Karte von Kanada,[6]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2:Lage der Nationalparks Banff und Jasper in Alberta[7] )

www.freewheeling.ca/tours/maps/oldmaps/jasper.jpg (08.01.2009)

Im Hochsommer bestimmt zumeist ein strahlend blauer Himmel die Gegenden um Banff und Jasper, trotz Tagestemperaturen von +23°C muss jedoch jederzeit, selbst in den heißesten Sommermonaten, mit kurzen Schneefällen bis ins Tal gerechnet werden. Die Temperaturunterschiede sind sehr extrem, bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über 20°C am Tage, fallen diese in den Abend- und Nachtstunden auf Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ab Anfang September muss man in den Rocky Mountains mit Nachtfrost rechnen, die Tage und die Luft sind, aufgrund der niedrigen Temperaturen, sehr klar und der Herbst verwandelt die kanadische Landschaft in eine prachtvolle Farbenpalette. Die Wintersportsaison beginnt im November und dauert bis Ende März. Da der Winter in den kanadischen Rockies sehr trocken ist, empfindet man Temperaturen von -10°C oder -20°C nicht als unangenehm. Anfang Mai beginnt der Frühling sich langsam gegen die weißen Schneemassen durchzusetzen, mit ähnlichen Temperaturen wie im Herbst.[8]

2. Nationalpark

Der Nationalpark ist das wohl bekannteste Schutzgebiet und profitiert nicht selten im Bezug auf die touristische Nachfrage von diesem Titel. Es existieren weltweit um die

1500 Nationalparks, davon 43 in Kanada. 1872 entstand der erste Nationalpark der Welt in den USA, der Yellowstone Nationalpark. Und schon 1885 folgten die Kanadier mit der Gründung des Banff Nationalparks.

Die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) Definition des Nationalparks ist sehr umfänglich und lautet abgekürzt folgendermaßen: "Sie dienen dem Schutz von herausragenden biologischen oder landschaftlichen Besonderheiten für wissenschaftliche Zwecke, Umweltbildung und Tourismus. Anderweitige Nutzung ist stark eingeschränkt, und Siedlungen sind in der Regel verboten. Nationalparks werden durch die höchste Naturschutzinstitution verwaltet.“[9]

Die Definition ist nicht immer sehr klar verfasst und lässt in einzelnen Gebieten recht viel Spielraum. Grundsätzlich sind nämlich Landwirtschaft, Jagd, Fischfang, Holzgewinnung, Errichtung von öffentlichen Gebäuden usw. verboten. So wären eigentlich auch Siedlungen

innerhalb der Parks untersagt, falls sie aber von „historischer oder archäologischer Bedeutung“ sind, werden sie toleriert. Die Flächen dürfen keinen herausragenden Teil der Gebiete einnehmen und den wirksamen Schutz der verbleibenden Flächen nicht beeinträchtigen.[10]

Vorschriften gibt es viele, eingehalten werden sie nur zum Teil. Auch der Banff/ Jasper Nationalpark mit den Gemeinden Banff, Jasper und der vierspurigen Autobahn passen nicht nahtlos in diese Definition. Trotzdem wurden sie mit einigen „Wenn“ und „Abers“ akzeptiert. Schlussendlich wird die Verwaltung und Regelung der Nationalparks, trotz dieser Definition, der Regierung der jeweiligen Nation überlassen. Daraus folgt automatisch, dass die Nationalparks verschiedener Länder auch ganz unterschiedlich strenge Vorschriften zu erfüllen haben und erfüllen.

In den Folgenden Punkten werden die Nationalparks Banff und Jasper, sowie ihre Städte/ Gemeinden näher beschrieben.

2.1 Banff Nationalpark

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abb.3: Moraine Lake)

„Canada´s first national park, Banff was established in 1885 and named for Banffshire, Scottland, the home of two Canadian Pacific Railway (CPR) financiers. Built around the thermal sulfur springs at what has become the Cave & Basin National Historic Site, Banff today covers 6641 sq km and is by far the best known and most popular park in the Rockies. With 25 mountains of 3000m or higher, Banff is world famous for skiing and climbing, though most visitors just come to view the astonishing scenery. The Town of Banff has a population of 7,500.”[12]

Um den Banff Nationalpark und dessen Schönheit zu veranschaulichen, folgen nun einige Bilder aus dem Repertoire der beliebtesten Anlaufpunkte des Parks.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[13] [14]

(Abb.4: Peyto Lake and Mountains)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abb.5: Lake Louise and Glacier)

[15] [16]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abb.6: Sundance Canyon)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abb.7: Wenkchemna Peaks)

Panoramen wie diese werden jährlich millionenfach besucht, Erläuterungen folgen in Kapitel3 (Folgen des Tourismus).

2.1.1 The Town of Banff

The Town of Banff wurde mehr als ein Jahrhundert lang von der Bundesregierung administriert, bis sie schließlich 1990 offiziell zu einer Gemeinde der Provinz Alberta ernannt wurde. Damit gingen praktisch alle Entscheidungen auf den neu ins Leben gerufenen Gemeinderat über. Nur für die umweltspezifischen Fragen ist immer noch Parks Canada (Eine kanadische Regierungsbehörde mit Hauptsitz in Ottawa, deren Aufgabe der Schutz und die Präsentation von national bedeutsamem Kulturbesitz und Naturerbe ist. Sie soll deren Verständnis und Würdigung in der Öffentlichkeit auf umweltverträgliche Weise und mit Blick auf deren Unversehrtheit und Vollständigkeit fördern.)[17] zuständig. Die vertraglichen Einzelheiten zwischen der kanadischen Regierung und der Provinz Alberta wurden im Town of Banff Incorporation Agreement festgelegt.[18]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Abb.8: Town of Banff)

[...]


[1] J. F. Boden, 1984

[2] http://www.geogr.uni-goettingen.de, 08.01.2009

[3] http://www.bfn.de/0323_iye_nachhaltig.html, (08.01.2009)

[4] http://www.nachhaltigkeit.info, (08.01.2009)

[5] J. F. Boden, 1984

[6] http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/94/Canadian_National_Parks_Location.png/238px-Canadian_National_Parks_Location.png (leicht verändert)

[8] M. Ritter, 1982

[9] Ellenberg, 1997, S.18

[10] Walletschek, 1988, S.180

[11] http://www.lonelyplanetimages.com/enlargeImage.html , Moraine Lake (08.01.2009)

[12] Lonely Planet Canada, 2002

[13] http://www.lonelyplanetimages.com/enlargeImage.html, Peyto Lake and Mountains (08.01.2009)

[14] http://www.lonelyplanetimages.com/enlargeImage.html, Lake Louise and glacier (08.01.2009)

[15] Eigene Aufnahme 2007, Sundance Canyon, Banff Nationalpark

[16] http://www.lonelyplanetimages.com/enlargeImage.html, Wenkchemna Peaks (08.01.2009)

[17] www.pc.gc.ca,Parks Canada Agency Annual Report, 2003-2004, (08.01.2009)

[18] The Town of Banff, Community Plan S.1

Fin de l'extrait de 35 pages

Résumé des informations

Titre
Massentourismus in den Nationalparks - Konflikte und Management, das Fallbeispiel Banff und Jasper
Université
Christian-Albrechts-University of Kiel  (Geographisches Institut)
Cours
Nordamerika Hauptseminar
Note
1,7
Auteur
Année
2009
Pages
35
N° de catalogue
V126388
ISBN (ebook)
9783640323364
ISBN (Livre)
9783640321384
Taille d'un fichier
3155 KB
Langue
allemand
Mots clés
Massentourismus, Nationalparks, Konflikte, Management, Fallbeispiel, Banff, Jasper
Citation du texte
Hauke Twardzik (Auteur), 2009, Massentourismus in den Nationalparks - Konflikte und Management, das Fallbeispiel Banff und Jasper, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126388

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