Neuere Forschungen jedoch zeigen, dass Migration keineswegs ein einseitiger Austausch – vom Heimatland ins Zielland – darstellt, sondern in beide Richtungen verläuft. Ein Großteil der Migranten pflegt während der Abwesenheit einen intensiven Kontakt mit der Familie, Informationen und Gelder fließen zwischen den Ländern hin und her. Migranten sind nicht nur innerhalb eines Kontextes, sondern in verschiedenen ‚Welten’ präsent. Das heißt, sie agieren „transnational“ (Glick Schiller/Basch/Blanc-Szanton 1992). Das Herkunftsland ist für sie genauso wichtig wie das Zielland, zumal viele Migranten nur temporär ihr Land verlassen, um nach einiger Zeit wieder zurückzukehren. Transnationale Migration hat somit nicht nur Auswirkungen auf das Land, das die Migranten empfängt, sondern auch auf das Land, das sie (zeitweise) verlassen. In der vorliegenden Arbeit steht daher das Herkunftsland der Migranten im Mittelpunkt und inwieweit eine Migration das Leben und die kulturellen Werte und Normen dieses beeinflusst und verändert – sowohl während der Abwesenheit der Migranten, also auch nach ihrer Rückkehr. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Südasien mit den Ländern Indien, Sri Lanka, Pakistan und Bangladesh.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Migrationsprozesse
- Migration – Definition und Begriffsklärung
- Formen von Migration
- Der zeitliche Aspekt
- Der räumliche Aspekt
- Der Aspekt der Wanderungsentscheidung und —ursache
- Der Aspekt des Umfangs
- Gründe für eine Migration
- Fluchtbewegungen
- Soziale Gründe
- Individuelle Gründe
- Wirtschaftliche Gründe
- Migration in der Ethnologie
- Ethnologie und Migration
- Neuere ethnologische Migrationsforschung
- Transnationalismus
- Methodische Zugänge
- Migrationsprozesse in Südasien
- Fluchtbewegungen
- Arbeitsmigration
- Soziale Transformation
- Einführung
- Veränderungen in der Familienstruktur
- Das traditionelle Familienbild
- Probleme der Definition einer joint family
- Auswirkung von Migration auf die Familienstruktur
- Die Rolle der Familie im Migrationsprozess
- Gender
- Rollenverständnis
- Symbole der Weiblichkeit
- Veränderungen durch Migration
- Probleme
- Frauen und Migration
- Veränderungen im religiösen Bereich
- Neuerfindung der Tradition und neues religiöses Selbstverständnis
- Sozialer Aufstieg durch Erneuerung
- Migrantinnen, Religion und sozialer Status
- Veränderungen im wirtschaftlichen Bereich
- Remittances
- Sozialer Status nach einer Migration
- Frauen, Geld und sozialer Status
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Migrationsprozesse und deren Auswirkungen auf die soziale Transformation in Südasien. Ziel ist es, die komplexen Zusammenhänge zwischen Migration, kulturellen Veränderungen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Region zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Formen und Ursachen von Migration, die Rolle der Ethnologie in der Migrationsforschung und die Auswirkungen von Migration auf die Familienstruktur, Genderrollen, Religion und Wirtschaft in Südasien.
- Migrationsprozesse in Südasien
- Soziale Transformation durch Migration
- Veränderungen in der Familienstruktur
- Genderrollen und Migration
- Religion und Migration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Migrationsprozesse und deren Bedeutung in der heutigen Welt ein. Sie stellt die Relevanz des Themas für die Ethnologie dar und beleuchtet die Veränderungen in der Migrationsforschung, die sich durch die zunehmende Transnationalität von Migration ergeben haben. Der Fokus der Arbeit liegt auf den Auswirkungen von Migration auf das Herkunftsland, insbesondere auf Südasien.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Migrationsprozessen im Allgemeinen. Es werden verschiedene Definitionen von Migration vorgestellt und die verschiedenen Formen von Migration nach zeitlichen, räumlichen, ursächlichen und quantitativen Aspekten kategorisiert. Die Gründe für Migration werden in Fluchtbewegungen, soziale, individuelle und wirtschaftliche Gründe unterteilt. Der Abschnitt beleuchtet die Rolle der Ethnologie in der Migrationsforschung und die Entwicklung neuerer Ansätze wie Transnationalismus. Schließlich werden Migrationsprozesse in Südasien mit ihren spezifischen Fluchtbewegungen und Arbeitsmigrationen betrachtet.
Das dritte Kapitel analysiert die Auswirkungen von Migration auf die soziale Transformation in Südasien. Es werden Veränderungen in der Familienstruktur, Genderrollen, Religion und Wirtschaft untersucht. Die Auswirkungen von Migration auf das traditionelle Familienbild, die Rolle der Familie im Migrationsprozess und die Herausforderungen für die Familienstruktur werden beleuchtet. Der Abschnitt analysiert die Veränderungen im Rollenverständnis von Frauen, die Auswirkungen von Migration auf die Symbole der Weiblichkeit und die Probleme, die sich für Frauen durch Migration ergeben. Schließlich werden die Auswirkungen von Migration auf die Religion, die Neuerfindung von Traditionen und das religiöse Selbstverständnis sowie die Rolle von Migrantinnen in der Religion und im sozialen Status untersucht. Der Abschnitt beleuchtet auch die Auswirkungen von Migration auf die Wirtschaft, insbesondere die Bedeutung von Remittances, den sozialen Status nach einer Migration und die Rolle von Frauen im wirtschaftlichen Kontext.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Migrationsprozesse, soziale Transformation, Südasien, Familienstruktur, Gender, Religion, Wirtschaft, Ethnologie, Transnationalismus, Fluchtbewegungen, Arbeitsmigration, Remittances.
- Quote paper
- Sabrina Lasar (Author), 2008, Migrationsprozesse und soziale Transformation in Südasien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127307