Diese Arbeit hat den Zweck von Salomes Darstellung als Femme fatale bei Oscar Wilde entschlüsseln und klären, auf welche Weise diese Frauenrolle ihrer Epoche einen Spiegel vorhält.
Um die Jahrhundertwende 1900, in der Zeit des Fin den siècle, wurde die namenlose biblische Prinzessin und Stieftochter des Tetrarchen Herod zu Salome, einer der berühmtesten biblischen Gestalten in der Literatur und erschien dabei in vielen unterschiedlichen Facetten, von denen eine die Femme fatale ist. Das Bild von Salome, wie wir sie uns heutzutage vorstellen, eine fatale Schönheit und mächtige, aber auch tragische Frau, wurde erstmals von Oscar Wilde in der gleichnamigen Tragödie "Salome" 1891 in der französischen Sprache geschaffen und lässt sich in die Epoche der Décadence und des französischen Symbolismus einordnen. Die meisten Versionen der Interpretation der Salome-Figur während der Jahrhundertwende wurden säkularisiert und dienten nicht mehr nur religiösen Zwecken. Sie spiegelten die neue Stimmung der Jahrhundertwende wider.
Salome war zugleich das Wunsch- aber auch Angstbild und eine Projektionsfläche der Gesellschaft. Sie stand für das Fremde, das verführerisch Faszinierende und Gefährliche und repräsentierte damit die Schatten des verborgenen Unbewussten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Grundlage des Salome-Mythos in der Bibel
- Zusammenfassung des Markus-Evangelium Mk 6, 14-29
- Interpretation
- Unterschiede zwischen der Salome im Markus-Evangelium und Wildes Salome
- Einflüsse auf Oscar Wildes Salome
- Salomes Darstellung als Femme fatale in Wildes Tragödie und Zusammenfassung
- Erklärung der Femme fatale
- Erklärung für die Femme fatale im Fin de Siècle und Décadence
- Interpretation, Metaebene und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit soll den Zweck von Salomes Darstellung als Femme fatale bei Oscar Wilde entschlüsseln und klären, auf welche Weise diese Frauenrolle ihrer Epoche einen Spiegel vorhält.
- Historische Grundlage des Salome-Mythos in der Bibel
- Unterschiede zwischen der Salome im Markus-Evangelium und Wildes Salome
- Einflüsse auf Oscar Wildes Salome
- Die Darstellung der Femme fatale in Wildes Tragödie
- Die Femme fatale im Kontext des Fin de Siècle und der Décadence
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit untersucht die Darstellung der biblischen Figur Salome als Femme fatale in Oscar Wildes gleichnamiger Tragödie und setzt sie in den Kontext des Fin de Siècle und der Décadence.
- Historische Grundlage des Salome-Mythos in der Bibel: Die Arbeit analysiert die Geschichte der Salome im Markus-Evangelium, die Rolle der Herodias und die Ambivalenz der Figur Salome.
- Unterschiede zwischen der Salome im Markus-Evangelium und Wildes Salome: Die Arbeit vergleicht die beiden Figuren und zeigt auf, dass Wildes Salome eine eigenständige und aktive Rolle einnimmt und stärker dämonisiert wird.
- Einflüsse auf Oscar Wildes Salome: Die Arbeit erörtert Wildes biographische Einflüsse und seine Verbindung zum Ästhetizismus, sowie den Einfluss von Autoren wie Baudelaire.
Schlüsselwörter
Salome, Femme fatale, Oscar Wilde, Fin de Siècle, Décadence, Markus-Evangelium, Symbolismus, Baudelaire, Tragödie, Geschlechterrollen, Ambivalenz, Dämonisierung.
- Arbeit zitieren
- Olena Brandes (Autor:in), 2022, Von den Ursprüngen der Salome im Markus-Evangelium zu der Femme fatale bei Oscar Wilde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1267855