Das letzte Jahrhundert der römischen Republik war durch verschiedene Krisenmomente geprägt, die schließlich im Untergang der Republik und in der Transformation in das augusteische Prinzipat kumulierten.
Freilich begannen die innenpolitischen Probleme, die die Zerstörung der republikanischen Ordnung (mit)verursachten, schön früher. KLAUS BRINGMANN weist diesbezüglich ja auf den Problemzusammenhang zwischen dem Untergang der Republik und dem Erringen der Weltherrschaft hin und schließt sich hiermit einer langen Tradition der antiken Geschichtsschreibung an, da schon SALLUST in seinem Dekadenzmodell betonte, dass der Wegfall der äußeren Bedrohung durch die Ausweitung der römischen Herrschaft über die Grenzen Italiens hinaus dazu führte, dass die Römer im Inneren nicht mehr zusammenhielten.
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der ersten Hälfte des letzten republikanischen Jahrhunderts. Sie setzt bei den Reformversuchen der Gracchen ein und gibt einen historischen Überblick bis zur Diktatur Sullas und der daraus resultierenden (vorläufigen) Wiederherstellung der republikanischen Ordnung.
Kennzeichnend für diese Periode war der Antagonismus der beiden führenden politischen Gruppen der späten Republik, der Popularen und der Optimaten.
Doch wodurch war die so genannte populare Methode gekennzeichnet? Wer waren die wichtigsten Vertreter der Popularen und welche Ziele verfolgten sie?
Mit diesen Fragen will sich die vorliegende Hausarbeit auseinandersetzen.
Diesbezüglich wird im ersten Kapitel zum besseren Verständnis die politische Situation der römischen Republik im Jahre 134 v. Chr. erörtert.
Der darauf folgende Abschnitt setzt sich dann mit den Reformversuchen der Gracchen, die sich als erste der popularen Methode bedienten, auseinander.
Die politischen Ziele des Marius sowie sein populares Vorgehen sind Gegenstand des dritten Teils dieser Arbeit.
Während sich der vierte Passus dann mit Livius Drusus, dem Konsulat Cinnas und Lucius Cornelius Sulla beschäftigt, wird im fünften Kapitel schließlich auf die politischen Methoden und Sachfragen der spätrepublikanischen Zeit eingegangen.
Im Schlussteil dieser Hausarbeit werden dann unter Berücksichtigung der Fragestellung die Ergebnisse über die populare Methode zusammengefasst und resümiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.) Die politische Situation der römischen Republik 133 v.Chr.
- 2.) Die populare Politik der Gracchen
- 2.1.) Die Reformversuche und ihre Ziele
- 2.2.) Das politische Vorgehen der Gracchen
- 3.) Die Politik des Marius und des Saturninus
- 3.1.) Die politischen Ziele des Marius
- 3.2.) Marius' populares Vorgehen
- 4.) Ziele und Vorgehen bei Livius Drusus, Cinna und Sulla
- 4.1.) Der ,,populare Optimat“ Livius Drusus
- 4.2.) Das Konsulat Cinnas
- 4.3.) Die Wiederherstellung der republikanischen Ordnung durch Sulla
- 5.) Der populare-optimatische Antagonismus der späten Republik
- 5.1.) Die Sachfragen der spätrepublikanischen Politik
- 5.2.) Die politischen Methoden der spätrepublikanischen Zeit
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die populare Methode der römischen Republik im letzten Jahrhundert vor Christus. Sie analysiert die Reformversuche der Gracchen, die politische Strategie des Marius, die Ziele und Vorgehensweisen von Livius Drusus, Cinna und Sulla sowie den Antagonismus zwischen Popularen und Optimaten in der späten Republik. Der Fokus liegt auf der Erörterung der Kennzeichen der popularen Politik, den Zielen ihrer Vertreter und dem Wandel der römischen Republik im Kontext der Bürgerkriege.
- Die populare Methode in der römischen Republik
- Die Reformversuche der Gracchen und ihre Ziele
- Die politische Strategie des Marius und sein Einfluss auf die Republik
- Die Ziele und Vorgehensweisen von Livius Drusus, Cinna und Sulla
- Der Antagonismus zwischen Popularen und Optimaten in der späten Republik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen der römischen Republik im letzten Jahrhundert vor Christus, die zu den Bürgerkriegen führten. Anschließend wird die politische Situation im Jahr 134 v. Chr. dargestellt, die durch eine militärische Krise, die Agrarfrage und die Spannungen mit den Bundesgenossen gekennzeichnet war. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Reformversuchen der Brüder Tiberius und Gaius Gracchus. Sie setzten sich für eine gerechtere Verteilung des ager publicus ein und versuchten, die verarmten Bevölkerungsschichten zu unterstützen. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die politische Strategie des Marius, die auf eine Stärkung des Militärs und die Mobilisierung der Massen abzielte. Das vierte Kapitel behandelt die Ziele und das Vorgehen von Livius Drusus, Cinna und Sulla, die alle eine entscheidende Rolle in den Bürgerkriegen der späten Republik spielten. Das fünfte Kapitel beleuchtet den Antagonismus zwischen Popularen und Optimaten und analysiert die politische Methoden und Sachfragen der späten Republik.
Schlüsselwörter
Populare Methode, römische Republik, Bürgerkriege, Gracchen, Marius, Livius Drusus, Cinna, Sulla, Agrarfrage, Militärreform, Volkstribunen, Senatoren, Optimaten, Antagonismus, politische Methoden, Sachfragen, späte Republik.
- Arbeit zitieren
- Joachim Graf (Autor:in), 2008, Die populare Methode von den Gracchen bis zu Sulla, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126581