Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bilden innerstaatliche Kriege - mit über zwei Dritteln - die Mehrheit aller weltweit geführten Kriege.
Unter dem Terminus „Neue Kriege“ wird diese Form inner- und substaatlicher Gewaltaustragung in der Literatur neu etikettiert. In diesem Kontext ist „Neu“ zu allererst als Abgrenzungsbegriff gegenüber den klassischen zwischenstaatlichen Kriegen zu verstehen. Mit ebendiesem Phänomen beschäftig sich die vorliegende Arbeit. Dabei geht es keineswegs um eine bloße deskriptive oder historisierende Darstellung dieser Thematik. Vielmehr soll sich in kritischer Weise mit der Theorie „Neuer Kriege“ auseinandergesetzt und diese zum klassischen Kriegsbild in Kontrast gesetzt werde. Aus dem Fokus der vorliegenden Arbeit ergibt sich folgender Aufbau: Zunächst soll eine prinzipielle und statistische Einführung in die Thematik des Krieges unternommen werden. Somit soll dieser erste Oberpunkt sowohl der Vollständigkeit der Arbeit als der Operationalisierung des Gegenstandes dienlich sein. Darüber hinaus wird im folgenden Zweischritt sowohl in die Theorien klassischer und Neuer Kriege eingeführt, um deren spezifische Charakteristika hervorzuheben und die daraus ableitbaren Konsequenzen aufzuzeigen. Dabei orientiert sich die Darstellung klassischer Kriege an Clausewitzs Verständnisses vom Krieg als „Fortsetzung des politischen Verkehrs mit anderen Mittel“ und den daraus ableitbaren Implikationen. Unter Rückgriff auf verschiedene Autoren werden die Merkmale „Neuer Kriege“ herausgearbeitet, systematisiert und einer kritischen Analyse unterzogen. Neben dieser differenzierten Untersuchung sollen im Zuge der Arbeit zentrale Fragen beantwortet werden: Gibt es einen Wandel im Kriegsgeschehen? Falls ja, wie artikuliert sich dieser Wandel? Und wie ist es um die Aktualität der klassischen Kriegstheorie nach Clausewitz bestellt? Kurzum, gibt es etwas Neues vom Kriege?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Hauptteil
- Operationalisierung des Kriegsbegriffes
- Kriegsdefinition
- Statistik zum neueren Kriegsgeschehen
- Wandel des Analyseansatzes
- Der klassische Staatenkrieg
- Akteurskonstellation
- Verrechtlichung des Krieges
- Staatliches Gewaltmonopol
- Zwischenstaatlicher Krieg und Internationales System
- ,,Neue Kriege❝
- Verlust des staatlichen Gewaltmonopols
- Akteurskonstellation
- Ökonomie,,Neuer Kriege“
- Entpolitisierung des Krieges?
- ,,Neue Kriege“ und das Internationale System
- Was ist neu an den „Neuen Kriegen“?
- Operationalisierung des Kriegsbegriffes
- Schlussbemerkung
- Bibliographie
- Erklärung zur wissenschaftlichen Redlichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die strukturelle Entwicklung des Krieges, indem sie den Wandel vom klassischen Staatenkrieg hin zu den „Neuen Kriegen“ untersucht. Sie beleuchtet die Ursachen und Merkmale dieser Entwicklung und setzt sie in den Kontext der Globalisierung und fragiler Staatlichkeit.
- Operationalisierung des Kriegsbegriffes
- Der klassische Staatenkrieg und seine Merkmale
- Die Entstehung und Charakteristika der „Neuen Kriege“
- Die Rolle der Globalisierung und fragiler Staatlichkeit
- Die Auswirkungen der „Neuen Kriege“ auf das Internationale System
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz der Analyse der strukturellen Entwicklung des Krieges im Kontext der Globalisierung und fragiler Staatlichkeit heraus. Der Hauptteil beginnt mit der Operationalisierung des Kriegsbegriffes, indem er verschiedene Kriegsdefinitionen und Statistiken zum neueren Kriegsgeschehen beleuchtet. Anschließend wird der Wandel des Analyseansatzes im Hinblick auf die Kriegsforschung diskutiert.
Im zweiten Kapitel wird der klassische Staatenkrieg im Detail analysiert. Hierbei werden die Akteurskonstellation, die Verrechtlichung des Krieges, das staatliche Gewaltmonopol und die Rolle des zwischenstaatlichen Krieges im Internationalen System beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich den „Neuen Kriegen“. Es werden die Ursachen für den Verlust des staatlichen Gewaltmonopols, die veränderte Akteurskonstellation und die ökonomischen Aspekte der „Neuen Kriege“ untersucht. Darüber hinaus werden die Entpolitisierung des Krieges und die Auswirkungen der „Neuen Kriege“ auf das Internationale System analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kriegsbegriff, den klassischen Staatenkrieg, die „Neuen Kriege“, die Globalisierung, fragile Staatlichkeit, das Internationale System, die Akteurskonstellation, die Verrechtlichung des Krieges, das staatliche Gewaltmonopol, die Entpolitisierung des Krieges und die ökonomischen Aspekte der „Neuen Kriege“.
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- Josef Frischeisen (Autor), 2008, Neues vom Kriege?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126432